Fußball-Bezirksliga: - Für Denys Martini ist die Saison im Großen zwar gelaufen, nicht aber im Kleinen: „Meister wird der FC Zell und die Absteiger stehen fest“, sagt der Sportchef des SV Buch und blickt sofort auf seine eigene Mannschaft: „Aber wir haben uns das Ziel gesetzt, Platz vier zurück zu erobern.“
Platz vier wäre schon mit einem Remis bei der SG FC Wehr/Brennet wieder erreicht, denn der FC Tiengen 08 hat spielfrei: „Wir haben eine kleine Durststrecke hinter uns, wollen aber in den restlichen sechs Spielen nochmals durchstarten.“ Martini erwartet bei den zu Hause seit zehn Spielen unbesiegten Gastgebern eine offene Partie, schließlich steht der SV Buch in der Auswärtstabelle auf Rang fünf: „Ich freue mich auf ein Spiel zweier gut geführter Mannschaften auf Augenhöhe.“
Fußball-Bezirksliga auf einen Blick
Was Denys Martini eine „Durststrecke“ nennt, ließ seine Elf in der Rückrunden-Tabelle mit 14 Punkten aus zehn Spielen und 25:27 Toren auf Rang neun abrutschen. Die Leistungen stehen im krassen Wiederspruch zur Vorrunde, die dem SV Buch mit 18 Gegentoren in 16 Spielen die beste Defensive bescherte und Platz vier zur Saison-Halbzeit mit 31 Punkten.
Ein Vergleich, den Martini gleich relativiert: „Es gibt für alles Gründe und überhaupt sind wir als SV Buch nicht in der Position, alle Spiele zu gewinnen.“ In erster Linie seien die langfristigen Ausfälle von Stammkräften wie Jonas Albiez, Mario Winkler, Patrick Vögele und nun auch Pascal Störk eine der Ursachen: „Und dann gab es eben Phasen, in denen Leistungsträger nicht ihr volles Potenzial abgerufen haben.“

Nun steht der 2011 wieder aufgestiegene SV Buch davor, den FC Wallbach als „Dino“ abzulösen und seine beste Saison aller Zeiten zu spielen: „Das macht uns schon ein wenig stolz“, freut sich Martini, dass sein Verein seit geraumer Zweit nicht mehr als „Absteiger Nummer 1“ genannt wird: „Das haben wir uns über die Jahre erarbeitet.“
Bislang war für den SV Buch der siebte Tabellenplatz am Ende einer Saison das Höchste aller Gefühle. 2016 unter Trainer Giuseppe Pavano und 2018 unter Michael Hägele, der 53 Punkte in 32 Spielen holte. Von dieser Marke sind die Bucher aktuell noch acht Punkte entfernt.

Die Entwicklung sei für einen Dorfverein und dem Großteil eigener Kräfte hervorragend, so Martini. Und so soll es weiter gehen, wünscht sich Martini: „Wir wollen uns langfristig im vorderen Mittelfeld der Liga etablieren.“ Außer Lukas Gassmann, der zum SV Waldhaus wechselt, bleibt der Kader zusammen. Mit neuen Spielern sei er in Gesprächen: „Es kann gut sein, dass aus einem Spieler aus dem Nachwuchs noch ein, zwei externe Spieler zu uns kommen.“
Dass ein Schlussmann wie Jannik Strittmatter, von den Trainern zuletzt zwei Mal zum Torwart des Jahres“ gekürt, bei anderen Vereinen begehrt ist, macht Martini stolz: „Jannik fühlt sich wohl bei uns, genießt ein hervorragendes Training bei seinem Vorgänger Simon Eckert und ich denke, er kann es schaffen, dessen zwölf Jahre zwischen den Bucher Pfosten zu toppen.“
Leichte Aufgaben für Spitzen-Trio
An der Tabellenspitze ändert sich am Wochenende eher nichts. Spitzenreiter FC Zell steht beim bereits abgestiegenen Schlusslicht Bosporus FC Friedlingen vor einem deutlichen Sieg. Verfolger FC Erzingen will sich gegen den noch mit theoretischen Ligaverbleib-Chancen behafteten FC Schlüchttal keine Blöße im Fernduell mit der SG Mettingen/Krenkingen geben. Will der Tabellendritte SG Mettingen/Krenkingen den Relegationsplatz nicht aus den Augen verlieren, muss in Detzeln ein Sieg gegen den auswärts nur bedingt erfolgreichen FC Schönau her.
Am Tabellenende steht die U23 des FV Lörrach-Brombach schon vor dem Heimspiel gegen den SV Jestetten als zweiter Absteiger fest. Der FC RW Weilheim auf dem ersten Nichtabstiegsplatz wäre nach Punkten noch einholbar, allerdings ist die Weilheimer Tordifferenz um 44 Tore besser.
Blick auf Abstiegszone der Bezirksliga
Dass der dritte und vierte Abstiegsplatz noch anders besetzt werden, ist kaum realistisch. Der FC Wallbach hat noch theoretische Chancen fürs „rettende Ufer“, müsste dazu gegen den SV Herten eine Siegesserie starten.
Der VfB Waldshut gastiert beim TuS Efringen-Kirchen, reist mit unangenehmen Erinnerungen ans Hinspiel an.
Jene Partie wurde mit 3:0 für die Elf aus dem Rebland gewertet, weil sich der Unparteiische sich kurz vor Schluss von Waldshuter Beteiligten bedroht gefühlt hatte und das Spiel abbrach.