Fußball-Bezirksliga: – „Die Konsequenzen müssen wir intern klären“, schmunzelte Patrick Klotz im Interview mit dem SÜDKURIER dann doch etwas, als er auf die Riesenchance in der Nachspielzeit angesprochen wurde, als Torjäger Marius Thoma den Ball knapp übers Tor des VfR Bad Bellingen drosch: „Wir haben hier zwei Mal geführt, aber nicht gewonnen“, machte der 26-jährige Neuzugang, der im Sommer vom FC Grießen ins Steintal kam, aus der Enttäuschung über das 2:2 der SG Mettingen/Krenkingen im Rebland keinen Hehl.
Es wäre durchaus mehr drin gewesen für die Gäste, die das Spiel im ersten Abschnitt geprägt und verdient zur Pause geführt hatten. Doch nach dem Wechsel fehlte der SG Mettingen/Krenkingen in der Offensive der Schwung, das Spiel auf dem schweren Boden hatte offensichtlich viel Kraft gekostet.
Zudem musste Trainer Georg Isele unplanmäßig auswechseln: „Felix Kohler klagte über Schwindel, nach einem Zusammenprall.“ So musste der Innenverteidiger durch Tim Beck ersetzt werden.
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Das alles wirkte sich offensichtlich auf die Konzentration aus, denn das Siegtor hatte nicht nur Thoma auf dem Fuß. Auch Jannik Kaiser hätte schon 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit alles klar machen können.
Doch er scheiterte mit seinem satten Schuss an Ismaila Keita. Der stellte nicht erst in dieser Szene die ihm kürzlich – zum Erstaunen der Gastgeber – von einer regionalen Zeitung abgesprochene Bezirksliga-Tauglichkeit mit einem sauberen Reflex eindrucksvoll unter Beweis.

An den Gegentoren vor der Pause war der 25-jährige Gambier vor allem deshalb machtlos, weil ihn seine Defensive im Stich ließ. Beim Freistoß (31.) von Daniel Bächle stieg Simon Gantert völlig unbedrängt zum Kopfball hoch und nickte den Ball zum 0:1 ins Netz.

Beim 1:2 – nur Sekunden nach dem Ausgleich durch Tim Schillingers Kopfball – war der Ball führende Samuel Gantert um einiges schneller als der ihn begleitende Leon Dickau.
Vor dem Tor wartete – mutterseelenallein – Marius Thoma auf den Querpass und schob den Ball zum 1:2 über die Linie.

Zwei Gegentore, die Co-Trainer Sven Strauch, er vertrat den urlaubenden Thomas Wachenheim an der Linie, extrem wurmten: „Der Punkt ist zwar für die Moral gut, aber wenn ich sehe, welchen Aufwand wir hier treiben und wie wir dann die Tore herschenken, kann ich nicht zufrieden sein.“
Ähnlich schlecht verteidigten aber auch die Gäste ihren minimalen Vorsprung. Sechs Minuten nach seiner Einwechslung profitierte Giuliano Bartolotta erst von einer Unebenheit im Platz, die bewirkte, dass das Zuspiel von Nico Bunke nicht im Aus landete. Der Ball rollte in einem kuriosen Bogen in Bartolottas Laufweg, Samuel Gantert schaffte es nicht, mit Bartolotta Schritt zu halten. Tim Siegin verwandelte das Zuspiel zum verdienten Ausgleich.
In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, mit Chancen für beide Mannschaften. Dabei hielt Yannik Boll dem Gast den verdienten Punkt gegen den stark aufspielenden Adrian Mouttet (81.) ebenso fest, wie kurz danach gegen Tim Siegin (85.). So blieb es eben beim durchaus gerechten 2:2, weil Marius Thoma der verflixte 13. Saisontreffer nicht gelingen wollte.
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