Fußball-Bezirksliga: – Bei der Frage nach irgendwelchen Geheimfavoriten für die kommende Saison fällt immer wieder ein Name. Der SV Herten, seit 2008 mit zwei Unterbrechungen in der Bezirksliga dabei, wird von der Konkurrenz mit Vorsicht und Respekt beäugt. Die Elf von Trainer Bülent Güzel, der vor Jahresfrist die Mannschaft übernommen hat, hat sich gemausert und kann durchaus ein Kandidat für die Landesliga sein.
Für Sportchef Michael Quaß ist noch immer die starke Vorrunde in Erinnerung: „Da hat so mancher die Leidenschaft für den SV Herten wieder für sich entdeckt“, benennt er einen Karl Mehlin, der so gut wie jedes Auswärtsspiel auf dem Motorrad begleitet hat, oder auch einen Heiko Burkhard mit seiner Tochter, die für Stadiontechnik und Ansage verantwortlich sind: „Auf Fans und Unterstützer sind wir unbedingt angewiesen.“
Quaß verweist aber auch auf die negative Seite der abgelaufenen Saison: „Wir hatten unheimlich viele schwere Verletzungen zu verkraften.“ Allein Ivan Atlija, Yannik Böhler und Tunahan Kocer waren und sind über Wochen und Monate nicht mehr in der Lage, ihren Sport auszuüben: „Auch Joshua Kopp und Jens Murawski reihten sich bei den Verletzten ein – das möchte ich auf keinen Fall nochmal erleben.“
Der Kader auf einen Blick
Gleich sechs Spieler haben sich nach der vergangenen Saison aus dem Bezirksliga-Kader verabschiedet, allerdings ohne den Verein zu verlassen. Luis Grether, Vito Santoro, Nico Karlin und Kevin Wolek spielen künftig in der „Zweiten“. Bastian Eschbach wurde in den Fußball-Ruhestand verabschiedet, bleibt dem Club aber im Hintergrund verbunden.
So auch sein Bruder Lucas, den der Verein jedoch noch unter den Torhütern im Kader belässt: „Lucas hat nach seinem ersten und einzigen Einsatz beim FC Schlüchttal dank des 4:3-Sieges eine perfekte Quote, so dass wir nicht auf ihn verzichten wollen. Er hat uns gesagt, dass er dabei ist, wenn wir ihn brauchen“, schmunzelt Michael Quaß: „Beide Eschbachs bleiben dem Club aber erhalten – sie sind wichtig für uns.“

Eine neue Aufgabe hat der Verein für den aktuell noch verletzten Tunahan Kocer gefunden: „Wenn er wieder fit ist, will er natürlich wieder spielen. Aber wir rechnen realistisch damit, dass er wohl erst in einem Jahr wieder ans trainieren denken kann“, so Michael Quaß, der sich die Arbeit in der sportlichen Leitung mit Justin Petretta und Remo Laisa teilt.
Neu dabei ist ein Duo vom FSV Rheinfelden, Arianit Tasholli und Yannick Häusel , sowie Linus Arndt, der von der SG Grenzach-Wyhlen kommt. Dazu gesellen sich Jugendspieler, die ebenfalls ins Kader drängen. Neu ist auch der Kapitän der Mannschaft: „Marco Romano hat sein Amt aus beruflichen Gründen niedergelegt. Künftig trägt Joshua Kopp die Binde und Massimiliano Di Feo ist sein Vertreter.“
Die Heimspiele werden künftig etwas später am Samstag angepfiffen: „Neuer Termin ist 17.30 Uhr“, so Quaß, der Heimspiele auf dem lange Zeit problematischen, nun aber durchaus gut bespielbaren Rasenplatz nicht ausschließt.
Für die neue Runde wünscht sich Michael Quaß, dass die Mannschaft ihr Potenzial wieder abrufen und durch Disziplin überzeugen kann. „Wir wissen, was wir können. Aber noch ist schwer einzuschätzen, wer vorn dabei sein wird“, so Quaß, der eine ausgeglichene Liga erwartet: „Der FC Zell ist sehr stark als Absteiger zurück gekommen. Mit ihm und dem FC Wittlingen wird zu rechnen sein. Auf dem Zettel habe ich allerdings auch den TuS Stetten, den ich als sehr stark einschätze.“