Der TSV Singen hat ein klares Ziel: den Aufstieg in die Landesliga. Mit Torjäger Marcel Simsek und weiteren Hochkarätern hat der TSV das nötige Rüstzeug, um den Sprung in die nächsthöhere Klasse zu schaffen. Die bärenstarke Form der Hegauer und der jüngste 2:0-Erfolg gegen den Tabellennachbarn TSV Aach-Linz unterstreicht die Qualität der Mannschaft. Doch der Druck ist enorm – denn die Konkurrenz aus Konstanz, Mühlhausen und von der Höri schläft nicht. Und für die Hohentwieler geht es gleich um drei Spielzeiten.
Warum? Vor nicht ganz zwei Jahren, als das Corona-Virus das erste Mal zum Gesprächsthema auf den Sportplätzen der Region wurde, stand der TSV Singen gut da im Rennen um die Meisterschaft. Zur Zeit des Abbruchs lagen die Singener auf Rang zwei – und mussten am Ende zusehen, wie der TSV Konstanz in die Landesliga Staffel drei aufsteigen durfte. Einen Aufstieg des besten Zweitplatzierten gab es – sehr zum Unmut der Singener – nicht. Und auch die folgende Saison bremste die Kicker des TSV aus. Nach neun Spielen standen sie mit 23 Zählern nur einen Punkt hinter dem FC Öhningen-Gaienhofen auf Rang zwei – doch die Spielzeit wurde annuliert.
Eine schwere Situation für den Türkischen SV. Klar, weder in der Saison 2019/2020, noch 2020/2021 wäre ein Aufstieg garantiert gewesen. Und warum sollte es die Hegauer mehr schmerzen als den Kickern von Öhningen-Gaienhofen, die schließlich erneut an der Spitze mitspielen? Weil weitere Spielzeiten in der Bezirksliga für den TSV Singen eine herbe Enttäuschung darstellen dürften – auch, oder sogar vor allem, weil die Verantwortlichen viel Geld in den Erfolg des Bezirksligisten investieren. Daraus ergibt sich logischerweise eine gewisse Erwartungshaltung.
Und in der nahen Zukunft wird es für den TSV Singen nicht einfacher. Denn sollte der Aufstieg verpasst werden, droht nächstes Jahr eine starke Konkurrenz. Mit dem Meister kann maximal noch der Zweitplatzierte durch die Aufstiegsrelegation in die Landesliga aufsteigen. Von den aktuell vier Topclubs neben Singen – der SC Konstanz-Wollmatingen, der TSV Aach-Linz, der SV Mühlhausen und der FC Öhningen-Gaienhofen – würden also zwei bis drei wieder im Kampf um die Tabellenspitze mitmischen.
Außerdem könnte der TSV Konstanz, der aktuell in der Landesliga seine Form sucht, in die Bezirksliga absteigen und dort für weitere Konkurrenz sorgen. Und von unten rückt ein Verein aus Singen nach, der ebenfalls nach den Sternen greifen will. Dass der Kreisligist Südstern Singen nach Ergebnissen wie einem 15:0 nächste Saison in der Bezirksliga oben mitspielen wird, dürfte wohl nur noch Formsache sein.
Die Südsterne verfolgen dabei eine ähnliche Strategie wie der TSV Singen und setzen dabei auf einen hochkarätigen Kader bestehend aus Ex-Oberligist Nedzad Plavic. Die Bezirksliga soll da nur eine Durchgangsstation sei. Will der TSV Singen das direkte Stadtduell vorerst umgehen, ist diese Saison der richtige Zeitpunkt für einen Gang in die nächste Liga. Sonst könnte es nächste Saison erneut schwierig werden.