Silke Lorke war eine Seele von Mensch. Der völlig überraschende Tod der Weilersbacher Ortsvorsteherin durch einen Herzinfarkt bedrückt die Gemeinde auch Tage nach dem riesigen Schock.
Ein Ball nach diesem Verlust – undenkbar
Und jetzt steht die Fastnacht vor der Türe, monatelang wurde geprobt, zum Beispiel bei den Epfelschittlern, die am kommenden Samstag, 22. Februar 2025, eigentlich ihren Ballabend hätten. Doch als sich nun die Mitglieder der Zunft zusammensetzten, war rasch klar, dass es dieses Jahr keinen Ball geben kann. Zu tiefschürfend ist das Ereignis.
Silke Lorke war eine begeisterte Fastnachterin. Sie lief oft im Häs der Epfelschittler beim Umzug mit.
Ihr Stellvertreter erklärt
Der stellvertretende Ortsvorsteher Roland Schuler bestätigte jetzt diesen Schritt und erklärt ihn auch für Außenstehende. „Wir haben am Freitag die Beisetzung von Silke Lorke und da war rasch klar, dass am Samstag kein Ball stattfinden kann“, führt er aus.
Auch der Montagsumzug fällt aus
Auch weitere Veränderungen der Fasnet in Weilersbach gibt es. „Der Fasnetumzug am Mentig ist ebenfalls abgesagt“, wie Schuler ausführt. „Es haben sich schon seit dem Tag nach dem Tod viele dergestalt erklärt, dass sie nicht Fastnacht machen können und wollen nach diesem Todesfall.“ Schuler weiter: „Wir stehen in der Dorfgemeinschaft nach wie vor alle unter Schock. Die Gemeinde ist besonders eng miteinander verwoben.“
Kappenabend als Ort der Begegnung
Das soll sich auch beim Kappenabend der Zunft artikulieren, den die Narren laut Schuler trotz allem abhalten wollen. „Wir machen das aber ganz anders als sonst. Es soll ein Abend der Begegnung werden, ein Ort, um sich zu treffen, zum Austausch, zum Verarbeiten de Ganzen“, führt der Mann aus, der Silke Lorkes Stellvertreter ist und der 20 Jahre lang die örtliche Feuerwehr kommandierte.
Nicht nur Absagen
Weilersbach sucht einen Weg, angemessen und sinnvoll mit dem Drama umzugehen. Dabei steht auch die Frage immer wieder um Raum, wie sich Silke Lorke entschieden hätte. Und so kam es, dass ich die Ortsgemeinschaft darauf einigte, die Kinderfastnacht nicht komplett abzusagen. Roland Schuler erklärt weiter, „wie sehr sich die Kleinen freuen“. Er fügt hinzu: „Die Kinder können ja zu alldem gar nichts.“ Deshalb würde die Schülerbefreiung „ganz anders als sonst“ stattfinden, dezenter, gedämpft, aber so, dass noch ein wenig Kinderfreude möglich sein kann.
Der Narrenbaum wird kleiner und zieht um
Das traditionelle Stellen des Narrenbaums direkt am Rathaus werde ebenfalls nicht stattfinden, erklärt Roland Schuler weiter. Aber auf die Symbolik will man im Ort nicht ganz verzichten. „Es wird ein kleiner Narrenbaum an anderer Stelle im Dorf aufgestellt, aber keinesfalls direkt am Rathaus, wo Silke Lorke gearbeitet hat und wo eigentlich jedes Jahr unser Baum gestellt wird“, führt er aus.
Roland Schuler hofft, dass die Dorfgemeinschaft so für die Verstorbene, ihre Familie und für alle Bürger den richtigen Weg findet und gemeinsam begeht. So gut es geht.