Fußball-Bezirksliga: – Mit dem Spitzenspiel zwischen Titelfavorit TuS Binzen (3.) und Spitzenreiter VfR Bad Bellingen wird der siebte Spieltag schon am Freitagabend eröffnet. Die Gastgeber sind noch ohne Niederlage, strauchelten aber überraschend beim TuS Efringen-Kirchen (2:2) und gegen die SF Schliengen (1:1).

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Der VfR Bad Bellingen hat seit dem 0:4 zum Start bei der SG Mettingen/Krenkingen (11.) alle fünf Spiele gewonnen – zuletzt gegen den SV Jestetten, der zuvor alle fünf Spiele gewonnen hatte und nun gegen Aufsteiger FC Schlüchttal (7.) wieder in die Spur kommen möchte. Auch die Gäste kassierten zuletzt ihre erste Niederlage beim 3:4 gegen den SV Herten (4.). Der schob sich gemeinsam mit dem SV Buch (5.) in den Windschatten des Spitzentrios. Die Position gilt es zu festigen. Der SV Buch hat den stotternd gestarteten FC Wittlingen (9.) zu Gast, beim SV Herten steht die SG FC Wehr/Brennet (12.) auf der anderen Spielfeldseite.

Duell der Sieglosen in Murg

Im Tabellenkeller hat Neuling SV Blau-Weiß Murg (14.) am Freitag im Duell der Sieglosen den FC Schönau (15.) zu Gast. Für beide Teams zählt nur ein Sieg, wollen sie den Anschluss nicht verlieren. Gleiches gilt für die U23 des SV 08 Laufenburg, die bei 9:26 Toren und nur einem Punkt am Ende des Feldes zu finden ist. Hoffnung gegen die SF Schliengen (10.) machen einzig, dass im Vorjahr das Heimspiel auch schon gewonnen wurde und den Gästen auswärts erst ein Punkt und ein Tor gelungen ist.

Fußball-Bezirksliga im Überblick

Jeweils sieben Punkte haben Neuling TuS Stetten (6.) und der TuS Efringen-Kirchen (8.) aus den letzten drei Spielen geholt. Entsprechend offen ist das direkte Duell, wobei der Heimvorteil für den Aufsteiger am Ende vielleicht den entscheidenden Unterschied ausmachen könnte.

Mirco Nannavecchia gibt sich kritikfähig

Vor einem ganz besonderen Spiel steht der FC Erzingen (13.), das weiß auch Torwart Mirco Nannavecchia: „Wir müssen jetzt Charakter zeigen und vor heimischer Kulisse beweisen, dass wir es auch anders können“, sagt der 26-jährige Torhüter vor dem Heimspiel gegen die SG Mettingen/Krenkingen: „In Wehr hat die komplette Mannschaft nach der Halbzeit versagt.“

Der ging nicht rein: Torwart Mirco Nannavecchia vom FC Erzingen steht der Schrecken beim 1:8-Debakel bei der SG FC Wehr/Brennet ins ...
Der ging nicht rein: Torwart Mirco Nannavecchia vom FC Erzingen steht der Schrecken beim 1:8-Debakel bei der SG FC Wehr/Brennet ins Gesicht geschrieben. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Der personell neu formierte Landesliga-Absteiger war in der Frankenmatt mit einer 1:0-Führung in die Pause gegangen, erlebte dann aber ein Debakel vom Feinsten, ging mit 1:8 unter. Nannavecchia nimmt sich selbst nicht aus der Kritik: „Spätestens nach dem dritten Gegentor war der Drops gelutscht. Da waren auch ein paar Gegentreffer dabei, die ich unter normalen Umständen nicht kassiere.“

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Wie es zur Klatsche kommen konnte, sei ihm noch immer ein Rätsel: „Ich hatte zur Halbzeit nicht das Gefühl, dass wir mit 1:0 führen. Die Stimmung war schlecht, die Köpfe waren unten. Der Trainer hat uns zwar Mut gemacht – genutzt hat es nichts.“

