Am Rande des Villinger Eisweihers könnte sich ein Tierdrama ereignet haben. Zumindest ein Küken soll in den Abfluss gezogen worden sein. Ein Bürger griff danach zur Selbsthilfe.
Aktuell ziehen Enten und Blässhühner ihren Nachwuchs auf. Allerdings ist der kleine See bei weitem nicht mehr so stark von Wasservögeln frequentiert wie in früheren Jahren. Das hat einen einfachen Grund: Die Stadtverwaltung weist inzwischen an vielen Stellen auf ein Fütterungsverbot hin. Hintergrund: Der Weiher drohte durch Brotreste zu verschmutzen, zudem zogen die Nahrungsreste Ratten an.
Ist der Abfluss eine Todesfalle?
Umso aufmerksamer beäugen Familien mit Kindern oder Passanten die Wasservögel. Gerne schwimmen die mit ihrem Nachwuchs in der Nähe des Abflusses. Der ist dort angelegt, denn der Eisweiher ist kein natürliches Gewässer. Er wird durch die Brigach gespeist, das Wasser muss allerdings auch wieder ablaufen.
Wurde der Abfluss nun zur Todesfalle für ein Küken? Das ist nicht ganz klar, allerdings verstopfte ein Tierfreund den Bereich mit herumliegendem Schilf und Ästen, um zu verhindern, dass dort Tiere hineingezogen werden.
Doch das hat aus Sicht der Stadt einen gewaltigen Haken. Der Eisweiher wirkt auch wie ein Regenrückhaltebecken. Bei Starkregen können so Wassermassen aufgenommen werden. Das funktioniert aber nur bei einem „freien Abfluss“, erläutert Madlen Falke, Sprecherin der Stadtverwaltung.

Verstopfen der Entwässerung wird angezeigt
Wird der verstopft, könnte der Eisweiher über seine Ufer treten und angrenzende Bereiche überschwemmen. Vor diesem Szenario wird jetzt ausdrücklich gewarnt. Wer künftig den Auslass manipuliert, muss mit einer Anzeige rechnen.

Außerdem haben die Technischen Dienste inzwischen ein engmaschigeres Metallband um den Abfluss gelegt. Das verhindert, dass dort eventuell Vögel verenden, zudem kann ausreichend Wasser abfließen.
Ob das durchlässige Metallband auf Dauer bleibt? „Wir beobachten die Stelle und entscheiden dann“, sagt die Sprecherin der Stadt.
Zudem wurden Eisengitter aufgestellt, um den Zugang vom Ufer zur Abflussstelle zu verhindern.