Sind alle wohlauf beim SV Deggenhausertal?

„Soweit ich weiß, geht es allen gut. Da ich selbst noch Spieler bin, hatte ich einen ganz guten Kontakt zu den Jungs während der Pause. Einen unserer Spieler mussten wir sogar moralisch aufbauen, da er während des Lockdowns in Südamerika war und vorerst nicht mehr nach Hause konnte.“

Das könnte Sie auch interessieren

Was haben die Spieler während der Pause gemacht?

„Da früh feststand, dass es eine längere Pause geben würde, haben wir darauf verzichtet, den Spielern Trainingskonzepte zu verordnen. Das lief alles in Eigenregie ab. Ich denke aber, dass die meisten sich durch alle möglichen Sportarten fit gehalten haben. In der Woche vor Pfingsten haben wir dann den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Es war schön, dass wir uns wieder treffen konnten. Aber ob die Motivation lange hochgehalten werden kann, solange die vielen Einschränkungen notwendig sind, weiß ich nicht.“

Wie geht‘s dem Verein in der Krise?

„Positiv ist, dass wir keinerlei Zahlungen an Spieler leisten müssen. Ansonsten haben wir natürlich Ausfälle durch die fehlenden Heimspieltage, die entfallenen Feste und weil kein Clubheimbetrieb möglich war. Das liegt im fünfstelligen Bereich. Das tut weh, ist aber nicht existenziell bedrohend, wenn es nicht ewig dauert.“

Das könnte Sie auch interessieren

Lieber Saisonabbruch oder Fortsetzung?

„Ich bin selbst Delegierter am Samstag beim Verbandstag. Wenn es keine Absteiger geben sollte, profitieren wir als Drittletzter natürlich. Aber ich denke, dass es eine faire Lösung wäre, wenn kein Verein absteigt und der Meister per Quotientenregelung ermittelt wird. Ich verstehe natürlich, dass die Tabellenzweiten auf ihr Aufstiegsrecht pochen, befürchte aber, dass wir dann zu große Mannschaftsstärken in den einzelnen Ligen, vor allem mit Hinblick auf die kommenden Jahre, hätten.“

Was muss sich im Fußball ändern nach Corona?

„Es wurde an dieser Stelle ja schon oft thematisiert. Aber auch ich bin der Meinung, dass die hohen Transfersummen in den unteren Klassen ein absolutes Unding sind. Für ein Hobby sollte meiner Meinung nach kein Geld bezahlt werden, oder das Geld sollte, wenn dann, in die Jugendarbeit gesteckt werden. Gerade auch, wenn Vereine kaum Jugendmannschaften stellen und dann Spieler von anderen Vereinen für die Aktiven abwerben. Es ist auch nicht gesund für unseren Sport, wenn schon in der E- oder F-Jugend Spieler von anderen Clubs abgeworben werden. Das ist auch eine Sache des Respekts anderen Vereinen gegenüber.“