Mirco Nannavecchia klärt vor Mike Muser Video: Neithard Schleier

Mittlerweile sei das Ergebnis abgehakt: „Wir schauen nach vorn und müssen jetzt einfach punkten“, weiß der im vergangenen Winter vom A-Kreisligisten SV Stühlingen gekommene Schlussmann, dass ein Sieg nicht nur Auswirkungen in der Tabelle haben werde, sondern auch in den Köpfen der Spieler: „Jedem ist nach dem 1:8 klar, dass wir auch in der Bezirksliga jedes Spiel ernst nehmen müssen. Wir werden am Samstag die Antwort auf das Debakel geben.“

„Ich laufe nicht einfach davon“

Zwischenmenschliche Defizite sieht Nannavecchia im neu formierten Team nicht: „Nach dem Aderlass zum Saisonende haben Felix Uhl und Alfredo Di Feo wirklich einen guten Kader zusammengestellt, der menschlich sehr gut passt.“ Jetzt sei es aber an der Zeit, auch die Konkurrenzfähig unter Beweis zu stellen. Für ihn selbst sei ein Abschied nie ein Thema gewesen: „Ich war einer der ersten Spieler, die zugesagt haben. Ich laufe im Misserfolg nicht einfach davon.“

Bleibt gelassen: Torwart Mirco Nannavecchia ist davon überzeugt, dass der FC Erzingen am Samstag gegen die SG Mettingen/Krenkingen die ...
Bleibt gelassen: Torwart Mirco Nannavecchia ist davon überzeugt, dass der FC Erzingen am Samstag gegen die SG Mettingen/Krenkingen die richtige Antwort auf das 1:8 von Wehr geben wird. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Seinen Platz zwischen den Pfosten habe er vorerst sicher, weiß Nannavecchia: „Ursprünglich wollte sich Trainer Sandro Marchi zwischen mir und Daniele Rocco entscheiden.“ Das habe sich erst einmal erledigt, denn der vom FC Thayngen gekommene Torwart erlitt einen Arbeitsunfall und hat sich an der Hand verletzt.

„Bis auf weiteres bin ich also der einzige Torwart im Kader“, kann Nannavecchia der Situation nicht viel Gutes abgewinnen: „Leon Simmet aus der 2. Mannschaft wäre ja noch da, wird aber demnächst wegen seines Studiums nicht mehr verfügbar sein.“ Werde es ernst, müsse entweder Vorsitzender Stefan Hauser einspringen – oder ein Feldspieler: „Vor dem Spiel in Wehr haben wir noch gescherzt, wer im Ernstfall ins Tor geht – und drei Spieler haben sich dafür gemeldet.“

Mirco Nannavecchia klärt gegen Jochen Bürgin Video: Scheibengruber, Matthias

Da Daniele Rocco absehbar wieder fit werden sollte, werde nicht nach einem Torwart gesucht: „Wir müssen aber dennoch etwas breiter aufgestellt sein“, rechnet Nannavecchia aber nicht zwingend mit einer zweiten Welle neuer Spieler: „In der Offensive passt es prima. Hinten könnten wir allerdings noch ein, zwei gestandene Spieler brauchen.“

Vorderes Drittel bleibt das Ziel

Schließlich will Nannavecchia, der mittlerweile in Erzingen wohnt, sein persönliches Ziel erreichen: „Das vordere Drittel sollte für uns möglich sein, auch wenn wir jetzt noch weit davon entfernt sind. Aber erst wenn die Jagd zu Ende ist, werden die Hasen gezählt“, lacht der Kundenberater einer Bank in Überlingen. Wichtig sei, dass der Prozess des Zusammenwachsens langsam aber sicher abgeschlossen werde – dann klappe es auch mit den nötigen Punkten

„Ich denke, in dieser Liga kann jeder jeden besiegen“, glaubt Nannavecchia, also der FC Erzingen die seit vier Spielen sieglose SG Mettingen/Krenkingen, die dann sogar eingeholt werden könnte: „Die Tabelle sagt doch alles. Unsere Lage ist mit drei Punkten aus sechs Spielen nicht nur bescheiden, sondern besch...“, vermeidet er dann doch jenes Wort, das gleich anfängt.