Große Freude und Genugtuung bei Claus Dinser (53) und seinem Kollegen Buba Barrow (23). Sie können jetzt vermelden, dass ihr Hilfsprojekt für den Bau eines neuen Brunnens im Dorf Kujew in Gambia (der SÜDKURIER berichtete) dank der Hilfe von einigen tausend Euro Spendengeld aus Villingen erfolgreich abgeschlossen wurde. Nun soll ein zweites Projekt folgen, denn sie haben noch Geld übrig.

Dank des neuen Brunnens hat sich die Gartenbewässerung im Garten von Kujew erheblich verbessert.
Dank des neuen Brunnens hat sich die Gartenbewässerung im Garten von Kujew erheblich verbessert. | Bild: privat

Im Dorf Kujew ist die die Freude groß. Denn der Garten, dessen Kleinparzellen von rund 200 Frauen bewirtschaftet werden, konnte als Ernährungs- und Erwerbsgrundlage für gleich zwei Dörfer dank der Gelder aus Villingen enorm aufgewertet werden. Zum einen wurde die Gartenfläche ordentlich eingezäunt. Darüber hinaus hat ein örtlicher Bauunternehmer einen neuen Brunnen gebohrt, diesen mit einer Wasserpumpe ausgestattet, die wiederum über eine Photovoltaikanlage mit Strom versorgt wird, sowie einen 5000 Liter großen Wasserspeicher installiert, der sechs Wasserhähne im Garten mit frischem Wasser versorgt.

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Buba Barrow, der als Flüchtling aus Gambia nach Deutschland kam und seit einigen Jahren in Villingen lebt und arbeitet, berichtet von großer Freude in den Dorfgemeinschaften seiner Heimat, zu der er intensiven Kontakt pflegt. Denn die Bewirtschaftung des Gartens hat sich für die Frauen dank der Baumaßnahmen nun gewaltig verbessert. Der neue Zaun hält wilde Affen und umherziehende Ziegenherden fern, die den Garten bislang immer wieder heimgesucht und Erträge vernichtet haben.

Das Wasser wird vom Tiefbrunnen in einen 5000 Liter großen Vorratsbehälter nach oben gepumpt. Eine Photovoltaikanlage liefert den Strom ...
Das Wasser wird vom Tiefbrunnen in einen 5000 Liter großen Vorratsbehälter nach oben gepumpt. Eine Photovoltaikanlage liefert den Strom für die Pumpe. | Bild: privat

Durch den neuen, pumpenbetriebenen Brunnen hat sich außerdem die Bewässerung erheblich verbessert. Die Frauen müssen das Wasser nun nicht mehr mühselig aus 35 Meter Tiefe nach oben ziehen, sondern können das lebensnotwendige Nass für den Garten bequem aus einem Netz von Wasserhähnen holen. Und die zahlreichen Kinder müssen den Garten nicht mehr Tag und Nacht bewachen, um eindringende Tiere zu verscheuchen, „sie können jetzt in die Schule gehen“, berichtet Buba Barrow, der hier als Kind oft selbst viele Tage Wache geschoben hat. Die Familien können damit besser in die Bildung ihrer Kinder investieren.

Frisches Wasser einfach aus dem Hahn und dem Schlauch. Die Bewässerung des Gemeinschaftsgartens wurde jetzt nachhaltig erleichtert.
Frisches Wasser einfach aus dem Hahn und dem Schlauch. Die Bewässerung des Gemeinschaftsgartens wurde jetzt nachhaltig erleichtert. | Bild: privat

Ein weiterer entscheidender Vorteil: „Die Frauen sind jetzt motiviert, mehr anzubauen“, berichtet Buba Barrow. Die Nahrungsproduktion bekommt einen neuen Schub. Das verbessert nicht nur die Ernährungslage, sondern auch das Einkommen der Familien, weil die Frauen jetzt auch mehr Feldfrüchte auf dem Markt verkaufen können.

Claus Dinser (links) und Buba Barrow engagieren sich für den Brunnenbau in Gambia.
Claus Dinser (links) und Buba Barrow engagieren sich für den Brunnenbau in Gambia. | Bild: Stadler, Eberhard

Ein gelungener Beitrag also durch Hilfe zur Selbsthilfe, realisiert mit gerade einmal 11 400 Euro. Bis auf einige kleine Restarbeiten ist das Projekt abgeschlossen, berichtet Claus Dinser, und am Ende alle Seiten glücklich, dankbar und zufrieden. Das Projekt konnte reibungslos mit Hilfe von Unterstützern und Fachkräften in Gambia in die Tat umgesetzt werden.

Zweites Projekt geplant

Buba Barrow und Claus Dinser könnten es damit gut sein lassen. Allerdings haben sie aus der Spendenaktion rund 6400 Euro übrig. Deshalb haben sie sich kurzerhand entschlossen, das gleiche Projekt im Nachbardorf Yonna zu realisieren, wo Buba Barrow aufgewachsen ist. Die Menschen im von Armut geprägten kleinen Gambia können derlei Hilfe gut gebrauchen. Auch dort soll der Dorfgarten, der noch größer ist als in Kujew, eingezäunt und dann mit einer modernen Wasserpumpanlage und zwei Vorratsbehältern ausgestattet werden.

Die Frauen von Kujew und ihre Kinder vor dem alten Brunnen, der nicht mehr gebraucht wird. Hier mussten sie das Wasser mühsam aus 35 ...
Die Frauen von Kujew und ihre Kinder vor dem alten Brunnen, der nicht mehr gebraucht wird. Hier mussten sie das Wasser mühsam aus 35 Meter Tiefe nach obenz ziehen. Jetzt wurde der alte Brunnen mit einem Deckel zugemacht – damit nicht noch ein Kind versehentlich hineinfällt. | Bild: privat

Claus Dinser hofft, das er dabei in zweites Mal in Villingen jene Unterstützung findet, die die erste Aktionen zu einem Erfolg hat werden lassen. „Wir sind dankbar über die vielen kleinen und größeren Spenden, die bei uns eingegangen sind“, unterstreicht er. Dass so viel Geld gespendet wurde, hätte er damals, im April, nicht erwartet. Jetzt will er was Sinnvolles damit machen. Um das zweite Garten-Projekt finanziell abzusichern, braucht er nur noch weitere 4000 Euro. Wenig Geld für deutsche Verhältnisse, aber viel Geld für ein kleines Dorf im Gambia, dass damit seine Lebensgrundlage nachhaltig verbessern könnte.

Spenden-Konto

Claus Dinser hat für das Garten- und Brunnenprojekt ein Spendenkonto unter seinem Namen eingerichtet und betont: „Jeder Betrag hilft“. Wer das Projekt unterstützen will, kann dies unter folgender Kontoverbindung tun:

Claus Dinser, Sparkasse Schwarzwald-Baar, IBAN: DE48 6945 0065 1150 4115 85. Stichwort: KUJEW.

Spender können ihre E-Mail-Adresse an Claus und Claudia Dinser schicken, wenn sie sich über den weiteren Verlauf des Projekts informieren möchten. Die E-Mail-Kontaktadresse lautet: http://cdinser@gmx.de