Fußball-Bezirksliga: Das Bezirksliga-Spiel zwischen dem TuS Immenstaad und dem FC Öhningen-Gaienhofen wurde am 20. Oktober in der 89. Minute beim Stand von 0:1 abgebrochen. Nun ist die Partie vom Staffelleiter neu anzusetzen. Darüber informiert Karl-Heinz Arnold, Pressewart des Fußball-Bezirks Bodensee.

STOPP-Konzept wurde nicht angewendet

Das Urteil fällte die Bezirksspruchkammer Bodensee auf Vorschlag der Kontrollstelle des Südbadischen Fußball-Verbandes (SBFV), ist aber noch nicht rechtskräftig. Grund ist, dass „keinem der beiden Vereine die Verursachung des Spielabbruchs kausal nachgewiesen werden kann“. Auch wurde das vom DFB neu eingeführte „STOPP-Konzept“ zur Vermeidung von Spielabbrüchen nicht angewendet.

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Beide Vereine wurden mit einer Geldstrafe im dreistelligen Bereich belegt. Auch ein Zuschauer muss eine Geldstrafe zahlen und bekam zudem ein vorübergehendes Sportplatzverbot.

In der vergangenen Woche kursierten Gerüchte, dass die Partie gegen beide Mannschaften gewertet wird. Das wird jetzt nun nicht der Fall sein. Wie beide Clubs bestätigen, wurden nach den ersten Empfehlungen in der vergangenen Woche Videos des TuS Immenstaad für die Beurteilung des Verbands herangezogen, die letztendlich zu einer Wende führten.

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So gibt es also doch noch die Chance auf Punkte – wobei sich die Freude bei beiden Clubs dennoch in Grenzen hält. „Wir müssen das jetzt akzeptieren. Richtig glücklich sind wir mit dem Urteil aber nicht“, sagt Axel Schäuble. Aus Sicht des Sportlichen Leiters des FC Öhningen-Gaienhofen sei der TuS Immenstaad hauptverantwortlich gewesen für den Spielabbruch. Trotzdem betont er: „Das Fehlverhalten unserer Leute liegt auf dem Tisch, also können und müssen wir damit leben.“

Immerhin aus Sicht der Höri-Elf wurde die Strafe von Daniel Steinhäusler, der wie Immenstaads Fernando Imperatore die Rote Karte gesehen hatte, von ursprünglich zehn auf sieben Spiele reduziert. „Daniel trifft das natürlich am härtesten“, sagt Schäuble, für den das Verhältnis im Vergleich zu den anderen bestraften Spielern nicht stimme.

Sperre von Steinhäusler nun sieben Spiele

Denn neben Steinhäusler und Immenstaads Imperatore, der nach drei Partien Rot-Sperre gegen den SV Deggenhausertal am Samstag wieder in den Immenstaader Kader zurückkehren kann, wurden auch Steffen Drochula (Höri-Elf) und Niklas Großhardt (TuS) für nachträglich drei Spiele gesperrt.

„Wir werden das jetzt akzeptieren müssen und sind natürlich froh, dass noch mal gespielt wird“, sagt Clemens Müller, Vorstand des TuS Immenstaad. „Wir bedauern den Vorfall und sind mit dem ganzen Ausgang nicht glücklich, aber diese Lösung ist jetzt vertretbar“, ergänzt Müller, der mit der nachträglichen Sperre für Großhardt hadert. „Niklas hatte mit einer Verletzung zu kämpfen und hat sich gerade zurückgekämpft. Er würde uns die nächsten Spiele extrem guttun.“

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Müller sieht aber noch etwas Positives aus dem Urteil. Wenn sich die Gemüter beruhigt haben im neuen Jahr und das Spiel dann wiederholt wurde, können alle Beteiligten hoffentlich auch einen Haken dran machen.“ Um später im Vereinsheim gemeinsam zusammensitzen, wie das zwischen dem TuS Immenstaad und dem FC Öhningen-Gaienhofen laut Müller eigentlich immer Gang und Gäbe war.