Fußball-Bezirksliga: – Da klingt schon etwas Stolz durch, wenn Marco Romano auf die Saison blickt, die sich so langsam dem Ende zuneigt: „Wir sind ruhiger geworden“, sagt der Kapitän des Teams: „Der letzte Platzverweis ist ewig her. Wenn ich mich richtig erinnere, war das noch vor der Winterpause.“
Fast, Marco Romano. Es war im ersten Auswärtsspiel des neuen Fußballjahres bei den SF Schliengen, als letztmals ein Hertener vorzeitig das Feld räumen musste. „Stimmt, da war noch was“, grinst der Capitano verschmitzt, als die Kamera schon aus ist. Er selbst war es, der schon vor dem Seitenwechsel zum Duschen durfte.
Aber zur Ehrenrettung muss gesagt werden, dass die Hertener ihr über Jahre gepflegtes Image der „bösen Buben“ längst abgelegt haben: „Daran hat Trainer Bülent Güzel einen großen Anteil“, erzählt Romano: „Der hat beim ersten Training eine klare Ansage gemacht.“ Und die Standpauke des neuen Übungsleiters fruchtete. Der SV Herten steht auf Platz drei und kann die Saison so gut abschließen, wie seit dem Meistertitel vor 13 Jahren nicht mehr.
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Entsprechend motiviert sei das Team, versichert Romano: „Auch wenn es nach außen egal scheint, ob man Dritter oder Siebter ist. Wir wollen den Platz verteidigen. Außerdem spielen wir noch gegen Clubs, für die noch Entscheidungen ausstehen. Da wollen wir uns nichts nachsagen lassen.“
Und doch ist Marco Romano froh, wenn die Sommerpause kommt: „Auch wenn es bei uns sehr gut läuft, sollten wir nicht vergessen, dass es auch weniger schöne Momente auf dem Fußballplatz gegeben hat – gerade bei unseren Spielen“, erinnert er an die schweren Verletzungen von Yannik Böhler in der Vorrunde und von Tunahan Kocer bei besagtem Spiel in Schliengen: „Zuletzt bei unserem Spiel in Stetten war Torwart Vladimir Lazarov kurz bewusstlos. Da machst du dir schon Gedanken.“
Schwer fiel Marco Romano die Antwort auf die Frage, wer denn nun die „coolste Socke“ beim SV Herten ist: „Da gibt es so viele“, lacht er: „Die kann man gar nicht alle aufzählen.“ Einerseits Ciro Di Feo, der in der 3. Halbzeit schwer zu toppen sei, und andererseits Lucas Eschbach: „Der ist immer da für den Verein.“ Auch der neu zum Team gekommene junge Torwart Julian Häusel: „Der ist – gefühlt – überall dabei. Selbst wenn wir nicht dabei sind, ist er trotzdem irgendwie unterwegs.“
Getoppt werde das aber von der Stettener „Rasselbande“, die im Training speziell sei: „Sascha, Massi und Pepe, diese fanatischen Inter- und Juve-Fans. Sobald diese Clubs gewonnen haben, kannst du sie kaum stoppen. Da können sich unsere Napoli- und Rom-Fans – wie mich – immer was anhören. Aber es sind einfach geile Typen.“
Mit einem speziellen Dank endet der Querpass mit Marco Romano: „Ich muss unseren Fans mal einen Lob aussprechen. Egal, wo wir spielen – es sind immer welche dabei, die uns seit Jahren unterstützen. Wir nehmen das wahr in der Mannschaft und sind den Fans sehr dankbar.“