Am Café Raben in der Oberen Straße 13 sind seit fünf Wochen die Frontscheiben abgeklebt. Nach der Fastnacht 2025 wurde das Eiscafé mit Restaurant Knall auf Fall geschlossen. Gerüchte und Spekulationen machten die Runde.

Ende März dann ein ähnlicher Fall in der Großherzog-Karl-Straße. Das Ristorante Großherzog, beim Publikum geschätzt wegen seiner Steinofenpizzen und Grillspezialitäten, schloss am letzten Märzwochenende überraschend seine Pforten.

Beide Schließungen hängen zusammen

Jetzt wird deutlich: Die Schließungen der beiden bekannten Gastro-Adressen hängen zusammen: Michela Troisi und Marco Giannattasio, die im Sommer 2019 das Café Raben als Pächter übernommen haben, werden nun in absehbarer Zeit das Ristorante Großherzog bewirtschaften.

Betreiberwechsel: Ende März haben die bisherigen Betreiber des Ristorante Großherzog nach zehn Jahren aufgehört. Michela Troisi und ...
Betreiberwechsel: Ende März haben die bisherigen Betreiber des Ristorante Großherzog nach zehn Jahren aufgehört. Michela Troisi und Marco Giannattasio werden den Betrieb am Mittwoch, 16. April, fortsetzen. | Bild: Stadler, Eberhard

Ihre Vorgänger, das Geschwisterpaar Danielle und Pamela Piatello, hatten Ende März 2025 nach zehn anstrengenden Jahren im Großherzog ihr Gastro-Engagement beendet. Man werde sich erst einmal ein paar Wochen lang erholen und dann überlegen, wie es weitergeht, erklärte Danielle Piatello.

Die neuen Betreiber haben eine Generalreinigung der Räume vorgenommen und einige kleinere Renovierungsarbeiten ausgeführt. Die bislang üppige Dekoration der Räume wurde reduziert. Ansonsten soll sich an der Atmosphäre der Gastro-Adresse nichts groß ändern.

Kleinere Karte, aber alles frisch

Wie bisher im Großherzog wollen die Neuen wieder eine Mittags- und eine Abendkarte anbieten. Alle Nudelgerichte, so kündigt Marco Giannattasio an, werden vor Ort selbst gemacht. Dazu will er besondere Fisch- sowie Fleischspezialitäten anbieten. Der Fisch soll dreimal die Woche direkt aus Italien angeliefert werden. Die Karte will er deutlich reduzieren. „Wir machen weniger, dafür aber alles frisch“, betont er.

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Ein Teil der bisherigen Mannschaft in Service und Küche werde weitermachen. Aus Italien erwartet das Team Verstärkung durch einen neuen Chefkoch aus der süditalienischen Region Kampanien, berichten Michela Troisi und Marco Giannattasio. Wann genau das Ristorante Großherzog neu starten wird, ist noch unklar. Ursprünglich wollten die beiden bereits am 16. April loslegen. Doch wie Michela Troisi am Freitag mitteilte, fehlen noch einige behördliche Genehmigung, die sich verzögert haben.

Raben wird im Obergeschoss aufwändig umgebaut

Die Übernahme des Ristorante Großherzog durch das Paar kommt insofern überraschend, weil sie in der Oberen Straße 13 gemeinsam mit dem Hauseigentümer Steffen Berweck den Umbau des Gebäudes im ersten Obergeschoss seit vielen Monaten vorangetrieben haben. Die Etage wurde mit einer neuen Treppe angebunden, zum Restaurant ausgebaut, und steht kurz vor der Fertigstellung.

Pächter sprechen von zu hohen Kosten

Giannattasio und Troisi begründeten ihren Wechsel in den Großherzog mit finanziellen Gründen. Die Kosten in dem Gebäude, Pacht und Nebenkosten, seien viel zu hoch. Daher nun der Neustart im Großherzog.

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Wie es mit dem Gasthaus Raben weitergeht, ist indes noch unklar. Eigentümer Steffen Berweck wies auf Nachfrage darauf hin, dass der Pachtvertrag mit den bisherigen Betreibern nach wie vor Bestand habe und bislang nicht aufgelöst werden konnte. Der weitere Fortgang müsse jetzt noch geklärt werden.

Eigentümer wünscht sich einen Neuanfang

Berweck ließ aber durchblicken, dass er die bisherigen Pächter im Konsens gerne ziehen lassen würde, um den Weg freizumachen für einen Neuanfang im Raben. Aus seiner Sicht würde es Sinn machen, die im ersten Obergeschoss zur Gastronomie umgebauten Räume zu vollenden und in Betrieb zu nehmen. Der schöne Raum im Obergeschoss wäre es wert, so Berweck, wieder öffentlich genutzt zu werden. „Das Gebäude hätte es verdient“, findet er.

Blick in das ehemalige „Rabenstüble“ im 1. Obergeschoss des Café Raben in Villingen. Es wurde zeitweise von der Villinger Katzenmusik ...
Blick in das ehemalige „Rabenstüble“ im 1. Obergeschoss des Café Raben in Villingen. Es wurde zeitweise von der Villinger Katzenmusik bewirtet. Die Aufnahme entstand bei einer Musikveranstaltung im Jahr 2017. In den vergangenen Monaten wurden die Räume zu einem Restaurant umgebaut. | Bild: Sprich, Roland

Diese Räume wurden bereits vor einigen Jahren von der Katzenmusik Villingen als Vereinslokal bewirtschaftet. Nach dem sich Christoph Hess als Präsident und Sponsor des Vereins damals zurückgezogen hatte, standen die Räume lange Jahre wieder leer.