Für Patrik Braun vom VfB Waldshut war das Derby bis zum Ausgleich ein echtes Nervenspiel
Bezirksliga-Interview der Woche: Der 25-jährige Abwehrspieler hat als Ex-Tiengener das mit 3:1 gewonnene Spitzenspiel letztlich in vollen Zügen genossen. So lang wie Erdal Kizilay will der Bankkaufmann auch kicken
Nachdenklich: In der Halbzeitpause des Derbys gegen den FC Tiengen 08 war Patrik Braun vom VfB Waldshut nicht nur wegen des Spielstands von 0:1 unzufrieden.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Patrik, das Foto zeigt Sie in der Halbzeitpause des Derbys gegen den FC Tiengen 08 auf dem Weg zur Kabine. Was ging Ihnen in diesem Moment durch den Kopf?
Dass es für uns bis dahin überhaupt nicht gelaufen war und wir irgendwie den Schalter umlegen sollten. Wie der Trainer sagte: „Der Kopf wollte, aber die Füße brachten es nicht auf den Platz.“
Die nächste Frage können Sie sich ja denken: Woran hat‘s denn gelegen?
Das Derby war ein echtes Nervenspiel. Alle wussten, dass wir gewinnen müssen, um noch eine Chance auf den Titel zu haben. Mit elf Punkten Vorsprung wäre der FC Tiengen 08 durch gewesen.
Patrik Braun (25) lebt mit seiner Freundin in Stein/CH und arbeitet in der Schweiz als Bankkaufmann. Seit einem Jahr spielt der gebürtige Rumäne wieder beim VfB Waldshut, zuvor war er ein Jahr beim FC Tiengen 08. Dort spielte er auch im Nachwuchs, nachdem die Familie an den Hochrhein umgesiedelt ist. Mit Fußball begonnen hat Patrik Braun bei Eintracht Salzwedel. (gru)
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Also ist der Titel doch noch ein Thema?
Bei mir schon. Ich möchte aufsteigen und am liebsten auch Meister werden. Die fünf Punkte, die der FC Tiengen 08 mehr hat, sind machbar. Aber erstmal müssen wir jetzt auf uns schauen, damit wir die Relegation sicher haben.
Meister, Aufstieg. Da ist doch noch was?
Klar, der Pokal. Es wäre das Geilste, im Finale gegen den FC Tiengen 08 zu spielen. Und mal ganz ehrlich: Wenn interessiert denn ein Endspiel zwischen dem FC Wittlingen und dem VfR Bad Bellingen. Also müssen wir beide unsere Halbfinals am Ostermontag gewinnen.
Wenn es klappt, ist erneut eine Kulisse denkbar wie am Samstag, als rund 700 Zuschauer in der Schmittenau waren.
Ja und? Das ist doch super und ich glaube, es kämen dann sogar noch mehr Zuschauer. Ganz ehrlich – so macht das Kicken viel mehr Spaß – ich liebe es.
Und als Ex-Tiengener holt man sich von draußen die derben Sprüche ab?
Das gehört dazu, so lang es nicht persönlich wird. Das war das Tolle. Faires Spiel, super Zuschauer auf beiden Seiten. Ich habe das unheimlich genossen.
Patrik Braun trifft gegen den SV HertenVideo: Tommy Buschle
Und dann noch mit 3:1 gewonnen...
Ein perfektes Wochenende für den VfB, weil die Verfolger hinter uns allesamt gepatzt haben. Aber wir wollen nicht vergessen, dass der Sieg erst beim 3:1 in Nachspielzeit safe war. Richtig rund lief es für uns ja wirklich erst nach der direkt verwandelten Ecke von Marjan.
Sie sind jetzt 25, zählen als Abwehrspieler zum Stamm beim VfB Waldshut. Wie sehen Sie Ihre sportliche Zukunft?
Ich möchte kicken, so lang es geht und ich von Verletzungen verschont bleibe. Die Benchmark setzt Erdal Kizilay, der mit seinen 38 Jahren fitter als manch ein Junger ist. Erdal ist Vorbild – auch was Party angeht. Er, Nesta, Marjan, David und ich sorgen gern für gute Stimmung.
Fragen: Matthias Scheibengruber
Zur Person
Patrik Braun (25) lebt mit seiner Freundin in Stein/CH und arbeitet in der Schweiz als Bankkaufmann. Seit einem Jahr spielt der gebürtige Rumäne wieder beim VfB Waldshut, zuvor war er ein Jahr beim FC Tiengen 08. Dort spielte er auch im Nachwuchs, nachdem die Familie an den Hochrhein umgesiedelt ist. Mit Fußball begonnen hat Patrik Braun bei Eintracht Salzwedel. (gru)