Barbie hat an diesem Wochenende in Deutschland die Drei-Millionen-Besuchermarke geknackt. Laut dem Leiter des CineStar Filmtheaters in Schwenningen, Heiko Kimmich, haben bis zum 6. August 3,2 Millionen Menschen den Barbie-Film im Kino angesehen.
Kimmich geht davon aus, dass dieser Höhenflug noch sehr viel weiter gehen wird. In der Doppelstadt machen die Besucher aus dem Kinobesuch ein Ereignis: Sie kleiden sich in pinkfarbene Pullover, Blazer, Hosen und T-Shirts.
Arik Assmann findet den Film witzig

Arik Assmann aus Villingen ist DJ und weiß, dass der bekannte Barbie-Song an der Villinger Fasnet ein Dauerbrenner ist. Grund genug, sich mit den Frauen den neuen Barbie Film anzusehen. Seine Frau Melanie erklärt: „Barbie kennt jeder aus der Kindheit. Das ist Kult. Der Film ist anders. Seit langem wieder einmal ein interessanter Film im Kino.“
„Der Film ist gut gemacht. Auch das Thema um die Männer ist gut umgesetzt“, meint Melanie Assmann nach dem Film. Ihr Mann stimmt ihr lachend zu, er fand den Film „mega witzig“. Aylin Kühne gefiel es, dass auch die gesellschaftlichen Themen zu Beziehungen zwischen Mann und Frau aufgegriffen wurden. Alles in allem vier mal „überraschend gut“ von der Gruppe für den Film.
Margot Robbie ist ein Grund den Film anzusehen

Vivien Kaupp und Verena Schneider aus Schramberg haben auch mit Barbies gespielt. Die beiden 20-Jährigen haben alle Barbies verschenkt und keine aufgehoben. Sie kommen hauptsächlich wegen Hauptdarstellerin Margot Robbie ins Kino, die finden sie toll.
Ein Barbie Film mit echten Menschen

Cindy Wullich ist mit ihren beiden Töchtern Milou und Amélie, deren Cousine Miyarai Cardona und Matze Link in der Blue Boxx. Miyarai ist gespannt auf den Barbie Film mit echten Menschen, „bisher habe ich nur die Zeichentrickfilme mit Barbie gesehen.“ Die drei jungen Mädchen erzählen fröhlich, dass sie alle drei schon einmal ihren Barbies die Haare geschnitten hätten.
Bei Wullichs zuhause in Donaueschingen gibt es noch eine Kiste mit Barbies. Matze Link hatte keine Barbie, dafür aber einen Big Jim von Mattel. Mama Cindy Wullich kann sich noch gut an ihr Reisebüro von Barbie erinnern. Die kleine Gruppe will zusammen die Zeit im Kino genießen.
Feiern mit pinkem T-Shirt und Glitzerhaarreif

„Wir haben uns für den Film pinkfarbene T-Shirts und Glitzerhaarreife gekauft“, erzählen drei junge Frauen. „Wenn wir schon in den Film gehen, wollen wir auch mitfeiern“, meint Melanie Richter aus Donaueschingen.
Richter, Catrin Rakers aus Geisingen und Bianca Hauser aus Wolterdingen arbeiten zusammen in Blumberg. Die 36-jährige Catrin Rakers verbindet mit dem Barbie-Film Kindheitserinnerungen. Sie hatte früher viele Barbie-Sachen, die an ihre vier jüngeren Schwestern weiter vererbt wurden.
Nach dem Film sind die Frauen begeistert. Die kleinen versteckten Witze im Film haben ihnen gefallen. Man merke, dass eine Frau die Regie geführt hat. Es wäre zum Teil überspitzt, aber es hätte gepasst und sei nicht zu kitschig gewesen. „Die Botschaft, dass eine Frau nicht perfekt sein muss, kommt verständlich rüber,“ so das einstimmige Urteil der drei Freundinnen.
Auch Jungs haben mit Barbies gespielt

Soraya Tontsch ist mit ihrem Freund Julian Sauter, dessen Bruder Maik und seiner Freundin Nica Korch ins Kino gekommen. Tontsch und Korch hätten in ihrer Kindheit mit Barbies gespielt, diese aber später verschenkt. Sie haben keine Einzige behalten.
„Wir haben keine Barbies besessen. Aber wir haben zehn Cousinen, die alle Barbies hatten. Deshalb haben auch wir mit Barbies gespielt“, verraten die Brüder Sauter. Die zwei jungen Paare haben eine Abmachung. Zuerst wird gemeinsam der Barbie-Film angeschaut, danach gehen alle in den Oppenheimer- Film.
Ein Film von Frauen für Frauen

„Das ist ein Film von Frauen für Frauen“, freut sich Katharina Trik. Sie genießt das gemeinsame Erlebnis, mit vielen anderen Frauen zusammen im Kino zu lachen und zu weinen. Trik hat früher mit Barbies gespielt und ein paar davon sind noch auf dem Dachboden verstaut. Doch da werden sie wohl bleiben, meint Trik, da sie nur Söhne hätte.
Runter vom Sofa für den Barbie Film

„Der Barbie Film wird sehr gut angenommen“, freut sich Julian Müller. Müller ist der Betreiber des Blue Boxx Kinos in Villingen. „Die Zuschauer verlassen ihr Sofa, stylen sich für den Barbie Film und gehen aus dem Haus. Sie trinken etwas in der Kneipe vor oder nach dem Kinobesuch. Sie erleben mit vielen anderen ein paar gute Stunden im Kino.“
Barbie und Oppenheimer nacheinander
Der Film Oppenheimer ist gleichzeitig mit dem Barbie Film gestartet und läuft laut Müller auch sehr gut. Aber der Barbie-Film laufe besser. Müller hat die Beobachtung gemacht, dass viele Kinobesucher diese zwei Filme hintereinander ansehen. Pink gekleidete Menschen schauen sich zuerst Barbie an und gehen dann direkt danach noch in den Oppenheimer Film.
Barbie ist nicht wie ein Disney-Film
Am Anfang seien auch viele Familien mit jüngeren Kindern gekommen. Der Film sei ab sechs Jahren frei gegeben und enthalte keine Gewalt- oder Sexszenen. Aber er ähnelt nicht einem Disney-Film wie Arielle die Meerjungfrau, weshalb Kinder öfters enttäuscht sind, meint Müller.
Ein witziger und gesellschaftskritischer Film

„Das Filmerlebnis auf der großen Leinwand mit perfektem Sound und Bild und in Gemeinschaft ist einfach überhaupt nicht mit dem Filmkonsum auf dem heimischen Sofa zu vergleichen“, meint Heiko Kimmich vom CineStar in Schwenningen. Deshalb kämen die Zuschauer immer noch in die Kinos. Zudem sei der Barbie-Film besonders. Der Film sei ganz anders, als man es vom Titel her erwarten würde: Witzig, ironisch, gesellschaftskritisch.
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