Von einem deutlichen Sieg mochte Klaus Gallmann nach dem Schlusspfiff auf dem Kunstrasenplatz in Ühlingen nicht reden: „Wir hatten nach der Pause mehrfach richtig Glück. Der Sieg ist nicht unverdient, fällt aber mindestens zwei Tore zu hoch aus“, gab der Trainer des FC Erzingen zu Protokoll: „Der FC Schlüchttal besitzt eine gute Moral und ich würde behaupten, dass wir schon gegen weitaus schlechtere Mannschaften gespielt haben.“
Bei seiner Rückkehr ins Schlüchttal – Gallmann hat seine familiären und sportlichen Wurzeln beim FSV Riedern – erlebte der Erzinger Coach eine Elf, die vor allem nach der Pause keineswegs souverän agierte: „Mit der ersten Hälfte war ich noch super zufrieden. Wenn wir da den letzten Ball besser spielen, führen wir zur Pause nicht nur 2:0.“ Binnen drei Minuten hatten Angelo Armenio und Sebastian Schmidt einen scheinbar sicheren Vorsprung heraus geschossen. Bruno Golic hatte es nach Vorarbeit von Christian Pipinic verpasst, vorzeitig den Deckel drauf zu machen: „Das war eine Tausendprozentige“, so Gallmann.
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Die Spielanteile sollten sich nach dem Seitenwechsel wider Erwarten verlagern. Der FC Schlüchttal wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung. „Wir hatten zwei, drei richtig brenzlige Situationen zu überstehen“, registrierte Gallmann einen Kopfball an den Torpfosten und ein nicht geahndetes Handspiel im Erzinger Strafraum.
Spätestens nach dem Foul (65.) von Luigi Lentisco an Thomas Lang im Strafraum hielten die Gäste den Atem an. Pius Blatter trat gegen Loris Bendel an, nahm Maß und schoss platziert. Dennoch fand der Kapitän des erst einmal in zwölf Spielen siegreichen Gastgebers im Erzinger Spielführer seinen Meister: „Der Elfer war sehr gut geschossen“, war Klaus Gallmann glücklich ob der Heldentat: „Ich will gar nicht wissen, wie die Sache bei einem Anschlusstreffer ausgegangen wäre.“
So aber rannten die Hausherren vergeblich an und kassierten prompt in den letzten sieben Minuten noch drei Gegentreffer. Für Klaus Gallmann keinerlei Grund, in Euphorie zu verfallen: „Wir haben als nächstes den SV Herten und den SV Buch vor der Brust. Es wird Zeit, dass wir schleunigst wieder in die Spur zurück finden.“
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