Fußball, Bezirksliga: SC Konstanz-Wollmatingen – FC Öhningen-Gaienhofen (Samstag, 17.15 Uhr, Waldheim-Kunstrasen). – Vor acht Jahren haben sich Toni Fiore Tapia und Serdar Yalcinkaya kennengelernt. Die Vorzeichen für eine enge Freundschaft zwischen dem Trainer des Bezirksliga-Tabellenführers FC Öhningen-Gaienhofen und dem Coach des ersten Verfolgers SC Konstanz-Wollmatingen waren damals aber nicht ideal.

„Es war eine besondere Konstellation“, sagen die Kumpels unisono im Gespräch mit dem SÜDKURIER – genau an dem Ort, an dem sich ihre Wege 2013 kreuzten: beim BSV Nordstern Radolfzell.

Beide in der Vergangenheit beim BSV Nordstern Radolfzell

Yalcinkaya war seinerzeit Nordstern-Trainer. Für sein Team lief es prächtig, der BSV lag einige Spieltage vor Schluss auf Rang eins in der Kreisliga B und peilte den Aufstieg an. Trotzdem habe der Verein im Hintergrund versucht, wie Yalcinkaya erzählt, Fiore Tapia (zu diesem Zeitpunkt noch Spieler unter Patrick Hagg beim SC Pfullendorf II) für die neue Spielzeit als neuen Trainer zu verpflichten.

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„Toni war schon länger der Wunschkandidat des Klubs, das wusste ich.“ Yalcinkaya legte noch vor Saisonende sein Amt nieder, nach einigen Wochen mit einer Übergangslösung wurde zur neuen Spielzeit Fiore Tapia Trainer der Radolfzeller. „Der BSV und ich haben uns im Endeffekt trotzdem im Guten getrennt“, betont der 41-Jährige.

„Wir haben haben den gleichen Humor“

Trotz dieses seltsamen Starts für eine Freundschaft haben sich die beiden Trainer schnell schätzen gelernt: „Wir haben uns gleich gut verstanden“, sagt Toni Fiore Tapia. Die Freundschaft habe sich nach und nach verstärkt. „Wir sind auf der gleichen Wellenlänge, haben den gleichen Humor und können offen über unangenehme Themen sprechen“, ergänzt der 35-Jährige.

Serdar Yalcinkaya (links) und Toni Fiore Tapia.
Serdar Yalcinkaya (links) und Toni Fiore Tapia. | Bild: Julian Widmann

Längst sind die beiden mehr als Trainerkollegen: „Wenn mein Handy klingelt und meine Frau auf das Display blickt, weiß sie eigentlich schon, dass Serdar anruft. Wir haben täglich Kontakt“, erzählt der Öhninger Coach.

Zusammen beim Junggesellenabschied

Die beiden teilen nicht nur die Leidenschaft Fußball, sondern verstehen sich auch privat prächtig: „Toni ist ein sehr familiärer und ehrlicher Mensch. Das sind Werte, mit denen mich gut identifizieren kann“, sagt Yalcinkaya, der auch beim Junggesellenabschied seines Kumpels in Madrid dabei war. Natürlich spielte auch da der Fußball eine Rolle – die Gruppe um Fiore Tapia und Yacinkaya schaute sich ein Heimspiel von Real Madrid an.

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Beide Teams würden gerne aufsteigen

Am Samstag muss die Freundschaft allerdings für 90 Minuten ruhen. „Freundschaft hin oder her. Jeder möchte natürlich gewinnen. Während des Spiels lassen wir uns in Ruhe“, sagt Yalcinkaya. Der Zweitplatzierte empfängt den Erstplatzierten – da müsse man keinem erklären, um was es geht. Und dass sowohl der FC Öhningen-Gaienhofen als auch der SC Konstanz-Wollmatingen gerne in die Landesliga aufsteigen würden, ist kein Geheimnis.

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Auch in der Woche vor den Duellen herrscht zwischen den beiden meist „ein bisschen mehr Funkstille“, wie es Yalcinkaya beschreibt. „Wir erzählen uns nicht, welcher Spieler fehlt oder so. Jeder konzentriert sich auf sich und seine Mannschaft.“ Sobald der Schiedsrichter aber abpfeift, ist alles wieder wie gehabt. Nach der Partie wird gemeinsam eingekehrt.

Nach dem Spiel wird zusammen eingekehrt

„Das ist unser Ritual. Wir gehen nach den Spielen, in denen unsere Mannschaften aufeinander treffen, immer gemeinsam essen“, erzählt Toni Fiore Tapia. Der Tisch wird vorab reserviert: „Dann gibt es , egal wie das Spiel ausgeht, keine Ausreden“, sagt der 35-Jährige. Wer das Topspiel am Samstag für sich entscheiden wird, ist sowieso offen. Denn sowohl Yalcinkaya als auch Fiore Tapia haben in den vergangenen Jahren mit ihren Teams den Kumpel schlagen können.