Fußball-Bezirksliga: – Fußball wurde tatsächlich auch gespielt, beim emotionalen Abschied des SV Herten von seinem langjährigen Kapitän Remo Laisa. Und das auch noch ziemlich ernsthaft, zumindest von Seiten der Gäste. Die hatten vor dem Anpfiff ein Spalier für den Hertener Kapitän gebildet und ließen Kapitän Simon Diodene ein Präsent überreichen. Aber das war es dann auch schon mit Geschenken.
Schließlich waren die Gäste nicht zum Party machen nach Herten gekommen. Trainer Patrick Bösch nahm das letzte Auswärtsspiel reichlich ernst, ließ seine Jungs schon lang vor dem Anpfiff auf dem Rasen agieren.
Einerseits steckte ihnen noch das 1:2 vor Wochenfrist gegen Absteiger FC Schlüchttal in den Klamotten, andererseits galt es, in der Rückrunde auswärts ohne Niederlage zu bleiben.
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Dass dieser Plan ordentlich in die Hosen ging, lag an der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive und vielleicht auch an der Verbissenheit, mit der der TuS Efringen-Kirchen in dieser Partie zu Werke gegangen war.
Weitaus lockerer ließ der SV Herten den Ball durch seine Reihen laufen, nahm zumindest die Rahmen bildenden 90 Minuten für das Schaulaufen von Remo Laisa nicht allzu bierernst.
Entsprechend einfach fielen die drei Tore. Ciro Di Feo trat eine Ecke scharf vor den Kasten von Tobias Bruder. Jens Murawski flog in den Ball, ließ ihn ins Netz zischen.
Kaum war wieder angespielt, ließ Massimiliano Di Feo einsam und ohne Gegenspieler im Nacken auf Bruders Tor zu, versenkte den Ball locker zu seinem ersten Treffer in dieser Spielzeit.
Und weil es so schön war, legten die Gastgeber ihrem ebenfalls vor Spielbeginn verabschiedeten Fabian Kluge auch noch das erste Saisontor auf.

Mit einem Flachschuss besorgte der Routinier, dem Thorsten Szesniak vor Anpfiff ebenso einen Präsentkorb in die Hand drückte wie Nick Henke (zum FSV Rheinfelden), Betreuer Giovanni Basso (hört auf) und Remo Laisa, den Treffer zum 3:0.
Abschied beim SV Herten
Zwei Serien enden beim Schlusspfiff
Das wäre dann auch der Endstand gewesen, hätte sich nicht Leon Hammer doch einmal durchgesetzt und den Ehrentreffer erzielt. Das Resultat sah besser aus, doch am Ende stand die erste Auswärtspleite seit dem 2:5 am 13. November beim FC Schlüchttal. Aber auch für den SV Herten endete eine Serie. Seit dem 1:0 gegen den SV Buch am 9. April gingen vier Heimspiele in Folge verloren: „Ein schöner Abschluss für Remo Lais“, war Trainer Eike Elsasser zufrieden.
Schaulaufen für Remo Laisa
In der Tat hatte der 34-jährige Kapitän nach 15 Jahren in Diensten des SV Herten einen würdigen und emotionalen Ausstand. Die Gäste aus dem Rebland und einige Hertener Jugendspieler im Trikot mit der Nummer 2, hatten ihn mit Spalier und Geschenk begrüßt.
Auf dem Platz warteten die Mitspieler, die ihm mittels T-Shirt „Danke Remo“ sagten. Nach zwei Minuten gab es zu Ehren der Nummer 2 eine kurze Unterbrechung mit Applaus der gut 250 Zuschauer.
In der Partie selbst fielen die Gaben für Laisa eher bescheiden aus. Weder einen Torschuss gestatteten ihm die Gäste, noch konnte sich Schiedsrichter Remigiusz Baran zu einem Strafstoß-Pfiff durchringen – mangels Gelegenheit übrigens. So tat Remo Laisa 83 Minuten genau das, was ihn über die Jahre ausgezeichnet hatte. Er kämpfte und arbeitete, ließ TuS-Stürmer Ronald Parti keinen Zentimeter Boden.

Dann aber gab Eike Elsasser dem Unparteiischen ein Zeichen: „Wir wechseln!“ Nach 83 Minuten stand Nico Karlin an der Seitenlinie, nahm Remo Laisa in Empfang.
Die Reservisten hatten sich mit einem Transparent postiert, die Teamkollegen klatschten ihren Kapitän ab – das war‘s dann also.
Und Remo Laisa nahm ein letztes Mal seine Spielführerbinde ab, schaute sich seinen vermeintlichen Nachfolger heraus und fand ihn in Person von Fabian Kluge.
Der genoss die Ehre sichtlich, bei seinem Ausstand für die letzten Minute an der Spitze der Mannschaft zu stehen.
Schlusspfiff als Anpfiff zur Party
Nachdem die 22 Akteure die restliche Zeit herunter gespielt hatten, war der Schlusspfiff der Anpfiff für die ersten Feierlichkeiten – für Remo Laisa, aber auch für seinen besten Freund Fabian Kluge, der es sich im letzten halben Jahr nicht nehmen ließ, seine letzten Monate als Fußballer an der Seite seines Kumpels zu genießen.
So wurde auf dem Platz gesungen und getanzt, später im Vereinsheim gegessen und gefeiert. Weiter soll es nach der Sommerpause gehen, wenn die neuen Spieler eingeführt und Remo Laisa noch ein letztes Mal im Kreis der Mannschaft geehrt wird.
Stimmen zum Abschied von Remo Laisa
Fabian Kluge:
Marcel Kappler:
Bastian Eschbach:
Andreas Bolinger und Tunahan Kocer:
Eike Elsasser:
Marco Romano:
Matze Tröndle:
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