Der Brigachkiosk wird aktuell von Mitarbeitern der Technischen Dienste Villingen-Schwenningen leergeräumt. Danach soll eine externe Firma den Abriss durchführen. Das hat die Stadt auf Anfrage bestätigt. Die Kosten für den Abriss für das unterkellerte Gebäude liegen bei etwa 40.000 Euro, sagt die Pressesprecherin der Stadt, Madlen Falke.

Das ganze Mobiliar wird auf Anhänger verladen und abtransportiert.
Das ganze Mobiliar wird auf Anhänger verladen und abtransportiert. | Bild: Rasmus Peters

Jetzt kommt also der Abriss, dabei hat die Stadt erst im Januar diesen Jahres dem Gebäude einen neuen Anstrich verpasst.

Kiosk steht seit mehr als vier Jahren leer

Der Kiosk steht seit mehr als vier Jahren leer, im Januar 2021 hat das Landgericht Konstanz im Fall des Kiosks an der Brigach zugunsten der Stadt VS – und gegen den früheren Besitzer Zeynal Agir entschieden: „Der Klage der Stadt VS wurde stattgegeben und der Beklagte wurde zur Herausgabe und Räumung des streitgegenständlichen Grundstückes im Stadtgebiet VS sowie zur Beseitigung des darauf befindlichen Kiosks verurteilt“, hieß es damals in der Urteilsbegründung.

Im August 2021 scheiterte Agir dann mit seiner Berufung und die Stadt verkündete damals, den Abriss „nicht auf die lange Bank“ schieben zu wollen.

Die Technischen Dienste haben das Ausräumen und den Abriss übernommen, die Stadt hat die Kosten auf rund 40.000 Euro geschätzt.
Die Technischen Dienste haben das Ausräumen und den Abriss übernommen, die Stadt hat die Kosten auf rund 40.000 Euro geschätzt. | Bild: Rasmus Peters

Jetzt hat es doch weitere eineinhalb Jahre gedauert, bis das kleine Gebäude weg kommt, um das so heftig gestritten worden ist.

Was passiert mit dem Kiosk an der Brigach? Ein Stadtmitarbeiter transportiert Material aus dem Gebäude ab.
Was passiert mit dem Kiosk an der Brigach? Ein Stadtmitarbeiter transportiert Material aus dem Gebäude ab. | Bild: Rasmus Peters

Das ist die Vorgeschichte

2004 hatte Zeynal Agir den Kiosk an der Brigach für rund 95.000 Euro gekauft, außerdem schloss er einen auf 15 Jahre befristeten Pachtvertrag mit der Stadt VS ab, der an dieser Stelle der Grund und Boden gehört. Nach eigenem Bekunden ging er immer davon aus, dass es sich bei einer Verlängerung des Pachtvertrags, der am 31. Dezember 2018 endete, um eine Formalie handelt, so wie es bei den Vorbesitzern seit den 1950er-Jahren auch der Fall war. Es kam anders. Zwischen den Parteien fanden zwar Verhandlungen über eine Verlängerung des bestehenden Vertrages oder über die Einräumung eines Erbbaupachtvertrages statt, zu einem neuen Vertragsschluss ist es jedoch nicht gekommen.