Fußball-Bezirksliga: – Der VfB Waldshut startet mit den nahezu gleichen Sorgen in die Spielzeit 22/23, wie er die Saison 21/22 beendet hat: „Wir müssen schauen, dass wir zum Auftakt beim VfR Bad Bellingen genügend Spieler haben“, so Trainer Danijel Kovacevic, der mit den Waldshutern in seine vierte Saison geht.
Dabei hatte der 41-Jährige nicht unberechtigte Hoffnung gehegt, endlich mal ohne Fußballschuhe im Kofferraum zu einem Meisterschaftsspiel fahren zu können. Zehn mehr oder minder neue Namen tauchen im Kader auf und sollten die Personalsorgen in der Schmittenau erheblich lindern. Doch weit gefehlt: „Der Kader ist immer noch knapp bemessen“, gibt Kovacevic offen zu.

Einmal mehr sind es Sperren, die sein Aufgebot über mehrere Wochen dezimieren. Torwart Cihan Ceylan schleppt noch eine Strafe aus der vergangenen Saison mit sich herum, muss noch vier Spiele absitzen. Mindestens so hoch dürften auch die Strafen für Abwehrchef und Co-Trainer Bora Kalyon und Routinier Erdal Kizilay ausfallen.
Der Blick auf den Kader
Das Duo war beim 3:1-Sieg im Pokal gegen den SV Buch mit Gästespieler Dawid Armanowski ins Gehege gekommen – Schiedsrichter Jonas Prost schickte das Trio gemeinsam mit „Rot“ vom Platz: „Absolut unnötig, diese Sache – von allen Beteiligten“, so Kovacevic, der nun wohl doch die Kickschuhe mit nach Bad Bellingen nimmt.

Notfalls Personal nachlegen
Je nachdem, wie lang die beiden Spieler tatsächlich ausfallen, will Kovacevic „nochmals aktiv werden“. Die Abwehr sei dann zweifellos die „Baustelle“ in seinem Team: „Wenn Erdal und Bora mehrere Wochen gesperrt werden, müssen wir uns in der Schweiz nochmals nach einem Abwehrspieler umschauen.“

Trotzdem überwiegt bei ihm die Hoffnung, dass seine Elf in der kommenden Saison nicht wieder in die Bredouille gerät: „Wir hatten eine ganz ordentliche Vorbereitung, obwohl immer wieder Urlauber fehlten“, so Kovacevic: „Die Neuen haben sich gut integriert und zeigen Präsenz.“
Auch wenn beispielsweise die vom FC Tiengen 08 gekommenen Stürmer Nexhdet Gusturanaj und Luka Bartolovic schon ihre Torjäger-Qualitäten unter Beweis gestellt haben, sei es bezüglich der zahlreichen Neuen zu früh für ein erstes Fazit: „Es müssen ein paar Wochen gespielt sein, dann sehen wir, wer konstant mitzieht“, bleibt der Trainer vorsichtig: „Die Mannschaft braucht Zeit, um sich zu finden.“
Aufstieg ist kein Thema
Aus diesem Grund will er aktuell von seinem einst geäußerten Ziel „Landesliga“ nichts wissen: „Die Liga hat sich gewandelt, verfügt über viel Qualität. Es gibt zahlreiche Mannschaften, die kenne ich überhaupt nicht“, hält Kovacevic den Ball bewusst flach: „Nach Titelkandidaten bin ich überfragt. Da werden vier, fünf Clubs oben dabei sein. Ich schaue erstmal von Spiel zu Spiel, um mir dann ein Bild zu machen.“