Den Durchgang durch die Stadtmauer beim Romäusturm nutzen viele Villinger als beliebte Abkürzung in die oder heraus aus der Innenstadt. Doch seit kurzem stehen sie vor einer rot-weißen Absperrung – kein Durchkommen mehr. Was ist hier eigentlich los?

Warum müssen wir eigentlich den Umweg in Kauf nehmen, will wohl ein verärgerter Passant Gründe wissen.
Warum müssen wir eigentlich den Umweg in Kauf nehmen, will wohl ein verärgerter Passant Gründe wissen. | Bild: Burger, Tatjana

„Durchgang Romäusturm gesperrt“, steht an den Sperrgittern. „Schreibt doch, warum“, hat wohl ein verärgerter Passant darunter gekritzelt. Genau, warum müssen wir hier Umwege laufen? Daniel Winterhalter und sein Kollege Tom Marschner können diese Frage beantworten. Die beiden Mitarbeiter der Unterkirnacher Firma Weißer arbeiten in luftiger Höhe auf dem Gerüst, das den Romäusturm derzeit an einer Seite umschließt.

„Wir decken das Dach um“, erklärt Winterhalter. Die alten Holzschindeln über der Holzgalerie, auf der an der Fasnet stets der Kater Miau bei der Befreiung steht, sind verfault. Jetzt werden die Fugen mit Kupferstreifen verschlossen und so wieder dicht gemacht, erklärt der Fachmann.

Hindernis auf dem Weg zum Friseur

Heide Kühling ist auf dem Weg zum Friseur und wollte eigentlich den Weg durch die Stadtmauer nehmen. Leicht verwundert stoppt sie, betrachtet kurz die Absperrung. „Ich gehe da gerne durch, habe aber noch gar nicht mitbekommen, dass jetzt zu ist“, sagt sie. Jetzt müsse sie sich sputen. Wenige Meter weiter gibt es glücklicherweise einen zweiten Weg durch die Mauer, der Ausgang liegt in der Rietgasse auf Höhe der Bogengasse.

Der Weg durch die Stadtmauer ist zu.
Der Weg durch die Stadtmauer ist zu. | Bild: Burger, Tatjana

Renate Scherer ist mit ihrem Hund in den Ringanlagen unterwegs. Auch sie nutzt gerne den Durchgang, „aber vorübergehend ist sie Sperrung okay, wenn da etwas gemacht werden muss“, sagt sie. Komisch findet sie nur, dass die Sperrung genau vor dem – arbeitsfreien – Wochenende installiert wurde. Am Samstag oder Sonntag, so erzählt sie, seien die Planken auch prompt wohl von Passanten zur Seite geräumt worden. Mittlerweile ist sind die rot-weißen Gitter jedoch fest verzurrt.

Tom Marschner (links) und Daniel Winterhalter decken die Holzschindeln um.
Tom Marschner (links) und Daniel Winterhalter decken die Holzschindeln um. | Bild: Burger, Tatjana

Etwa zwei Wochen, so rechnet Dachdecker Daniel Winterhalter, werde man für das Dach auf der Innenhofseite des Romäusturms brauchen, weitere eineinhalb Wochen danach für die Außenseite. In dieser Zeit bleibt der Durchgang zu, die Abkürzung in die Stadt weiter gesperrt. „Die Gefahr ist zu groß, dass etwas runter fällt“, stellt er klar.

Wann geht es am Riettor los?

Also ist weiterhin kein Durchkommen am Romäusturm. Von einer zweiten angekündigten Verkehrsbehinderung wurden die Villinger jedoch am Mittwoch zunächst verschont. Die Stadtverwaltung hatte angekündigt, dass auch das Riettor wegen dringender Dacharbeiten den ganzen Tag zu sei. Am Vormittag gibt es jedoch hier von einer Sperrung noch keine Spur. „Das wird auf jeden Fall gemacht, wahrscheinlich haben sich die Arbeiter einfach auf einer anderen Baustelle verspätet“, sagt Stadt-Pressesprecherin Madlen Falke.