Was für ein Wochenende: Tausende Narren haben mit der Katzenmusik das 150-jährige Bestehen gefeiert. Trotz zum Teil heftigem Regen war die Stadt voll, die Besucher waren begeistert vom Narrenspiel, dem Feuerwerk, sie waren weitgehend friedlich im Riet und den vielen Stüble unterwegs und bejubelten die rund 4000 Hästräger aus 38 Zünften beim großen Umzug am Sonntag.

Polizeisprecher Dieter Popp bestätigt: „Für eine Veranstaltung dieser Größe war es erstaunlich ruhig, es gab lediglich ein paar kleinere Auseinandersetzungen.“ Das Wetter habe hier sicher dazu beigetragen, weil sich nur wenig Gruppen im Freien aufgehalten haben. Wie Popp erklärt, habe die Polizei „genug Einsatzkräfte“ vorgehalten.

Ganze Stadt hat mitgezogen
Am Tag nach dem Jubiläumswochenende ist Generalfeldmarschall Dominik Schaaf noch völlig überwältigt: „Wahnsinn, das war einfach unglaublich.“ Alles habe gepasst, alles sei völlig reibungslos gelaufen, die ganze Stadt hat mitgezogen.

Schaaf dankt vor allem den vielen Helfer der verschiedenen Vereine, die „ohne Ende geschuftet haben“. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.“


Lob für Bürgeramtsleiter Ralf Glück
Bei den Katzen waren am Festwochenende „mindestens 200 Mitglieder“ mehr oder weniger im Dauereinsatz. Am Freitag haben 15 Helfer bereits von frühmorgens bis spät in die Nacht den Aufbau gestemmt.
Lobende Worte findet Dominik Schaaf für die Zusammenarbeit mit der Stadt: „Das war super, sie haben uns top begleitet und geholfen, wo immer es geht.“ Ausdrücklich zieht Schaaf Bürgeramtsleiter Ralf Glück mit seinem Team in das Lob ein: „Da ziehe ich wirklich den Hut, was hier geleistet wurde“. Die Katzenmusik sei bei den Genehmigungen bestens unterstützt worden.
„Man hat uns immer das Gefühl vermittelt, dass alle wirklich wollen, dass unser Jubiläum gut über die Bühne geht.“ Jetzt hofft Dominik Schaaf, dass die Katzenmusik das Fest finanziell zumindest mit einer „schwarzen Null“ abschließen kann.
„Aber es sind bis in den späten Sonntagabend noch Umzugszeichen verkauft worden“, so Schaaf. Für die Gemeinschaft innerhalb des Vereins habe das Fest viel gebracht: „Es waren viele Jüngere im Festausschuss am Zug und sind Jung und Alt richtig zusammengeschweißt worden.“ Die Verjüngung der Katzenmusik sei in vollem Gange und funktioniere bestens.

Viel Überzeugungsarbeit war im Vorfeld notwendig
Anfangs sei der Generalfeldmarschall in der Vorstandschaft nicht ganz ernst genommen worden mit seiner Idee, das Jubiläum so groß zu feiern: „Da war schon viel Überzeugungsarbeit notwendig.“ Jetzt sind natürlich alle begeistert und auch Schriftfrüher Niklas Klein bilanziert: „Es hat alles super funktioniert und den Zünften, die zu Gast waren, hat es auch gefallen.“
Im Moment kämen im Minutentakt begeisterte Rückmeldungen über alle Kanäle bei den Katzen an. Rund 1000 Hästräger haben in Villingen übernachtet, zum Teil in Turnhallen, zum Teil in Hotels. „So haben alle etwas von dem Jubiläum gehabt, die Hotels waren weitgehend ausgebucht, die Stüble voll und die Kneipen auch.“
Besonders hebt Klein die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen hervor, vor allem der Glonki-Gilde, der Schanzel-Zunft, der Schindel-Hansel-Zunft, den Brigachblätzle und den Fleck-Fleck, die die Bewirtung im Partyzelt im Rietgarten übernommen haben.
Schindel-Hansel-Zunft und Glonki-Gilde auch zufrieden
Katharina Waller, Vorsitzende der Schindel-Hansel-Zunft, zieht ebenfalls eine erste positive Bilanz. Für die kleine Zunft mit 35 aktiven Hästrägern sei das eine große Sache gewesen, aber alle hätten toll mitgezogen und auch Waller lobt vor allem die tolle Gemeinschaft und die gute Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen.
Glonkivatter Günther Reichenberger erzählt dem SÜDKURIER, dass man mit dem Besuch am Samstag im Partyzelt „rundum zufrieden“ war, auch wenn das Ganze wegen des Wetters eine „echte Schlammschlacht“ gewesen ist. Am Sonntag sei der Besuch im Narrendorf verhaltener gewesen und wie die Sache für die Vereine finanziell ausgeht, müsse man erst sehen.
Alle Vereine, die während des Jubiläums ein Stüble geöffnet oder eben das Partyzelt bewirtet haben, haben auf eigene Rechnung agiert. Seitens der Glonki-Gilde haben die Mitglieder, wie auch bei anderen Vereinen „viele Doppelschichten“ gefahren, sonst „wäre das nicht zu stemmen“ gewesen.

Abbau im Schneetreiben
Am Montag ist dann ein harter Kern der Helfer mit dem Abbau beschäftigt und das während heftigem Schneetreiben. „Aber das ist halt so“, sagt Julian Klein von der Katzenmusik.

Er lässt sich von dem Wetter nicht unterkriegen und rollt gutgelaunt im Rietgarten Stromkabel auf und verstaut alles sorgfältig in großen Kisten. Der gelernte Elektriker war für die gesamte Stromversorgung zuständig und auch hier hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken alles geklappt.
Von der Stadt Villingen-Schwenningen liegt noch keine Stellungnahme zu dem Wochenende vor.