Auch für die 140 Mitarbeiter zählende Leuchtenfirma Hess Lichttechnik ist es „eine nicht ganz einfache Zeit“, wie Unternehmenssprecher Marco Walz einräumt. Das Unternehmen hat in der Corona-Pandemie Kurzarbeit angekündigt, die wichtige Messe „Light and Building“ ist endgültig abgesagt. Und nun kommen auch noch Turbulenzen im Konzern hinzu. Eine Nordeon-Gesellschaft, die in Springe in Niedersachsen produziert, hat vor kurzem beim Landgericht in Springe ein Insolvenzantragsverfahren gestellt. Das soll nun in Eigenverwaltung durchgeführt werden.

Das Villinger Unternehmen Hess Lichttechnik aus der Vogelperspektive.
Das Villinger Unternehmen Hess Lichttechnik aus der Vogelperspektive. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Allerdings ist die Nordeon-GmbH nicht zu verwechseln mit der übergeordneten Nordeon-Group, wie Walz betont. Die GmbH ist innerhalb des Konzerns eine Schwesterfirma von Hess und stellt vor allem Leuchten für den Innenbereich her, während Hess in Villingen auf den Außenbereich spezialisiert ist. Da die beiden Firmen nichts miteinander zu tun haben, geht die Unternehmensleitung daher davon aus, dass der Schritt keine Auswirkung auf Hess hat.

Reiseverbot mit Auswirkungen

Dennoch muss auch der Villinger Unternehmensteil mit den Auswirkungen der Pandemie kämpfen, vor allem war mit dem bisherigen Reise- und Kontaktverbot der Vertrieb, der jetzt erst wieder anlaufen müsse, „lahmgelegt“, die Mitarbeiter seien nicht mehr draußen gewesen. Hinzu kam, dass die für Hess wichtige Messe „Light and Building“ zunächst nur verschoben, dann aber ganz abgesagt wurde. Diese Möglichkeit hätte Hess dringend als Schaufenster benötigt, um die Neuheiten zu präsentieren. Nun hat der Leuchtenhersteller für die Vorbereitung der Messe bereits Geld ausgegeben, kann aber nicht vom erwarteten Rückenwind profitierten.

Entlassungen „nicht geplant“

Immerhin kommen vonseiten der Kommunen noch Aufträge herein: „Es sprudelt nicht, aber wir sind auch nicht abgeschnitten,“ beschreibt Walz die Lage vor Ort. Hess befindet sich daher, wie viele Unternehmen derzeit, in Kurzarbeit. Damit verknüpft sich auch die Hoffnung, über die Runden zu kommen. „Entlassungen sind derzeit nicht geplant“, so Walz.

Keine Corona-Fälle

Eine große Herausforderung der Krise hat Hess bisher gut gemeistert: Im Unternehmen sei es bisher zu keinen Corona-Erkrankungen gekommen. Ein Großteil der Verwaltung befinde sich im Home-Office, die Arbeitsplätze in der Produktion können mit dem notwendigen Sicherheitsabstand gestaltet werden. Treiber des Geschäfts seien nach wie vor energieeffiziente LED-Leuchten sowie digitale Lichtmasten, in den auch Wifi- und Wlan-Technik untergebracht ist.