Die Erddeponie Bärental wurde im November 2023 zum großen Aufregerthema. Gravierende Verstöße beim Ausbau und Betrieb der Deponie in der Zeit vor 2023 wurden damals festgestellt
FDP-Stadtrat Frank Bonath sprach von einem Organisationsversagen in der Stadtverwaltung. Allgemein war das Entsetzen in allen Fraktionen groß, wie es dazu kommen konnte, dass viel zu viel Material auf die Deponie gebracht wurde.
Liegen Schadstoffe in der Nähe der Trinkwasserquellen?
Darunter auch Erdaushub, der in vielen Fällen erhöhte Schadstoffwerte aufwies. Mögliche Umweltgefährdungen seien denkbar und das in einem Gebiet, das im Einzugsgebiet der Keckquellen liegt. Jene Quellen also, die für das Trinkwasser in der Region von zentraler Bedeutung sind.
Die Stadtverwaltung nannte damals wechselnde Zuständigkeiten, Krankheitsfälle und nicht besetzte Stellen als Grund dafür, wie es zu dieser Situation kommen konnte. Das Landratsamt ließ die Deponie schließen, die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet.
Bodenproben genommen
Eineinhalb Jahre und 77 Rotationskernbohrungen später steht nun fest, dass bei zwei Proben erhöhte Schadstoffwerte bei Arsen und Kupfer festgestellt wurden, was in unserer Region natürlichen Ursprungs sei.
Diese Untersuchungen waren vom Landratsamt angeordnet worden, um die Gefährdung für das Trinkwasser einzuschätzen. Die große Mehrzahl der Proben habe unbedenkliche Ergebnisse erbracht, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Eine Grundwassergefährdung könne ausgeschlossen werden, die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren eingestellt.
„Wir haben Glück gehabt“, sagte Silvie Lamla, Amtsleiterin im Tiefbauamt der Stadt.

Umfangreiche Arbeiten notwendig
„Wir brauchen diese Erddeponie“, sagte CDU-Gemeinderat Dietmar Wildi, der eine sofortige Teilnutzung anregte. So weit sei man noch nicht, entgegnete Bürgermeister Detlev Bührer.
Dirk Gläschig (Freie Wähler) sieht derweil noch reichlich Potenzial bei der Verwaltung, es künftig besser machen zu können. „In der Vergangenheit wurde viele Dinge vernachlässigt“, sagte Gläschig.
Nun hat der Technische Ausschuss ein Planungsbüro beauftragt, die notwendigen Maßnahmen zu erarbeiten, um die Deponie weiter betreiben zu können, ohne dass die Gefahr einer Kontaminierung des Grundwassers drohen könnte.
Fest steht, dass eine technische Barriere geschaffen werden muss, die verhindert, dass Flüssigkeit aus belastetem Material in tiefere Schichten versickert. Bevor eine solche Dichtungsschicht hergestellt wird, muss ein durchgängiges Gefälle zum Versickerungsbecken geschaffen werden.
163.000 Euro alleine für den Planer
Die Planungen kommen für die Stadt teuer: Mehr als 163.000 Euro hat der Technische Ausschuss freigeben, damit das Karlsruher Ingenieurbüro Prof. Czurda und Partner Pläne für die technische Barriere und die Entwässerung erstellt. Für die eigentlichen Arbeiten veranschlagt die Stadt in einer groben Kostenschätzung bisher einen Betrag von 755.000 Euro.