Für Christen beginnt am Freitag die Karwoche. Für viele Autofreunde ist das Osterfest dagegen der Auftakt ihrer Autosaison. Nicht umsonst heißt der Karfreitag in der Szene auch Car-Freitag. Auch in der Region war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu sogenannten Autoposer-Treffen gekommen.

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Die Stadt Singen hat daraus ihre vermeintlichen Lehren gezogen und jüngst eine Allgemeinverfügung erlassen. Danach sind Autotreffen von Donnerstag bis Ostermontag auf dem Stadtgebiet verboten. Da die Szene aber flexibel ist, stellt sich nun die Frage: Kommen die Autofreunde nach VS?

VS hat keine Allgemeinverfügung

Bei der Stadtverwaltung rechnet man damit jedenfalls nicht: „Eine Allgemeinverfügung wie in Singen ist nicht geplant“, sagt Sprecherin Madlen Falke. Man sei im engen Austausch mit der Landespolizei. Es gebe aber aktuell keine Anzeichen, dass die Poser nach VS kommen wollen oder werden. „Das heißt aber nicht, dass einzelne Treffen ausgeschlossen sind. Wir beobachten die Situation“, so Falke weiter.

Das macht auch die Polizei, wie Marcel Ferraro sagt: „Wie sich die Szene verhält, ist schwer zu sagen.“ Im vergangenen Jahr waren die Autofreunde nach Konstanz, Überlingen oder Rottweil ausgewichen. Mit Prognose tue man sich daher nicht leicht.

Es könne aber auch sein, dass Treffen ganz ausfallen: „Bei schlechtem Wetter werden die Fahrzeuge sicher nicht aus der Garage geholt. Wir gehen davon aus, dass Entscheidungen über Treffen recht kurzfristig getroffen werden“, sagt Ferraro weiter.

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Um gewappnet zu sein, werden über Ostern zusätzliche Polizisten im Dienst sein. Das sei das Ergebnis der Lagebeurteilung im Vorfeld gewesen. „Klar ist: Das Thema der Treffen beginnt erst jetzt. Mit einem Wochenende ist das nicht getan. Die Frage ist auch: Was passiert in den kommenden Wochen?“, so Ferraro.

Prinzipiell versuche die Polizei die Lage differenziert zu betrachten: „Wir müssen aufpassen, wo wir anfangen und wo wir aufhören. Es gibt Tuner, die vollkommen ok sind, wenn sie ihr Auto legal verändern. Dann sind da Poser und letztlich Raser. Von diesen geht die größte Gefahr aus. Es gibt da natürlich eine gewisse Schnittmenge, das ist aber nicht immer so.“

Szenefremde Teilnehmer

In den Monaten, als die Szene zuletzt besonders aktiv war, sei der Polizei besonders eines aufgefallen: „Es waren bei den Treffen der Autofans viele Jugendliche dabei, die mit der Szene gar nichts zu tun haben. Das lag auch daran, dass etwa die Clubs wegen Corona nicht offen waren. Das hat auch die Szene selbst gestört. Viele sagten zu uns, dass 60 Prozent der Leute bei den Treffen gar nicht dazu gehörten.“