Fußball: – Der Abstand zwischen den beiden Torpfosten beträgt gerade einmal 7,32 Meter. Für ambitionierte Schlussmänner eine übersichtliche Distanz. Doch der Weg vom einfachen Torwart, der irgendwie die Bälle halten soll, bis zum gefragten „Goalie“ ist der Weg weit – manchmal sogar zu weit.

Beim VfB Waldshut haben sich Torwarttrainer und 2. Vorsitzender Viktor Kargados und Jugendleiter Markus Althoff (46) deshalb viele Gedanken gemacht, wie der Weg für junge, talentierte Torhüter zu regionalen oder gar überregionalen Ambitionen machbarer werden könnte. „Gerade bei der Ausbildung von Torhüterinnen und Torhütern fehlen den Vereinen die Fachleute“, schreibt der Verein: „Es gibt viele Vereine mit einer hervorragenden Jugendarbeit. Bei der Suche nach einem geeigneten Torwarttrainer sind die Clubs jedoch oft erfolglos.“
Das Duo, das früher selbst viele Jahre zwischen den Pfosten gestanden ist, hat sich deshalb dazu entschlossen, unter dem Dach des VfB Waldshut eine offene „Torwartschule“ zu eröffnen. Starten soll das Projekt möglichst bald: „Wir wollen bereits in der Vorbereitungsphase für die anstehende Saison den Vereinen unser Angebot unterbreiten“, so Viktor Kargados. Der 42-Jährige kümmert sich seit einigen Jahren um die Torhüter des VfB Waldshut: „Ich habe die Schussmänner der Aktiven sowie der A-, B- und C-Junioren unter meinen Fittichen.“
Die neue Fußballschule öffnet indessen ihre Türen für alle interessierten Torhüter der Region: „Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Schließlich lernen auch aktive Türhüter nicht aus“, ist Kargados überzeugt: „Willkommen sind Jugendspieler ab zehn Jahren aller Leistungsstufen. Wir wollen aber Trainingsgruppen bilden, damit möglichst Gleichaltrige gemeinsam trainieren. Grundsätzlich sollen maximal drei Torhüter gemeinsam mit einem Trainer arbeiten.“

Das Konzept der neuen Fußballschule ist komplex: „Wir bieten zwei Mal im Monat samstags, ab 9 Uhr, eine Trainingseinheit über 90 Minuten auf dem Sportgelände in der Schmittenau“, erklärt Kargados: „Die ersten drei Einheiten sehen wir als Schnuppertraining – danach erst fallen Kosten an. Wir berechnen dann 25 Euro pro Einheit und bieten eine Zehner-Abo-Karte an.“ Bis es aber soweit ist, werde ein individuelles Gespräch mit dem Vereinstrainer und oder den Eltern geführt: „Dann wollen wir gemeinsam die weiteren Trainingsziele besprechen“, betont Viktor Kargados, wie wichtig ihm der Austausch mit den Bezugspersonen seiner künftigen Schützlinge ist.
Grundsätzlich wollen sich Viktor Kargados und Markus Althoff selbst um ihre künftigen Torhüter-Schüler kümmern: „Es ist aber angedacht, dass wir hin und wieder auch Gast-Torhüter zu den Einheiten einladen. So wollen wir das Spektrum unserer Ausbildung verbreitern und für Abwechslung sorgen“, so Kargados, der auf „über 50 Jahre Erfahrung zwischen den Pfosten“ verweist: „Zudem hat Markus Althoff die B-Lizenz. Wir arbeiten also qualitativ nach den neuesten und modernsten Erkenntnissen.“