Fußball-Bezirksliga: – Seit Wochen scharren die Fußballer mit den Füßen, nun hat die Landesregierung „grünes Licht“ für Trainingseinheiten auf dem grünen Rasen gegeben. Allerdings steht die Lockerung für die Sportlerinnen und Sportler weiter unter dem Zeichen der Corona-Pandemie.
Wie Bezirksligist FC Rot-Weiß Weilheim die einschlägigen Vorgaben beim ersten Corona-Training umgesetzt hat, haben wir uns angeschaut.
Den Auftakt auf dem Kunstrasen am Nägeleberg hatten die A-Junioren gemacht. Trainer Felix Müller freut sich mit seinen Spielern über die Lockerung: „Und doch war es ein komisches Gefühl“, gibt der Coach zu: „Teilweise haben wir uns zwei Monate nicht mehr gesehen, nur per Video-Chat. Zu gern hätte man sich zur Begrüßung in den Arm genommen.“
Geht nicht – die einzige Berührung, die erlaubt war, war jene mit den Desinfektionsspendern, die der Verein an zwei Stellen aufgestellt hat.

In gebührlichem Abstand reinigen sich zunächst die A-Junioren nach dem Training die Hände und verschwinden flugs nach Hause.
Umgezogen waren sie gekommen, verschwitzt geht‘s schnell nach Hause – die Sanitärräume bleiben gesperrt.

Das war eine der Grundvoraussetzung, um überhaupt wieder auf den Sportplatz zu dürfen: „Wir haben der Gemeinde ein umfassendes Konzept vorgelegt“, betont Sportchef Michael Emmerich, den der erste Weg aus dem Auto zur Desinfektionsstelle führt: „Wir achten peinlich genau auf die Einhaltung aller Vorschriften.“

Das machen auch die Trainer Michael Hagmann und Oliver Neff stehen mit Torwarttrainer Gerd Gampp lang vor den Spielern auf dem Feld, verteilen Hütchen und Pylonen, schaffen drei Zonen.
„Eine halbe Stunde muss zwischen den Einheiten liegen“, so Neff: „Zeit, um alles ordnungsgemäß aufzubauen.“
Vorab hatte er die am Training teilnehmenden Spieler über Gruppen- und Zoneneinteilung informiert: „Wir wollen frühzeitig wissen, wer kommt, um entsprechend reagieren zu können.“ Fünf Spieler teilen sich 1000 Quadratmeter – in Weilheim bei 13 Kickern kein Problem.
Nur einmal sammelt sich die Gruppe. Mit gebührendem Abstand untereinander – 150 Zentimeter sind Pflicht – und zu den Trainern. Einleitende Worte, Appelle an die Vernunft und nochmalige Hinweise auf die zusätzlich geltenden Hygieneregeln.

Gerd Gampp verweist auf den Materialwagen: „Dort steht Desinfektionsmittel. Bitte nach dem Training alle Bälle und Geräte gut reinigen“, mahnt der Coach.
Hagmann, Neff und Gampp bitten die Kleingruppen zu den Stationen. Am hinteren Strafraum wird gesprintet und gelaufen; in der Mitte des Feldes steht das Passspiel im Vordergrund.

Am anderen Tor wechseln sich die Torhüter Martin Villinger und Matthias Kaiser zwischen Pfosten ab.
Die Feldspieler dribbeln um Hindernisse, die Gegenspieler symbolisieren, und üben sich dann im Torschuss: „Körperkontakt ist halt derzeit nicht erlaubt“, erklärt Gerd Gampp die Position der Stangen und Hütchen am Strafraum.
Den Spielern ist es erstmal egal: „Zwei Monate lang habe ich mich nach den Vorgaben der Trainer fit gehalten. Ab und zu im Garten gekickt“, lacht Manuel Schildknecht im Video-Interview: „Es ist gut, endlich wieder einen Ball an den Füßen zu haben.“
So sieht es auch Martin Villinger: „Ich bin schon gut ins Schwitzen gekommen. War durchaus etwas anstrengender als sonst. Natürlich ist es etwas komisch, wenn man auf die Distanz achten muss. Aber es war einfach schön, wieder auf dem Platz zu stehen.“
Damit der Spaß nach den ersten Einheiten nicht verloren geht, bereiten sich die Trainer noch akribischer als sonst vor: „Es gibt viele gute Quellen für entsprechende Übungen“, weiß Michael Hagmann: „Wir müssen Abwechslung bieten, um die Zeit bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs gut überbrücken zu können.“
Wann der Ball in den Ligen wieder rollt, steht in den Sternen, aber der erste Schritt zur Normalität ist den Weilheimern gut gelungen.