Fußball-Bezirksliga: – Der Vorwurf ist hart, doch die Verantwortlichen des TuS Stetten bleiben dabei: „Der Unparteiische hat unseren Spieler Muhamadou Krubally rassistisch beleidigt“, begründet Trainer Sascha Müller vom TuS Stetten den Entschluss seiner Spieler, in der 70. Minute beim SV Buch geschlossen den Platz zu verlassen.
Was war passiert. Nach einem Foulspiel von Krubally an Pascal Störk hat Schiedsrichter Jürgen Vogelbacher dem zur Pause erst eingewechselten Torjäger die Rote Karte gezeigt.
Für Müller eine „harte Entscheidung, zumal es aus meiner Sicht ein Pressschlag war.“ Allerdings war Krubally unmittelbar zuvor von Störk gefoult worden, was beim Unparteiischen indessen keine Reaktion hervor gerufen hatte.
Krubally sprang auf und sprang den Ball führenden Störk von der Seite in die Beine – angesichts der Vehemenz des Anlaufs eine von Vogelbacher durchaus vertretbare Entscheidung: „Dann war es eben ein Blackout von Mou. Über den Platzverweis diskutieren wir gar nicht, sondern darüber, was danach geschehen ist“, so Müller.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Für Krubally indessen war die Rote Karte eine Fehlentscheidung. Er entledigte sich des Trikots und deutete auf seine Haut. Im Zuge dieser Aktion soll es zur verbalen Entgleisung des Schiedsrichter gekommen sein, wie Sascha Müller betont: „Er hat gesagt, dass der Schwarze jetzt vom Platz gehen soll.“

Diese Aussage habe nicht nur er gehört, so Müller, sondern „einige meiner Spieler und wahrscheinlich auch Spieler des SV Buch, die dort dabei gestanden sind.“ Eine Aussage, die Trainer Daniel Pietzke vom SV Buch so nicht bestätigten wollte: „Ich habe alle Spieler, die dort waren gefragt. Keiner hat etwas gehört“, sagte er auf Nachfrage nach dem vorzeitigen Ende des Spiels.
Der direkt an der Situation beteiligte Pascal Störk vom SV Buch, der im Verlauf der Rudelbildung zu schlichten versuchte, erklärte auf Nachfrage, dass er zur Situation nichts sagen wolle. Auch der mit den Vorwürfen konfrontierte Schiedsrichter gab trotz zweimaliger Nachfrage unserer Zeitung keinen Kommentar ab.
Letztlich war es so, dass sich die Spieler des TuS Stetten sofort einig waren, nach diesem Vorfall nicht mehr weiterzuspielen: „Wir haben das nach dem Vorfall in Binzen so beschlossen“, erinnerte Sascha Müller an den zweiten Spieltag: „Damals haben wir weiter gespielt und noch verloren. Dieses Mal war es der Mannschaft egal, dass wir in Führung lagen und sicher auch mit einem Spieler weniger nicht verloren hätten.“

Im August war Krubally beim Spiel dort von einem Betreuer – unmittelbar nach vom TuS Binzen suspendiert – beleidigt worden. „Jetzt muss sich der Verband positionieren. Wenn das so weiter geht, dann brauchen wir nicht mehr kicken.“ Der TuS Stetten werde eine ausführliche Stellungnahme ans Sportgericht schicken: „Krubally selbst erwägt eine private Anzeige“, so Müller.
Sascha Müller bemängelt Verwarnungen
Das Spiel stand für den Gast von Anfang an unter keinem guten Stern: „Man hat uns vorab schon gewarnt, was die Spielleitung angeht“, sah sich Müller nicht nur angesichts der nicht geahndeten Foulspiele gegen Sören Pfeiler (33.) und Buba Ceesay (39.) und der Verwarnungen gegen Daniel Mundinger (7./Foulspiel), Nikolai Obradovic (19./Meckern), Simone Di Stefano (29./Meckern) und Sören Pfeiler (35./ungenehmigtes Betreten des Platzes) vor der Pause bestätigt: „Letztlich waren das zwar Kleinigkeiten. Aber das kann man auch anders lösen“, so Müller: „Ich war nach diesen Entscheidungen schon zur Pause gezwungen, Mal zu wechseln.“

Dass er selbst im Eifer des Gefechts auch „Gelb-Rot“ kassiert hatte, focht Müller nicht an: „Das ist mir egal – um mich geht es nicht. Hier wurde eine Grenze überschritten – und das noch von einem Schiedsrichter.“ Der Spielverlauf sei völlig in Ordnung gewesen. Es gebe auch keinen Grund, das Geschehen mit dem SV Buch in Verbindung zu bringen: „Beide Mannschaften haben absolut fair agiert.“

TuS Stetten dominiert das Spiel
Fußball wurde übrigens auch gespielt – zumindest 70 Minuten lang. Der TuS Stetten führte zur Pause nach einem Flachschuss von Buba Ceesay, hätte aber mehr aus seiner Überlegenheit machen können.

Einen Kopfball von Marc Müller (6.) köpfelte Samuel Seitz von der Linie.

Sören Pfeiler (30.) und erneut Ceesay (42.) vergaben gute Chancen zum 2:0.
Kurz nach der Pause nutzte Pascal Störk nach einer Ecke von Luca Meinzer die erste richtig gute Chance zum Ausgleich. Aber schon vier Minuten später – ebenfalls nach einer Ecke – lag der Gast wieder vorn.
Daniel Mundinger hatte den Ball per Kopf ins Netz verlängert. Entstanden war die Ecke durch eine Glanzparade von Jannik Strittmatter beim Distanzschuss von Amin El Ghazi.
Alles Wichtige und sämtliche Spielberichte aus der Fußball-Bezirksliga Hochrhein gibt es hier