Die Löschtrupps wussten schon in der Anfahrt zu den Spitalhöfen, was sie in etwa erwarten würde. Die Kleinsiedlung zwischen Pfaffenweiler und Herzogenweiler befindet sich im Außenbereich. „Wir wissen, dass es da nur kleine Wasserleitungen vor Ort gibt, das Wasser reicht nicht für einen großen und lange dauernden Löscheinsatz“, sagt Gesamtkommandant Markus Megerle.
Die Feuerwehr sei aber auf solche Situationen vorbereitet. Megerle schildert: „Wir haben in Schwenningen ein Fahrzeug, das einen 8000-Liter-Tank transportieren kann.“ Und eben dieses Fahrzeug wurde eingesetzt.
Aber weshalb wurde die Obereschacher Feuerwehr zur brennenden Waldkulturscheune gerufen? Megerle erklärt dies mit der besonderen Ausrüstung der Teilort-Gruppe. Obereschach hat ein Fahrzeug mit einem Schlauch, der einen Kilometer lang ist. Deshalb war Obereschach vor Ort.“ Der extra lange Schlauch sei aber nicht zum Einsatz gekommen, das die Wasserversorgung auf andere Weise sichergestellt worden sei.
Vier Feuerwehrautos holen Wasser
Vier Fahrzeuge seien im Pendelverkehr hin und her gekreist. Auffüllen konnten sie ihre Tanks an Hydranten an der Waldrose und in Herzogenweiler. „Die Kunst war es auch, dass sich die Fahrzeuge nicht unterwegs begegneten“ schildert Megerle. Die engen Waldwege seien mit Schnee und Eis besonders beengt gewesen und für die massiven Feuerwehrfahrzeuge wäre Gegenverkehr in der Dunkelheit fatal gewesen.

Das System habe gut funktioniert, schildert der Gesamtkommandant am Montag. Es habe noch weitere Reserven gegeben. Etwa die Weilersbacher Wehr. Auch dort verfügt die Truppe über einen 1000-Meter-Schlauch. Dieser lasse sich bei Bedarf mit dem langen Schlauch aus Obereschach verbinden, „dann können wir also maximal auch zwei Kilometer überbrücken“, erklärt Megerle.
Weilersbach sei aber gar nicht alarmiert worden, es sei schnell klar gewesen, dass die Fahrer die Tanks sicher durch den verschneiten Wald von den beiden Hydranten zur Brandstelle bringen können, so der oberste VS-Feuerwehrmann.
Großtank aus Schwenningen
Die Feuerwehr hat Fahrzeuge mit Tanks, die laut Megerle „zwischen 600 und 2000 Liter fassen können“. Der Schwenninger Großtank sei einmal vor Ort in der Einsatznacht nachgefüllt worden. Der Wasservorrat aus diesem Container habe das Rückgrat des Einsatzes auch bei Nachlöschungen gebildet, als die Flammen noch einmal an der Waldkulturscheune aufzuflackern drohten, erklärt Megerle weiter.

Wasser aus örtlichen Teichen und einem Kanal an den Spitalhöfen habe man bewusst nicht entnommen, so Megerle. Die dortigen Fischteiche seien gefroren gewesen und die Fische habe man nur zum Notfall stören wollen.
Für die Wasserentnahme aus einem Kanal habe es zu wenig Wasser gegeben. „Wir brauchen da schon 1000 Liter pro Minute und eine Entnahmestelle, die mindestens 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche liegt“, erklärt der Kommandant.
So ermittelt jetzt die Polizei
Die Brandursache werde weiter untersucht, sagt Jörg-Dieter Kluge, Sprecher des Polizeipräsidiums. Im Blickpunkt sei dabei ein Ofen, der im Bereich des Feuers offenbar auch in Betrieb gewesen sein soll, hieß es am Montag abschließend. Bis Details feststünden, dauere es noch Tage, so Kluge abschließend.
Das sind die Herausforderungen für die Feuerwehr nach dem Einsatz
Nach dem Einsatz geht für die Feuerwehr die Arbeit weiter. Das Material muss geprüft und einsatzfähig vorbereitet werden. „Das heißt dann zum Beispiel auch, die Schläuche von Schlamm und Dreck zu reinigen“, sagt Markus Megerle. Hierfür gebe es eine spezielle Waschanlage.
„Wir prüfen dann auch das Material. Schläuche zum Beispiel mit 16 bar. Die Wasserversorgung ist ja die Lebensversicherung für unsere Leute, die mit Atemschutz in die brennenden Objekte vordringen“, fasst Megerle am Montag nach der Brandnacht zusammen.
Er betont die Intensität dieser Wartungsaufgaben. Wir prüfen da im Nachgang auch jedes einzelne Atemschutzgerät. Das muss gründlich und rasch geschehen, damit die Ausrüstung beim nächsten Einsatz verlässlich parat steht“, so der Gesamtkommandant von Villingen-Schwenningen.