Sommerzeit ist Rausgeh-Zeit, vor allem für Kinder. Babyboomer erinnern sich an ihre eigene Kindheit, als einem von den Eltern im Sommer häufig der Spruch hingeworfen wurde: „Raus mit Dir und komm‘ nicht heim, bevor es dunkel wird“.
Kaum vorstellbar für später Geborene, zumal die Orte, wo Kinder sich unbehelligt treffen können, nicht eben zahlreich sind.
Zu ihnen gehören die Kinderspielplätze; die allerdings sind häufig von genauso vielen Erwachsenen wie Kindern belagert, die auf die lieben Kleinen aufpassen müssen. Da stellt sich die Frage: Was taugen die Plätze für ihre junge Zielgruppe? Wir haben es vor Ort ausprobieren lassen.
Warnburg-/Schwedendammstraße: Nur eine Vier
Der erste Spielplatz befindet sich zwischen der Warenburg- und der Schwedendammstraße. Erst im vergangenen Jahr wurde dieser schon lange hier befindliche Spielplatz einer grundlegenden Sanierung unterzogen, die alten Spielgeräte ausgetauscht, insbesondere die zentrale, im Sand befindliche Anlage mit Rutsche und Haus auf Masten wurde neu errichtet.

Die neunjährige Annabelle kann sich für die Schaukel begeistern, auch Joshua findet diese attraktiv. Das Gesamtergebnis der Anlage überzeugt die beiden jedoch nicht sonderlich.
Von Annabelle, die Schulnoten gewohnt ist, gibt es ein trockenes „Ausreichend“, also eine Vier. Mehr ist nicht drin, auch wenn die Anlage wirklich sauber und tipptopp gepflegt ist.
Südstadtschule: Zwei plus
Da kommt der im letzten Jahr vollständig sanierte Spielplatz an der Südstadtschule schon besser weg. Zwei plus gibt es hierfür. Nicht nur die großen Schaukeln, auch die Geschicklichkeitsparcours hat es den Kindern angetan.
Die Tatsache, dass der Platz schon gut besucht ist von Kindern an einem Samstagnachmittag, spricht für sich.
Auch Schattenplätze sind wichtig
Aber auch, und das überrascht an der Beobachtung der Kinder, dass hier Geräte stehen, die eindeutig Jugendliche oder junge Erwachsene ansprechen sollen.
„Ich finde es cool, dass sich hier auch ältere Menschen austoben können“, bringt Annabelle es auf den Punkt, als sie sich am Lauftrainer probiert hat.

Für Joshua sind der Drehteller und der Kletterparcours klasse. Und dass viele Bäume für Schatten in der Sommersonne sorgen.

Hubenloch: Eins plus mit Stern
Den Spielplatz am Hubenloch kennen beide Tester schon von früheren Besuchen. Auffallend auch hier ist, dass viele der Spielgeräte ebenfalls erst vor Kurzem saniert worden sind, alles ist sehr gepflegt und sauber.
Die Größe des Spielplatzes ist jedenfalls überzeugend, auch die Vielzahl von Möglichkeiten, sich zu betätigen, macht nicht nur den Kindern Laune.
Zum Beispiel das im Boden eingelassene Trampolin. „Da kann man sich nicht weh tun, weil es keine Spalten gibt, wo man reinfällt“, hat Joshua messerscharf analysiert.
Auch die schnelle Blechrutsche den Hang hinunter kommt an bei den Kindern, sorgt für Kreischen und Juchzen bei der Abfahrt. Und als sich vier Kinder zusammentun, um auf der langen Drachenschaukel hin und her zu wackeln, ist das auch ein großer Spaß für alle.
Die Klettermöglichkeiten, sei es am großen Netz oder am Betonturm mit dem Frosch bieten Möglichkeiten, Kraft und Geschicklichkeit zu testen.
Das Testurteil ist dementsprechend: „Eins Plus mit Stern“ bringt es Annabelle mit Überzeugung auf den Punkt. Auch Joshua nickt dazu mit leuchtenden Augen.
Warenbachspielplatz: Zwei bis Drei
Zu guter Letzt geht es noch hinunter zum Warenbachspielplatz, hinaus zur Junghansvilla. Hier ist es natürlich die Seilbahn, die in Beschlag genommen wird und für Begeisterung sorgt.
Auch der Drehteller wird gerne angenommen, entspannt kann man darauf liegen und sich der Drehung hingeben. Allerdings, auch hier ist die Beurteilung differenziert, mehr als eine Zwei bis Drei ist nicht drin.

Ein Spielplatz fehlt
Ein Spielplatz auf dieser Tour fehlt in der Wertung: Der am Brigachufer gegenüber des Bahnhofs, an dem die Kinder auf dem Weg in die Innenstadt häufig vorbeikommen. Der ist allerdings grade gesperrt.
„Der ist auch super, da gibt es so tolle Klettergerüste, der hat mindestens eine Zwei plus verdient“, macht es Annabelle klar. Wobei ihr kleiner Bruder heftig nickend zustimmt. Mal sehen, wann er wieder geöffnet wird.