Der imposante Bau an der Richthofenstraße wird vorläufig nicht verkauft. Entsprechende Pläne der Stadt scheitern daran, dass es kein konkretes Angebot für die künftige Nutzung des Gebäudes gegeben habe, wie Oberbürgermeister Jürgen Roth auf Anfrage des SÜDKURIER sagte.

„Da haben wir Rückschläge, weil sich niemand darauf bewirbt“, räumte Roth ein.

Ein verheißungsvoller Start

Dabei hatte es zunächst gar nicht so schlecht ausgesehen. Wie die Stadt noch im April 2025 vermeldete, soll es zwölf Interessenten für das Gebäude gegeben haben. Doch die Erfahrung der vergangenen Monate zeigte, dass mit einer zunehmenden Konkretisierung des Projekts die Zahl der Kaufwilligen auf Null schrumpfte.

„Ähnliche Erfahrungen haben wir im Oberen Brühl bei der Wohnbebauung gemacht“, sagte Roth. Auch hier habe es verschiedene Anläufe gegeben, die durchaus mit Hoffnungen verknüpft gewesen seien, doch am Ende scheiterten alle Gespräche.

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Das fehlende Interesse am Objekt erklärt er sich mit dem Denkmalstatus des Gebäudes. Zudem sei der Bau in die Jahre gekommen, was die Stadt im Verfahren auch nicht verhehlt habe.

„Das Gebäude ist dem Baujahr entsprechend einfach ausgestattet und befindet sich nach jahrelangem Leerstand in einem sehr schlechten Unterhaltungszustand mit teilweise starken Bauschäden“, heißt es darin.

Keine konkreten Angebote

Bis April lief ein Interessenerkundungsverfahren, in dessen Verlauf durchaus interessante Ideen eingegangen seien, wie die Stadt seinerzeit informierte. Bis dahin war das Verfahren jedoch unverbindlich.

In einem nächsten Schritt sollten konkrete Konzepte vorgestellt werden, um das Gebäude dann im Rahmen eines Modernisierungs- und Instandsetzungsvertrages zwischen Stadt und Käufer zu veräußern. Und an dieser Stelle kam der ganze Prozess offenbar zum Erliegen.

Was sich die Stadt erhofft hatte

Die Stadt hatte darauf gehofft, dass sich Kaufinteressenten mit einem Nutzungskonzept vorstellen und ein Angebot abgeben, was sie bereit sind, für die Immobilie zu zahlen. Der zu erzielende Kaufpreis soll für die Veräußerung freilich gar nicht unbedingt entscheidend gewesen sein. Vielmehr hatte die Stadt bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass in erster Linie die gute Idee honoriert werde.

Die Vorstellungen der Verwaltung waren dahin gegangen, dass dieses Gebäude womöglich für Geschäfts- oder Büroräume genutzt werden könnte. Ausgerichtet für Dienstleister oder Freiberufler oder als künftiger Ort für soziale, kulturelle oder gastronomische Zwecke.

Zunächst als Standesamt geplant

Für das Haus hatte es ursprünglich ganz andere Pläne gegeben. So plante die Verwaltung, in dem repräsentativen Gebäude das Standesamt unterzubringen. Diese Pläne zerschlugen sich aber ebenso wie die aktuellen Vorstellungen: Nun braucht es einen weiteren Anlauf und neue Ideen, wie das denkmalgeschützte Gebäude künftig genutzt werden kann.