Am Mittwoch um 8.30 Uhr öffnet Klaus Fehrenbach sein Café Villa in der Färberstraße nach langer Zeit wieder. Bei Sonnenschein und schwülen Temperaturen sind schnell alle Plätze besetzt, drinnen wie draußen. Der Laden brummt. Fehrenbach und sein Team sind unter Strom. Kaffee brühen, Servieren, Abräumen, Kassieren. Verlernt haben sie nichts. Ja sogar die Hektik ist zurück. Kein Wunder, denn es ist spürbar mehr los, als sonst üblich morgens um 10 Uhr. Aber es fühlt sich gut an. Trennwänden, Maskenpflicht, Hygieneregeln, Test- und Impfnachweise – „ein bürokratisches Meisterwerk“, wie Fehrenbach es nennt – schrecken die Gäste nicht ab. „Viele haben sich richtig gefreut, dass wir wieder geöffnet haben“, erzählt er uns am späten Nachmittag.
Die Freude ist auch bei ihm deutlich spürbar. „Es ist sehr, sehr schön, endlich wieder Kontakt mit Menschen zu haben, nach sieben Monaten“, freut sich der 39-Jährige. Besonders ist auch, dass er seine Kaffee-Spezialitäten endlich wieder in Porzellan servieren kann. Lange Zeit waren Umsätze nur mit Pappbechern zum Mitnehmen möglich. Das habe ihm in der Seele weh getan. „Und es schmeckt einfach anders“, ist sich der Kaffee-Experte sicher.
Langsam macht sich bei dem Gastronom in Richtung erstem Feierabend die Müdigkeit bemerkbar. „Aber ich bin zufrieden“, zieht er positiv Bilanz. Jetzt hofft er, dass die Inzidenz im Landkreis weiter fällt. Ab der Marke 35 seien weitere Lockerungen möglich, wie etwa das Wegfallen der Testpflicht im Außenbereich. Denn eines ist klar: So schön und erfolgreich der erste Tag für ihn auch gelaufen ist, Fehrenbacher und sein 15-köpfiges Team haben alle Hände voll damit zu tun, das üppige Corona-Regelwerk einzuhalten. „Es gibt so viel zu beachten“, sagt er. Unterschiedliche Fristen für die einzelnen Impfstoffe, verschiedenste Impf- und Testnachweise, alles gilt es zu kontrollieren. Auch bei seinen Gästen hat Fehrenbach Unsicherheit bezüglich der neuen Situation gespürt.