Die Kneipenfasnet ist einer der Höhepunkte der Villinger Fasnet. Wenn an den närrischen Tagen normalerweise die Türen der knackvollen Kneipen aufgehen und kleine oder auch größere Gruppen ihre Beiträge zum Besten geben, steigt die Stimmung noch mal auf ein höheres Niveau.

Wenngleich die Fasnet in diesem Jahr noch unter Corona-Vorzeichen steht und der närrische Ball eher flach gehalten werden muss, so konnten einige wenige Besucher am Schmotzige Dunnschtig eine „Kneipenfasnet light“ in der Zehntscheuer der Narrozunft und im Hexenstüble der Villinger Hexen erleben.
Dort lief das Who is who der Kneipenfasnetstars live oder als Videoeinspielung zur Höchstform auf. Kleiner Trost für alle, die am Schmotzige nicht dabei sein konnten: Am Samstagabend wird das Programm wiederholt und auch per Videoübertragung live ins heimische Wohnzimmer gestreamt.

Mit den Dörr-Brüdern, den Rotaugen, den Vogelfreien, Die mit der Leiter, Total verkehrt, Flower Klauer und vielen weiteren boten die Kneipenfasnet-Profis ein mehrstündiges Nonstop-Programm. Schlag auf Schlag, nur unterbrochen durch Lüftungspausen, heizten sie dem Publikum mächtig ein.

Die Besucher, 70 in der Zehntscheuer und 40 im Hexenstüble, amüsierten sich hervorragend.
Wenngleich die Akteure meist ein Best of aus vergangenen Jahren beisteuerten – schließlich war bis vor Kurzem ja nicht klar, ob es überhaupt eine Fasnet, geschweige denn eine Kneipenfasnet geben kann – trieben die einzelnen Darbietungen den Zuschauern die Lachtränen in die Augen.
Die mit viel Hirnschmalz eigens für die Fasnet gedichteten Texte, teils auf bekannte Melodien, sind es einfach auch wert, wieder einmal gehört zu werden.

OB Jürgen Roth knöpften sich beispielsweise die Rotaugen mit Steffen Letze, Christian Föhrenbach und Alfons Fritzer vor.
„Niemand hätte je geglaubt, dass wir Kubon mal vermissen werden.“Die Rotaugen nehmen OB Jürgen Roth aufs Korn
Sie verglichen Roth mit „anderen großen Herrschern“ wie Cäsar und Napoleon und zogen Parallelen zu jeweiligen politischen Handlungen. „Roth, Cäsar und Napoleon machen sich die Welt, wie sie ihnen grad gefällt“, skandierten sie. Und kamen zu dem Schluss, „dass niemand je geglaubt hätte, dass wir Kubon mal vermissen werden“.

Als Corona-Narro sorgte Henry Greif für amüsante Wortspielereien rund um das Virus, er hatte aber auch nachdenkliche Elemente in seinem Vortrag.
Manche schauen digital vorbei
Da das Coronavirus auch vor den bereits vom Fasnetgoascht Infizierten nicht zurückschreckt, mussten einige der angemeldeten Gruppen kurzfristig absagen und statt einem Liveauftritt ein Video schicken. So die Boygroup der Hexenzunft und die Hills Angels. Auch die Südstadtfüchse schauten digital bei der Kneipenfasnet vorbei.

Ebenfalls per Video zugeschaltet waren „Die mit der Leiter“. Kurz vor Mitternacht und mit dem Auftritt von „Los Ämol“ endete schließlich die Villinger Kneipenfasnet.