VS-Pfaffenweiler Kurz vor der Sommerpause platzte Ortsvorsteher Martin Straßacker der Kragen. Er findet deutliche Worte in der Sitzung des Ortschaftsrates. Vermehrt würden ihn Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern erreichen, die sich über Hinterlassenschaft von Hunden auf Wiesen und Wegen in Pfaffenweiler beschweren. In einem Schreiben hätte es geheißen: „Macht Pfaffenweiler nicht zum Hundeklo“. „Ich kann die Ignoranz mancher Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihr Vierbeiner einfach achtlos liegenlassen, nicht nachvollziehen“, zürnte der Ortsvorsteher. Er sei auch schon mit schriftlichen und verbalen Attacken konfrontiert gewesen, als er Halter darauf angesprochen hätte. Man zahle schließlich Hundesteuer und für es einen Gemeindearbeiter gebe, seien noch die harmlosesten Beschimpfungen gewesen.
„Unserem Gemeindearbeiter stinkt es im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er beim Rasenmähen mit dem Mähwerk auf Hundekot triff und dieser durch die Luft gewirbelt wird und ihm um die Ohren fliegt“, so Straßacker. Schon mehrfach musste der Mitarbeiter nach Hause, um sich umzuziehen. „Dabei gibt es rund um Pfaffenweiler elf Hundetoiletten, die immer mit Beuteln bestückt sind, damit man die Hinterlassenschaften aufnehmen und entsorgen kann“, betont Straßacker. Dennoch würden viele Tüten auch auf den Feldern und Wiesen landen, womit wiederum die Landwirte Probleme hätten.
Den Gipfel erreichte das Thema dann, als der Ortsvorsteher jüngst darüber informiert wurde, dass Hundehalter den Bereich des Schulgeländes, der Kindertagesstätte und den Bolzplatz bei der Turn- und Festhalle als Gassirunde nutzen, damit sich die Hunde lösen können. „Dort, wo unsere Kinder spielen“, zeigt sich Straßacker betroffen.
Straßacker und die Ortschaftsräte sind ratlos, wie man noch auf die Hundehalter einwirken könnte. „Hinweise im Mitteilungsblatt der Gemeinde, die Schilder der Landwirte werden einfach achtlos ignoriert“, bedauert der Ortsvorsteher.
Das Maß sei voll. Im Umfeld der Grundschule und der Kindertagesstätte wird Straßacker mit einstimmigem Votum der anwesenden Ortschaftsräte prüfen, ob eine Hundeverbotszone, die auch den Bolzplatz und die Halle mit einschließen soll, erwirkt werden kann. Der Ortsvorsteher möchte dabei nicht alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren. Er weiß, dass sich viele richtig verhalten.