Fußball-Bezirksliga: – Aus der Not gilt es beim SV Jestetten eine Tugend zu machen: „Wir sind zwar gut in die Vorbereitung gestartet, aber seit ein paar Tagen schlägt die Urlaubswelle durch und wird bis zum zweiten Spieltag anhalten“, klagt Trainer Michele Masi, der seine Elf deshalb nur eingeschränkt trainieren kann. Die Verlegung des Auftaktspiels gegen den FC Schönau sei – trotz Einvernehmen mit dem Gast – vom Staffelleiter abgelehnt worden.

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„Es nutzt alles nichts – machen wir das Beste draus“, so Masi, der angesichts neun Zugängen und sechs Abgängen von einer Art „Umbruch“ spricht: „Unsere größte Aufgabe wird es sein, eine neue Elf zu formen und dass sich die Spieler finden.“ Zuversichtlich ist der Trainer dennoch: „Wir konnten unterm Strich die Qualität steigern und die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern passt ganz gut.“ Zu diesen Erfahrenen zählt auch Torwart Yannic Frey, der seine mehrmonatige Verletzungspause beendet hat und wieder voll trainiert.

Umbruch: Trainer Michele Masi ist nach zahlreichen Neuzugängen und Abgängen beim SV Jestetten wieder gefordert.
Umbruch: Trainer Michele Masi ist nach zahlreichen Neuzugängen und Abgängen beim SV Jestetten wieder gefordert. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Große Stücke hält er auf Stürmer Mustafa Akgün, der aus beruflichen Gründen in den östlichen Kreis Waldshut gekommen ist: „Ein sehr guter Mann“, freut sich Masi auf den Stockacher. Ein Riesentalent sei zudem Luca Azzato, der aus dem eigenen Nachwuchs aufrückt. Einen guten Eindruck machte auch Ivica Simonovski, der aus der Schweiz vom FC Oberwinterthur zum SV Jestetten kam.

Blick auf den Kader

Das große Fragezeichen schwebe aber nicht nur über den Neuen, sondern über dem gesamten Kader: „Wir werden zu tun haben, dass das Team bis zum Saisonstart die nötige Fitness mitbringt“, so Masi mit Blick auf seine zahlreihen Urlauber.

Rückkehrer: Daniel Schröter spielt nach seinem Abstecher zur SG Lottstetten/Altenburg wieder für den SV Jestetten.
Rückkehrer: Daniel Schröter spielt nach seinem Abstecher zur SG Lottstetten/Altenburg wieder für den SV Jestetten. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Eine konkrete Platzierung hat Michele Masi als Saisonziel nicht ausgegeben. Traditionell strebt er einen besseren als in der Vorsaison an: „Wir waren Neunter, würden uns schon gern steigern und einen einstelligen Tabellenplatz behaupten“, sagt er: „Allerdings ist die Liga unglaublich ausgeglichen und vor allem auch stärker geworden.“ So gesehen sei ihm wichtig, wenn der Abstieg nie ein Thema werde und man gegen Ende der Saison noch einen Blick nach vorn richten könne.

„Isele muss Farbe bekennen“

Vorn sieht er vor allem die SG Mettingen/Krenkingen: „Georg Isele wird jetzt Farbe bekennen müssen. Die Zeit des Tiefstapelns ist vorbei“, lacht Masi, der die Konkurrenz für das Team aus dem Steinatal vor allem im Westen bei den zwei Ab- und zwei Aufsteigern ausmacht.

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Die dorthin anstehenden Fahrten schrecken ihn prinzipiell nicht: „Wir spielen ja gern Fußball, da gehören solche Anreisen mit dazu.“ Dass sich der Verein wegen der Anreise bis Bad Bellingen vielleicht um Hotelzimmer bemühen könne, nimmt Masi mit einem Schmunzeln: „Das werden wir uns nicht leisten können.“ Besser würde ihm gefallen, wenn der SV Jestetten, der ohnehin zu fast allen Auswärtsspielen eine erhebliche Strecke zurücklegen müsse, einen Kilometer-Bonus bekäme: „Dann hätten wir schon mal zehn Punkte auf dem Konto.“