Zu viele Stände mit Essen und Getränken, zu wenig Geschenkideen und Luft nach oben bei der weihnachtlichen Atmosphäre: Nach den Weihnachtsmärkten 2022 hatte der städtische Wirtschaftsförderer Matthias Jendryschik den Auftrag bekommen, den Markt attraktiver zu gestalten.

Konzepte für 2024 sind in Arbeit

Erste Veränderungen soll es schon in diesem Jahr geben, wenn am 23. November in Schwenningen der Weihnachtsmarkt eröffnet. Für das Jahr 2024 erarbeiten Jendryschik und sein Team von der WIR (Wirtschaft, Räume, Tourismus) aktuell an Konzepten.

Konzept soll nicht ständig wechseln

„Damit werden wir voraussichtlich im Januar in den Gemeinderat gehen“, sagt Matthias Jendryschik. „Es gibt verschiedene Alternativen, wie es weitergehen kann. An denen arbeiten wir momentan.“ Vier bis fünf Personen seien bei der WIR in das Thema Weihnachtsmärkte involviert. Infrastruktur, Rahmenprogramm, Kommunikation und Ausstellermanagement, für all das laufen die Fäden bei der WIR zusammen.

WIR-Geschäftsführer und Wirtschaftsförderer Matthias Jendryschik.
WIR-Geschäftsführer und Wirtschaftsförderer Matthias Jendryschik. | Bild: Andrea Spiegelhalter

Klar sei: Jedes Jahr ein anderes Konzept zu probieren, sei schwierig. Zumal die Beschicker Wert auf ein gutes Konzept und Kontinuität legen würden. „Die Marktbeschicker haben auch ihre Agenda“, sagt der Wirtschaftsförderer: „Sie gehen dort hin, wo die Märkte gut organisiert sind und wo sie gut angenommen werden.“

Traditionell und modern

Für dieses Jahr will man versuchen, beide Märkte mit Alleinstellungsmerkmalen zu positionieren, was allerdings nur bedingt funktioniere. „Die Idee ist auf jeden Fall, den Schwenninger Weihnachtsmarkt jünger und moderner, den Villinger Markt eher traditionell zu gestalten.“

In diesem Jahr – hier ein Bild vom Weihnachtsmarkt 2022 – werden mehr Kunsthandwerker teilnehmen.
In diesem Jahr – hier ein Bild vom Weihnachtsmarkt 2022 – werden mehr Kunsthandwerker teilnehmen. | Bild: Roland Sprich

Es solle insgesamt mehr Aussteller und mehr Kunsthandwerker geben, als es zuletzt der Fall war. Außerdem sei ein größeres Rahmenprogramm geplant und die kleinen Besucher können sich wieder über ein Karussell freuen. Auch an Deko und Ambiente sollen sich erste Veränderungen bemerkbar machen, sagt Matthias Jendryschik. Einige Partner und Förderer habe man bereits gewinnen können, freue sich aber auch noch über weitere.

Warum müssen es denn überhaupt zwei Märkte sein? Immerhin hat Schwenningen mit der Kulturnacht und seit Neuestem dem Stadtstrand mehr als einen Besuchermagneten bei sich verankert, wohingegen sich vor der historischen Kulisse der Villinger Innenstadt für einen Weihnachtsmarkt mit heimeligen Holzhütten geradezu prädestiniert wäre. „Die Beschlusslage im Gemeinderat war so, dass Märkte in beiden Stadtteilen stattfinden sollen“, erläutert Jendryschik.

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Man werde dem Gremium aber auch Alternativvorschläge unterbreiten. Allzu viele Möglichkeiten gebe es ja auch nicht: Entweder findet der Weihnachtsmarkt in einem Stadtteil statt, oder aber in wie bislang in beiden; denkbar sei auch, in einem Stadtteil einen großen und im anderen einen kleineren Markt zu organisieren oder die Märkte in jedem Stadtteil parallel zu veranstalten. Wichtig sei, dass die WIR die vom Gemeinderat gefällten Beschlüsse auch entwickelt werden dürften.

„Man hat nur einmal im Jahr die Chance, an einem Weihnachtsmarkt etwas zu ändern.“
Matthias Jendryschik, Wirtschaftsförderer

„Klar ist auch: Man hat nur einmal im Jahr die Chance, an einem Weihnachtsmarkt etwas zu ändern“, sagt der Wirtschaftsförderer. Anders als im Alltagsgeschäft, wo man tagesaktuell auf die Situationen reagieren könne. Deshalb will er mit viel zeitlichem Vorlauf in die Planungen für 2024 gehen.

Angebot im Wandel

Insgesamt ist Matthias Jendryshcik zuversichtlich, dass der Markt verbessert werden kann. Auch einige der Aussteller vom vergangenen Jahr seien wieder dabei. Das sich verändernde Angebot auf Weihnachtsmärkten sei auch dem Zeitgeist geschuldet, sagt der WIR-Geschäftsführer:

Konkurrenz im Baumarkt

Ob Herrnhuter Stern oder selbst gezogene Kerzen: Kaum etwas, das nicht auch im Internet gekauft werden kann. Hinzu komme, dass inzwischen auch längst jeder Baumarkt und jedes Gartencenter eigene Weihnachtsmärkte aufbaue, bei denen typische Outdoor-Weihnachtsmarktartikel angeboten werden. „Und dort geht das schon im September los.“

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