Fußball-Kreisliga B-3 Nach drei Jahren ist der SV Obersäckingen wieder dort, wo er nach Meinung von Fabio Cocuzza hingehört: „Das war mein Ziel, das Team wieder in die Kreisliga A zu bringen. Im zweiten Anlauf hat es geklappt“, sagte der 43-jährige Trainer, der den Verein nach eineinhalb Jahren aus beruflichen und privaten Gründen verlässt. Die Nachfolge zur neuen Saison tritt Arber Mustafaj aus Lauchringen an. Er war zuletzt beim VfR Horheim-Schwerzen tätig.
Der 1967 gegründete SV Obersäckingen geht nun seiner bereits 22. Saison in der Kreisliga A entgegen. Ende der 90er Jahre war der Clubs sogar zwei Mal für jeweils ein Jahr in der Bezirksliga zu Gast. In der ewigen Tabelle belegt der OSV hier den 84. Platz mit 32 Punkten. Da liest sich die Ausbeute am Ende der Saison 2024/25 mit 59 Punkten sowie 87:24 Toren doch deutlich besser.

Fabio Cocuzza blickt auf eine spannende Saison zurück. Bis zum letzten Abpfiff kamen vier Mannschaften für den Titel in Frage. Wobei sich der SV Obersäckingen am Pfingstsamstag durch sein 2:0 gegen die SG FC Wehr/Brennet II selbst in die optimale Position – nämlich auf Platz eins – gebracht hatte. So hatte es das Team gegen den FC Bergalingen II selbst in der Hand. Und die Chance wurde eindrucksvoll mit einem 5:0 genutzt.
Tabellenführer war der SV Obersäckingen letztlich nur an drei Spieltagen. In der Vorrunde, als am achten Spieltag mit 4:1 beim SV Dogern gewonnen wurde. Danach ging es aber wieder auf Rang drei, weil es bei der SG Hotzenwald ein 1:2 setzte. Wieder ganz nach oben ging es dann erst an Pfingsten.

Für Fabio Cocuzza war aber nicht das vorletzte Spiel das entscheidende Match: „Wir haben auch schon beim 5:0 gegen die SG Hotzenwald eine hervorragende Leistung geboten.“ Das war Mitte Mai die richtige Antwort aufs 2:2 gegen den SV Dogern, der in Obersäckingen einen 0:2-Rückstand aufholte: „Da habe ich mal kurz gezweifelt.“ Aber dann rollte der OSV-Express. Nach der SG Hotzenwald wurde auch der Verfolger SV Eschbach mit 1:0 besiegt, die Richtung stimmte.
So wurde der SV Obersäckingen – übrigens gemeinsam mit dem SC Niederhof/Binzgen – die beste Rückrunden-Elf. Zehn Spiele wurden gewonnen, dazu gab es ein 1:1 beim SV Buch II und besagtes 2:2 gegen den SV Dogern. Die einzige und letzte Niederlage zu Hause setzte es dann am 5. April. Es war ein 1:3 gegen den SV Nöggenschwiel, der Cocuzza nachhaltig beeindruckt hat: „Die haben in der Rückrunde super Ergebnisse erzielt.“
Einen „Star“ will Fabio Cocuzza aus dem Meisterteam nicht herausheben, auch nicht seine besten Torjäger. Noel Ciarmiello traf 28 Mal für seine Elf, Lamin Kanteh weitere 16 Treffer zu den 87 Saisontoren bei: „Es fällt mir schwer, da einen Spieler zu benennen. Es sind viele Spieler in dieser kompakten Mannschaft, die Anteil am Erfolg haben.“

„OSV ist wie eine Familie“
Entsprechend schwer falle es ihm, loszulassen: „Das ist nicht nur ein Verein, der OSV ist eine Familie. Ich kam vor eineinhalb Jahren und wurde mit meiner Familie perfekt aufgenommen. Wenn es meine Zeit zulässt, werde ich immer hier als Fan zu Gast sein und ich habe es den Jungs versprochen, dass ich eines Tages wieder Trainer beim SV Obersäckingen sein werde.“
Dass er den Verein verlässt, sei der neuen beruflichen Herausforderung geschuldet und seinem Wunsch, seine Söhne beim Fußball zu begleiten: „Alle drei kicken und es ist oft schwierig zu organisieren, dass immer eine Begleitung dabei ist.“ Um den SV Obersäckingen ist ihm auch in der neuen Liga nicht bange: „Sie spielen tollen Fußball und werden das auch in der Kreisliga A hinkriegen.“
Das sieht auch Luca Ciarmiello nicht anders. Der Kapitän hat sich immer zum Ziel gesetzt, wieder in der Kreisliga A zu spielen. Freuen würde sich der 25-Jährige, wenn es durch die Ligaeinteilung zu einer Stadtmeisterschaft kommt.
„Eine tolle Sache, dass alle drei Vereine aus Bad Säckingen in der gleichen Liga kicken. Natürlich würden wir gern die Derbys für uns entscheiden, aber oberstes Ziel ist es, in der Liga zu bleiben.“
Eine Aufgabe, auch für seinen vier Jahre jüngeren Bruder Noel, der sich mit 28 Toren den Titel des „Torschützenkönigs der Liga“ vor Michael Ebi vom SV Nöggenschwiel gesichert hat.
Bei der 1:3-Niederlage trafen übrigens beide Kontrahenten: „Ich habe nach diesem Spiel wirklich nicht mehr dran geglaubt. Aber danach haben wir nochmal allen Mut zusammen genommen und die direkten Konkurrenten besiegt. Und jetzt stehe ich hier und bin Meister – unglaublich!“