Fußball-Bezirksliga: – Der FC Tiengen 08 marschiert weiter unbeirrt der Konkurrenz davon. Die Elf um Kapitän Nikita Maul feierte einen klaren, auch in der Höhe verdienten 4:1-Erfolg gegen den TuS Efringen-Kirchen. Mit nunmehr fünf Siegen aus den ersten fünf Spielen steht die Elf vom Langenstein als nunmehr alleiniger Tabellenführer an der Spitze der Liga.
Von höheren Sphären wird indessen noch nicht geträumt: „Wir denken weiter von Spiel zu Spiel“, lautete fast wortgleich das Statement von Emanuel Esser im Gespräch mit dem SÜDKURIER und von „Aushilfs-Coach“ Tammo Heinzler, der nach längerem Urlaub noch Trainingsrückstand aufweist und erst spät zu seinem ersten Saisoneinsatz kam: „Ich brauche noch etwas Zeit. Aber es gibt ja aktuell auch keinen Grund, etwas zu verändern.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
In der Tat läuft es fast schon zu gut beim FC Tiengen 08. Kaum hatte Schiedsrichter Manuel Werner aus Untermettingen das Spiel freigegeben, startete der rote Express. „Mittelfeld und Angriff können sich sehen lassen“, sparte Gästetrainer Patrick Bösch denn auch nicht mit Anerkennung: „Die haben uns richtig gut beschäftigt.“
So sehr, dass einem um die Elf aus dem Rebland schon Angst und Bange werden konnte. Den ersten Angriff von Emanuel stoppte Marc Sutter noch, beim zweiten Anlauf war auch er machtlos. Schon nach sechs Minuten zappelte der Ball erstmals im Netz.
Kurz danach wurde Torwart Jörg Bürgin von Bruno Golic aus dem Strafraum gelockt und düpiert. Den Querpass nahm Tomas Masek mit, hatte den Torjubel schon auf den Lippen, doch Stefan Hilpüsch klärte per Kopf auf der Linie.
Vielleicht war es diese Szene, die dem FC Tiengen 08 den Schwung nahm. Plötzlich muckte der TuS Efringen-Kirchen, tauchte gefährlich vor dem Tor auf.
Mit einer Glanzparade fischte Louis Gnädinger einen strammen Schuss (16.) von Max Wechlin aus dem Winkel. Wenig später war er machtlos, als Wechlin den Ball zum frei stehenden Marc Rabe spielt und der zum 1:1 (24.) einschob.
Der FC Tiengen 08 schien ganz offensichtlich diesen Dämpfer gebraucht zu haben. Fortan war der Gastgeber wieder da, bestimmte bis zum Schlusspfiff die Richtung.
Urs Isele traf nach einem Querpass (26.) von Masek den Ball vor dem leeren Tor nicht richtig.
Nikita Maul fehlten beim Querpass (37.) von Nori Bächle vielleicht zwei Schuhgrößen zum 2:1.

Sechzig Sekunden später war Tomas Masek plötzlich frei vor Bürgin, die „Abseits“-Rufe der Gäste prallten an Manuel Werner ab – der Ball lag im Netz.
Zwei Minuten danach demonstrierte Bruno Golic seine Klasse am Ball. Legte sich auf der linken Seite unbedrängt den Ball zurecht, um ihn dann unhaltbar in den Knick zu zaubern. Jörg Bürgin reagiert bei diesem Traumtor zum 3:1 (40.) gar nicht erst.
So hätte es nach der Pause weiter gehen können – ging es aber nicht: „Wir haben das souverän runter gespielt“, war Tammo Heinzler zufrieden: „Da brannte doch nichts mehr an.“
Beim TuS Efringen-Kirchen war die Luft raus, ernsthafte Gegenwehr war nicht zu sehen. Im Gegenteil: Mehrfach vergab der FC Tiengen 08 die Chance, den Vorsprung auszubauen. Nur noch ein Treffer gelang, als Bruno Golic vors Tor flankte. Ehe Emanuel Esser sein zweites Tor erzielen konnte, lenkte Routinier Simon Diodene den Ball unglücklich zum 1:4 (74.) ins eigene Netz.
„Wir müssen die Punkte gegen Mannschaften unserer Kragenweite holen“, relativierte Patrick Bösch den Auftritt seiner Elf: „Der FC Tiengen 08 spielt in einer anderen Etage.“ Sein Ziel sei es in erster Linie, junge Spieler an die Bezirksliga heranzuführen: „Wir stecken mitten im Umbruch, müssen jetzt viel Geduld haben – und die haben wir.“
In der Tat hatte Bösch, auch bedingt durch die Abwesenheit zahlreicher Spieler, insgesamt fünf Neuzugänge im Kader. Marc Rabe, Julian Oßlwald und Marc Sutter standen in der Start-Elf. Auf der Bank saßen Josua Göller und Lasse Rudolph, die später für Sidney Strauss und Jochen Bürgin ins Spiel kamen.

Beim FC Tiengen 08 scheint diese Umbruch-Phase indessen so gut wie abgeschlossen. Tomas Masek (35), der für Sebastian Fleig eingesprungene Namensvetter Malzner (30) und Bruno Golic (26) hoben den Altersschnitt der Start-Elf von 20 auf trotzdem sehr junge 23 Jahre. Neben Tammo Heinzler (28) und Patrick Ebner (22) saßen auf der Bank noch vier A-Junioren. Die werden behutsam eingebaut, scharren aber längst mit den Hufen.
Kein Wunder, eifern sie doch mit viel Hoffnung dem Jüngsten ihrer Gilde nach: Nori Bächle, ab Montag ist er volljährig, fegt bereits mit einer frechen Selbstverständlichkeit durchs Mittelfeld, dass dem FC Tiengen 08 um seine Zukunft nicht bang werden muss.
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