Mit 18 Jahren ist Mia Geiger zum ersten Mal Mitglied des Jugendgemeinderates in Villingen-Schwenningen und wurde zur Vertreterin im Ausschuss für Jugendhilfe gewählt. Dort versucht sie, ihr Bestmögliches für die Jugendlichen in Villingen-Schwenningen zu geben und gleichzeitig das politische System kennenzulernen.
Ihr Ziel: die Jugend soll mehr Mitsprache in der Stadtpolitik bekommen. Neben ihrer Tätigkeit im Jugendgemeinderat, spielt sie Theater in ihrer Schule, malt und liest gerne. Dieses Jahr noch stehen ihre Abiturprüfungen am Gymnasium am Romäusring an. Kreativität und eine andere Sicht auf die Dinge sind ihr wichtig.
Ihr Wunsch für die Jugend?
„Ich wünsche mir generell mehr Beteiligung der Jugend in der Stadt und im ganzen politischen System. Wir müssen anfangen, langfristig zu denken und die Argumente und Ansichten der Jüngeren ernst nehmen. Es geht um unsere Zukunft.“
Wie sie die eigene Zukunft sieht
Nach dem Abitur will sie ein paar Monate im Ausland verbringen. Später könnte sie sich gut vorstellen, Politikwissenschaften zu studieren. „Auch wenn ich eher nicht daran interessiert bin, selbst Politikerin zu werden, möchte ich trotzdem im politischen Bereich bleiben“, berichtet sie. Sie will sich in ihrem Leben auf jeden Fall mit Politik beschäftigen, doch wie genau bleibt noch offen.
Motivation für den Jugendgemeinderat
Geiger interessiert sich sehr für ihre Umgebung und die Stadtpolitik. Bereits seit sie 14 Jahre alt ist, weiß sie vom Jugendgemeinderat und verfolgt dessen Projekte. Dieses Jahr wollte sie die Möglichkeit nutzen und kandidieren, um ihre eigenen Ideen einzubringen. „Ich möchte einfach genauer wissen, was die Stadt alles mit den Jugendlichen machen kann und die Möglichkeiten ausreizen. Außerdem ist es einfach die perfekte Möglichkeit, um Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln“, erzählt sie.
Welche Projekte sind geplant?
Aktuell läuft die Planung für den Kleidertausch im Spektrum in Schwenningen auf Hochtouren. Bei dieser Aktion können Jugendliche ihre ungeliebten Stücke gegen neue tauschen. Danach hilft sie bei dem Projekt, kostenlose Hygieneartikel an die Schulen in Villingen-Schwenningen zu bringen. Generell wünscht sie sich mehr Projekte, um die Jugend miteinander zu vernetzen. In der Zukunft möchte sie sich um ein Sommerfest, einen Generationentreff und den Ausbau des Radnetzes kümmern.
Warum wünscht sie sich Veränderung?
„Ich glaube viele Jugendliche in der Umgebung wissen gar nicht, dass sie noch viel mehr fordern können. Ich höre und sehe immer wieder, dass es Sachen gibt, mit denen sie unzufrieden sind. Durch den Jugendgemeinderat möchte ich die Jugend mehr im Stadtleben einbinden und mehr Interesse an der Stadtpolitik schaffen. Es ist viel mehr möglich, als viele denken.“
Wie empfand sie die ersten drei Sitzungen?
„Ich war ehrlich gesagt überrascht von der lockeren Stimmung während der Sitzungen. Jeder ist motiviert und hat Lust etwas zu verändern. Kein Projekt, keine Idee oder kein Vorschlag wird einfach abgehandelt“, sagt sie. Es würden in jeder Sitzung neue Themen besprochen, auf die dann auch konkrete Handlungen folgen, wie einen Antrag zu schreiben. „Es kommt wirklich zu interessanten Debatten und meistens sitzen wir dann viel länger zusammen, als eigentlich angedacht war. Es ist bisschen wie ein Hobby, welches einem Spaß macht und bei dem man sich trotzdem weiterbildet und etwas in der Stadt zum Guten verändern kann.“
Ihre Aufgaben im Jugendgemeinderat?
Mia Geiger ist Vertreterin des Jugendgemeinderates im Ausschuss für Jugendhilfe. Diesen Posten hat sie sich zuerst aus purer Neugier und Interesse gewünscht, hat aber nun schon Ideen entwickelt. Zum Beispiel könnte sich gut vorstellen, die Sozialarbeit mehr auszubauen. Bis jetzt hat noch keine Sitzung stattgefunden, aber sie freue sich schon darauf, den Ausschuss und seine Ideen kennenzulernen.
Was treibt sie an?
Geiger hat gerne Kontakt mit Menschen und sucht gezielt den kritischen Austausch. Verschiedene Meinungen seien in der Politik wichtig, um zum bestmöglichen Ergebnis kommen zu können. Außerdem empfindet sie, dass die Jugend in manchen Bereichen unterrepräsentiert sei. „Ich habe das Gefühl, ich muss aktiv werden. Gerade das Thema Umweltschutz und Klimawandel finde ich wichtig. Ich möchte, dass wir uns mehr Gedanken um unsere Zukunft machen.“ Dabei sei das Wichtigste: zusammenkommen und zusammen agieren.