Er ist grau und von den Dimensionen so groß wie ein Erste-Hilfe-Kasten. An drei Stellen im Villinger Innenring hängen seit einiger Zeit diese unscheinbaren Kästen: Auf Höhe der Klosterring-Schule, vor dem Montessori-Kindergarten und ein Kasten ist an einem Verkehrsschild Richtung Romäusring-Gymnasium angebracht.
Die Kästen heißen Topo-Boxen und messen Verkehrsströme
Was sich darin verbirgt? „Es sind keine neuen Mini-Blitzer“, erklärt der Pressesprecher der Stadt, Christian Thiel. Es handelt sich um sogenannte Topo-Boxen, mit denen die Stadt jetzt die genauen Verkehrsströme im Ring messen will.

Thiel betont, dass es sich um eine rein „statistische Auswertung“ handelt, es werden auch keine Kennzeichen der Autofahrer aufgezeichnet und dann möglicherweise Strafen verhängt bei einem Verkehrsverstoß.
Innendrin befindet sich modernste Technik
Mit moderner Radar- und Mikrofontechnik registrieren die kleinen Boxen exakt, wie viele Fahrzeuge welcher Bauart, mit welcher Geschwindigkeit und zu welcher Zeit diese Stelle passiert haben. Zudem erkenne das Gerät genau, ob ein Fahrrad, ein Motorrad, ein Pkw mit oder ohne Anhänger, ein Lieferwagen, ein Lkw ab 3,5 Tonnen mit oder ohne Anhänger, ein Sattelzug oder Bus vorbeigefahren ist.

Klare Daten bei Anwohnerbeschwerden
Diese Technik kommt oft zum Einsatz, wenn Städte und Gemeinden mehr Informationen über Verkehrsflüsse, beispielsweise wegen Anwohnerbeschwerden, benötigen. Gerade im Ring gibt es ja immer wieder Klagen von Anwohnern, dass Autofahrer auch in den Abend- und Nachtstunden viel zu schnell fahren. Hier könnten die Daten aus der Topo-Box jetzt genauere Erkenntnisse bringen, ob die Klagen berechtigt sind. Dann könnte die Stadt mit der Verkehrskommission reagieren und überlegen, wie das Problem in den Griff zu bekommen ist.
Seit August 2023 gilt im Innenring durchgehend Tempo 30, nachdem zuvor ein regelrechter Flickenteppich geherrscht hatte. Die Geschwindigkeitsbeschränkung galt lediglich vor den Schulen, Altenheim und Kindergarten. Jetzt hat die Stadt die Geschwindigkeit einheitlich geregelt und überwacht dies auch regelmäßig mit dem mobilen Blitzer.
Dieser steht oft im Romäusring und auch an anderen Stellen im Stadtgebiet und lässt die Stadtkasse klingeln: So kamen im Jahr 2022 immerhin 2.690.607 Euro durch nachweislich zu schnell fahrende Autofahrer zusammen.