Fußball-Bezirksliga: – Noch rollt der Ball in der neuen Saison nicht. Und doch steht bereits jetzt eine Entscheidung zum Ende der Spielzeit 2024/25 fest. Es wird die vorerst letzte gemeinsame Runde des FC Wehr mit der Spvgg. Brennet-Öflingen sein. Wie die Vorsitzenden Matthias Kaiser und Markus Metzger bestätigen, haben sich die beiden Nachbarn zum einvernehmlichen Ende der im Sommer 2020 gestarteten Spielgemeinschaft verständigt.

Das könnte Sie auch interessieren

Dabei, so betont der vor wenigen Tagen zum Vorsitzenden der Spvgg. Brennet-Öflingen gewählte Markus Metzger, seien die Gespräche in den vergangenen Monaten stets transparent und auf Augenhöhe geführt worden: „Wir als Vorstand sehen uns in der Pflicht, dem Wunsch der Mitglieder nach einer eigenen Mannschaft, zu entsprechen.“

Während der Spielbetrieb in den drei Aktivmannschaften der SG FC Wehr/Brennet harmonisch verlief, konnte sich das eine oder andere Mitglied auf beiden Seiten nicht mit der „Zweck-Ehe“ anfreunden. Nichts anderes sei die SG gewesen, erklärt Matthias Kaiser: „Wir hatten vor fünf Jahren die Situation, dass unsere Platzkapazitäten nicht ausreichten und in Brennet fehlten Spieler.“ Entsprechend sei vereinbart worden, vorerst gemeinsame Sache zu machen – mit offenem Ende.

Vorsitzender Markus Metzger (Spvgg. Brennet-Öflingen): „Wir sind dem FC Wehr dankbar für die transparenten Gespräche und die vielfältige ...
Vorsitzender Markus Metzger (Spvgg. Brennet-Öflingen): „Wir sind dem FC Wehr dankbar für die transparenten Gespräche und die vielfältige Unterstützung in schwierigen Phasen.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Alle zwei Jahre wurde die Spielgemeinschaft beim Südbadischen Fußballverband (SBFV) verlängert, so auch vor dieser Saison. Allerdings dieses Mal nur bis Sommer 2025: „Weil wir uns einig sind und ohne Streit künftig wieder eigene Wege gehen, müssen wir keine Strafen befürchten“, hat sich Metzger diese Zusicherung vom SBFV geben lassen: „Das hat auch den Vorteil, dass wir nun ein Jahr haben, um eine neue Mannschaft aufzubauen.“

Neustart in der Kreisliga C

Es werde ab der Saison wieder eine Elf der Spvgg. Brennet-Öflingen geben: „Die muss dann ganz unten in der Kreisliga C beginnen“, so Metzger, für den dieser Umstand das geringste Problem ist: „Priorität hat, Spieler zu bekommen, die Spaß am Vereinsleben haben wollen und nicht des Geldes wegen zu uns kommen.“ Zwei, drei Zusagen lägen ihm bereits vor: „Wir würden uns natürlich freuen, wenn die letzten knapp zehn Spieler von uns, die noch in der SG FC Wehr/Brennet aktiv sind, wieder zurück kommen. Aber das ist im Moment noch offen.“

Vorsitzender Matthias Kaiser (FC Wehr): „Vor fünf Jahren hatten wir die Situation, dass unsere Platzkapazitäten nicht ausreichten und es ...
Vorsitzender Matthias Kaiser (FC Wehr): „Vor fünf Jahren hatten wir die Situation, dass unsere Platzkapazitäten nicht ausreichten und es in Brennet an Spielern fehlte. Die Gespräche zur Neuausrichtung waren stets offen und transparent.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Im Bezirksliga-Team von Urs Keser ist die Spvgg. Brennet-Öflingen derzeit nur noch durch Kapitän Fabian Schmidt und den spielenden Co-Trainer Marco Götz vertreten: „Beide haben Ämter im neuen Vorstand übernommen“, bestätigt Metzger: „Was aber aktuell nicht bedeutet, dass sie als Spieler zurück kommen.“

Metzger eine Herzenssache

Für Markus Metzger ist die Neuformierung eines eigenen Spielbetriebs bei den Aktiven eine Herzenssache: „Seit ich als F-Junior in den Verein kam, bin ich Blau-Weißer“, betont der 37-jährige Familienvater: „Ich habe meine Jugendzeit dort verbracht, habe aktiv gespielt und war Schiedsrichter für den Verein.“ Im vergangenen Oktober, als der 1912 gegründete Traditionsclub vor der Auflösung stand, gehörte zum Team jener, die das Schiff unter dem Vorsitzenden Max Schramm wieder auf Kurs brachten. Metzger übernahm die Kassengeschäfte und trat nun die Nachfolge Schramms an.

Neustart: Mit dieser Riege geht die Spvgg. Brennet-Öflingen in die Zukunft. Den neuen Vorstand bilden (von links): Timo Metzger, Marco ...
Neustart: Mit dieser Riege geht die Spvgg. Brennet-Öflingen in die Zukunft. Den neuen Vorstand bilden (von links): Timo Metzger, Marco Götz, Max Scheidhauer, Marcel Leitner, Murat Yegit, Wolfgang Endler, Markus Metzger, Bernd Schmidt, Silvio Fratamico und Marc Schick. Auf dem Foto fehlen: Fabian Schmidt, Denis Götz, Simon Schäuble, Patrick Böhler und Marco Schneider. | Bild: SpVgg Brennet-Öflingen 1912

Bei den Gesprächen mit dem FC Wehr sei beidseits betont worden, dass die Zusammenarbeit und der gegenseitige Respekt bestehen bleibe: „Es gibt keine Querelen und keinen Rosenkrieg“, so Metzger: „Wir sind dem FC Wehr vielmehr dankbar für die vielfältige Unterstützung in schwierigen Phasen.“

„Uli Meier darf gern bleiben“

Ähnlich klingt es bei Matthias Kaiser: „Die SG ist aus der Not geboren, war immer temporär gedacht. Nun steht bei uns in der Frankenmatt die Sanierung des nicht mehr bespielbaren Kunstrasenplatzes an, was für uns ungemein wichtig ist.“ Natürlich würde er einen Verbleib der Spieler Schmidt und Götz über die Saison hinaus begrüßen, denn sie seien „absolute Führungsfiguren in unserer Mannschaft“.

Beliebt: Stadionsprecher Uli Meier „lebte“ die SG FC Wehr/Brennet – und „bekommt beim FC Wehr gern einen Vertrag auf Lebenszeit“, so ...
Beliebt: Stadionsprecher Uli Meier „lebte“ die SG FC Wehr/Brennet – und „bekommt beim FC Wehr gern einen Vertrag auf Lebenszeit“, so Vorsitzender Matthias Kaiser. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Einen wichtigen Schritt hingegen hat er bereits vollzogen: „Wir haben Stadionsprecher Uli Meier einen Vertrag auf Lebenszeit angeboten“, deutet Kaiser an, dass der eloquente Ansager, der einst mit aus Brennet nach Wehr gekommen ist, ein gutes Symbol für fünf harmonische Jahre sei.