Fußball-Bezirksliga Die Lage im Bohnenviertel ist ernst, aber noch lange nicht hoffnungslos: „Wir versuchen, jede sich bietende Chance zu ergreifen“, gibt sich Roger Streule vor dem Start in die Frühjahrsrunde betont kämpferisch. Der 49-Jährige aus Gurtweil hat in der Winterpause das Traineramt beim Schlusslicht FC Hochrhein übernommen, nachdem sich Trainer Thomas Halmer im Dezember zurückgezogen hat.
Der Blick auf die Tabelle verheißt erstmal nichts Gutes. Gerade einmal einen Punkt hat der FC Hochrhein in der laufenden Saison eingespielt. Axel Peterhans, einer der verbliebenen Routiniers sicherte mit seinem Treffer am 22. September das 4:4 gegen den FC Schlüchttal. Mehr war nicht drin, obwohl durchaus mehr drin gewesen wäre. Oft stimmte die Leistung, aber es fehlte das letzte Quäntchen, das man eben braucht, um in der Liga bestehen zu können.
So sehen wir das
Hoffnung auf weniger Absteiger
Dass beim Aufsteiger, der sich als Vizemeister in der Relegation gegen den SV Eichsel behauptet hat, das Prinzip Hoffnung noch immer lebt, liegt an der „guten“ Situation der Hochrhein-Landesligisten. Aktuell sieht es nicht danach aus, dass einer der sieben Clubs im Sommer zurück in die Bezirksliga muss. Das würde bedeuten, dass nur zwei Mannschaften absteigen – und sollte sich der Hochrhein-Vize gegen den Freiburg-Vize behaupten, müsste nur ein Club in die Kreisliga A.
„Es wäre natürlich super, wenn wir das nicht wären“, weiß Roger Streule, der viele Jahre in der Landesliga beim FC Tiengen 08 gespielt hat, um die Bedeutung von Selbstvertrauen bei Fußballern: „Wenn wir endlich unser erstes Spiel gewonnen haben, bekommen wir vielleicht einen Lauf und dann ist der Rückstand schnell behoben.“ Noch braucht er kein Fernglas, um den sechs Punkte besseren SV Jestetten und den mit neun Punkten auf Rang 14 stehenden VfB Waldshut zu erkennen: „Diese Abstände sind zu überwinden.“
Termine der Rückrunde
Francesco Melina ist wieder da
Dabei hilft allerdings der neue Trainer nur bedingt, kicken muss die Mannschaft: „Die Vorbereitung hätte besser laufen können“, verweist Streule auf Erkrankungen, Verletzungen und Fasnacht, die den ohnehin kleinen Kader beim Programm immer wieder dezimierten. Mit Neuzugängen kann er zwar nicht auftrumpfen, aber in Francesco Melina ist ein echter „Typ“ zurückgekehrt.

Der Stürmer, der in wenigen Tagen seinen 38. Geburtstag feiert, strotzt vor Energie und scheint geeignet, den einen oder anderen „Zweifler“ im Team mitzureißen. Roger Streule, für den die Bezirksliga zumindest als Trainer „spannendes Neuland“ ist, zeigt sich begeistert, wie vorbildlich sich der Italiener einbringt.
Zum Auftakt geht‘s zu den Sportfreunden nach Schliengen: „Wir wollen uns dort gut präsentieren und vielleicht für die erste Überraschung sorgen“, hofft Streule auf einen ordentlichen Start: „Außer dem Langzeitverletzten Simon Lauber sind alle Mann an Bord.“
Sollte die Mission „Ligaverbleib“ allen Anstrengungen zum Trotz, dann am Ende doch schief gehen, will Streule schon in der Rückrunde die Basis für einen Neuaufbau des Teams gelegt haben. Nicht umsonst baut er schon jetzt junge Spieler wie Fynn Schäuble in die Mannschaft ein: „Der Junge ist gerade einmal 18, aber er kann zu einem guten Innenverteidiger reifen.“