Fußball-Bezirksliga: – Die letzte Bastion ist geknackt. Nun verlor auch der TuS Binzen den Nimbus der Unbesiegbarkeit. Der VfR Bad Bellingen verteidigte durch einen verdienten 4:3-Auswärtssieg seine Spitzenposition. „Wir genießen die derzeitige Situation natürlich“, freute sich VfR-Coach Peter Johann nach aufregenden und spektakulären 99 Minuten.
Einzig an den drei Gegentreffer übte Johann leichte Kritik: „Drei Gegentore sind einfach kacke.“ Darüber sah er aber auch gleich wieder hinweg, denn „unterm Strich bin ich natürlich zufrieden.“ Den Grundstein für den sechsten Sieg in Folge legten die Kurstädter mit einer fulminanten ersten Hälfte. Denn nach 38 Spielminuten schien die Partie eigentlich schon entschieden.
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Mit 3:0 lagen die Bad Bellinger zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung. „Wir haben wie aus einem Guss gespielt.“ Ein Freistoß durch Adrian Mouttet, „wie an der Schnur gezogen“ schlug im Binzener Gehäuse ein. Nach 26 Minuten traf Tim Siegin per Foulelfmeter, den David Muck an Baris Caylan verursacht hatte, zum 0:2, ehe Tim Schillinger nach einem Konter über Mouttet gar noch für das 0:3 (38.) sorgte.
Allerdings weckte das auch die Lebensgeister der Hausherren, die sich nicht sang- und klanglos abschlachten lassen wollten. Ein kurioses Tor zum 1:3 gelang dabei David Bosek. Als er sah, dass VfR-Keeper Oguz Ogan ein Getränk seines Ersatztorhüters Luca Bannwarth entgegennehmen wollte, und sich Bannwarth zuwandte, zog Bosek einfach mal von der Mittellinie ab. In hohem Bogen schlug das Leder zur Überraschung der 550 Zuschauern im Netz der Gäste ein.
TuS-Coach Karl-Frieder Sütterlin hatte wieder Hoffnung: „Obwohl der VfR im ersten Durchgang wirklich eine sackstarke Leistung abgeliefert hat, wollten wir nach der Pause nochmals angreifen.“ Nach 69 Minuten sollte die Partie nochmals spannend werden. Nach einem Gestocher im Gästestrafraum drückte Jakob Rinza den Ball über die Linie zum 2:3.
„Meine Mannschaft hat nie aufgegeben, das rechne ich ihr auch hoch an,“ so Sütterlin. Kurz darauf hatten die Hausherren wiederum den Torschrei bereits auf ihren Lippen. Wieder war es Rinza. Allerdings flog sein Kopfball aus zwei Metern Entfernung nur um Zentimeter am Tor vorbei. „Dann wäre es wahrscheinlich nochmals richtig spannend geworden.“
Es war die letzte gefährliche Aktion der Binzener in der Schlussphase, zumal Siegin mit einem unwiderstehlichen Solo in der 90. Minute den Deckel endgültig drauf machte. Der schöne Freistoßtreffer von Patrice Glaser zum 3:4 (90.+8) änderte nichts mehr am Sieg der Gäste.
TuS-Trainer Sütterlin blieb auch nach der ersten Pleite ein fairer Verlierer: „Es war ein besonderer Fußballabend. Der VfR hat den Sieg nicht gestohlen. Wir haben einfach zu viele Fehler produziert.“ Johann meinte: „Wir sind derzeit optimal unterwegs.“
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