Mal imitiert er einen Italiener, mal einen Schweizer oder eben den Schwarzwälder „Günni“ mit schwarzen Locken und Schnauzer: Danilo Cristilli aus Villingen-Schwenningen verdient sein Geld seit wenigen Monaten als Influencer auf der Videoplattform Tiktok – und bringt den Leuten dabei den Schwarzwald näher.
Serienrollen bei RTL
Schon als Kind habe er gerne andere Menschen nachgemacht. „Mein Vater hat mich immer dazu animiert“, erzählt der 25-Jährige. Er ist gerade auf dem Sprung nach Köln – diesmal allerdings aus privaten Gründen, nicht wie noch vor wenigen Monaten für Dreharbeiten zur Fernsehserie Köln 50667, wo er bis vergangenen April als 'Antonio' zu sehen war.
Dort und bei der Reality-Dating-Show Love Island sammelte er in den vergangen beiden Jahren erste Erfahrungen vor der Kamera. „Dadurch habe ich meine Schamgefühle vor der Kamera abgelegt und eine versteckte Leidenschaft für das Schauspielern entdeckt“, sagt der ehemalige Spieler des FC 08 Villingen.
Parodien von Italienern, Schwaben und Türken
Nun also Tiktok und Instagram. Doch warum macht er das? Was treibt ihn an? Cristilli sagt: „Ich war schon immer ein Typ, der lustige Sachen gemacht hat. Das macht mir einfach Spaß.“ Seit er seine Hemmungen vor der Kamera verloren hat, ist er daher gar nicht mehr zu bremsen – beinahe täglich kommen neue Parodien dazu.
In einen kurzen Videos auf Tiktok spielt er den vermeintlich typischen Alltag bei Italienern in Deutschland nach, imitiert Freiburg-Trainer Cristian Streich oder ist als Schwarzwälder 'Günni' auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum und meldet Falschparker.
Inspiration kommt aus dem Alltag
Die Ideen dafür stammen direkt aus seinem Alltag. „Ich bin in Villingen groß geworden, war hier von Schwarzwäldern, Schwaben, Italienern und anderen Nationen umgeben und habe deren Dialekt immer gehört“, erklärt er. Er denke davor oft gar nicht viel über die Ideen nach. „Es passiert einfach.“ Gemeinsam mit einem Videografen schreibe er dann ein grobes Skript, um die Ideen in Kurzvideos umzusetzen.

Auch die Günni-Figur mit dem alemannischen Dialekt sei spontan entstanden. „Ich hatte die Perücke bestellt und angezogen, und dann kam der Schwabe in mir einfach raus“, sagt er lachend über seine erste Parodie.
In seinem neusten Günni-Video, das am nächsten Sonntag online gehen soll, wird er sogar eine negative Erfahrung verarbeiten. „Dort wird sich Günni über Influencer lustig machen, wie es mir selbst schon oft passiert ist“, erzählt der Villinger. Früher habe ihn das gestört, doch jetzt könne er darüber lachen.
Über 500.000 Likes auf Tiktok
Mittlerweile hat Danilo Cristilli auf Tiktok fast 60.000 Follower und über 500.000 Likes. Doch neben einem Einkommen bringt ihm sein Dasein als Influencer vor allem Spaß. „So kann ich endlich meine Kreativität ausleben und jeden Tag etwas Neues ausprobieren“, sagt Cristilli über die Vorteile seiner Arbeit. Und auch die Reaktionen aus seinem engsten Umfeld fallen meist positiv aus. „Besonders über Günni lachen viele Leute, weil sie sich mit ihm identifizieren können“, berichtet er.
In der Zukunft möchte Cristilli deshalb damit weitermachen. Er habe bereits einige Videos in Planung, es sollen weiterhin verschiedene Nationalitäten parodiert werden. „Und auch Günni wird nicht verschwinden“, verspricht er.