1. Sind alle wohlauf beim SC Markdorf?
„Ja, es sind alle gesund, und wir sind dankbar und freuen uns darauf, dass die aktuelle Situation nun endlich Lockerungen erfährt und wir zumindest das Training wieder gemeinsam bestreiten können, welches Ende dieser Woche beginnen wird.
Bereits hinter uns liegt eine Trainerschulung hinsichtlich der Markdorfer Jugendabteilung. Gemeinsam mit unserem Jugendkoordinator Ewald Schmid sowie Andreas Schmidt haben wir ein auflagenfreundliches Konzept erarbeitet, sodass auch hier der Nachwuchs wieder aktiv sein kann.“
2. Was haben die Spieler während der Pause gemacht?
„Das Training war in der Eigenverantwortung jedes einzelnen Spielers. Zusätzlich wurde der ‚SCer Adventskalender‘ im Frühling ins Leben gerufen. Alle vier Tage erhielten die Jungs durch das Öffnen eines Türchens eine neue Challenge, welche binnen einer Frist als Video abgegeben werden musste.
Die Stars haben es vorgemacht, die Challenges waren unter anderem die Klopapierchallenge sowie Übungen rund um Technik und Kräftigung. Eben alles, was zuhause zu bewältigen war.“
3. Wie geht es dem Verein in der Krise?
„Erfreulich war es, dass es kurzfristig gelungen ist, die aktuellen laufenden Betriebskosten auf ein Minimum herunterzuschrauben. Diverse weitere Einbußen werden aber auch wir verzeichnen müssen, da die beiden Großeinnahmequellen wie der Markdorf Cup sowie das Stadtfest fehlen werden.
Es ist uns eine Herzensangelegenheit, unsere aktuellen Sponsoren halten zu dürfen und hoffen, in diesem Bereich auch neue zu gewinnen. An dieser Stelle ist es mir sehr wichtig, mich im Namen des Vereins bei unseren treuen Sponsoren zu bedanken.“
4. Lieber Saisonabbruch oder Fortsetzung der Saison ab 1. September?
„Gute Frage! Ich bin sehr froh, dass ich diese Entscheidung nicht treffen muss. Der aktuelle Tabellenplatz würde meinem Team klar den Klassenerhalt sichern, dennoch denke ich an folgende Szenarien: Was passiert bei einem Abbruch im September 2020, wenn Corona noch allgegenwärtig ist?
Bei einer Spielfortsetzung, könnte man, sofern Corona im September noch allgegenwärtig ist, im März 2021 die aktuelle Saison fortsetzen. Insofern betrachte ich die Entscheidung aus der Ferne, weiß aber bereits heute, dass es Gewinner und auch Verlierer, beziehungsweise Glückliche und Unglückliche geben wird.“
5. Was muss sich im Fußball ändern nach Corona?
„In den vergangenen Wochen hatten wir alle die Möglichkeit, uns Gedanken zu machen und hatten die Chance, unsere schöne Region auf ganz besonders intensive Art und Weise wahrzunehmen, zu erleben und
kennenzulernen. Auch der Amateurfußball gehört zu unserer schönen Region, und ich wünsche mir, dass er ebenfalls bewusster wahrgenommen und unterstützt wird. Denn was ist schon ein Geisterspiel auf dem Sofa im Vergleich zu 90 Minuten hautnahem Amateurfußball?
Hinzu kommt mein persönlicher Wunsch, dass mehr Solidarität jedes Einzelnen für seinen Verein im Vordergrund steht, denn gerade im Amateursport sind Dinge wie Respekt, Zusammenhalt und Fairplay existentiell.“