Wenige Tage vor dem Start ins Fußballjahr 2024 haben wir uns mit den Trainern der vom Abstieg bedrohten Clubs der Bezirksliga Hochrhein über die Strategie für die ausstehenden Spiele unterhalten. Vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe steht Branimir Sarenac (46), der im Oktober mit Kapitän Abdel-Amin Bouhouch (35) die U23 des SV 08 Laufenburg übernommen hat. Mit nur fünf Punkten hat das Schlusslicht aktuell neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Branimir, es wird Frühling. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – aber in der Ferne drohen dunkle Wolken. Könnte der Abstieg am Ende der Saison bittere Realität werden?
Ja, es gibt dunkle Wolken. Aber die gilt es zu vertreiben. Ich setze volles Vertrauen in die ganze Mannschaft – und damit meine ich alle Aktivspieler und den Verein. Wir brauchen die volle Unterstützung, dann könnte es klappen. Schließlich hat die „Erste“ die Option, im Sommer in die Verbandsliga aufzusteigen. Dann sollte die „Zweite“ nicht drei Klassen tiefer spielen.
Wie soll der Ligaverbleib konkret gelingen?
Wir brauchen in jedem Spiel drei, vier Spieler der 1. Mannschaft – sonst funktioniert es nicht. Jeder Beteiligte muss wissen, um was es geht. Es ist mein erklärtes Ziel, die ersten drei Spiele – zu Hause gegen den SV Herten und den TuS Binzen und dazwischen beim SV Jestetten – zu gewinnen. Dann ist alles möglich.
Vielleicht kommt es ja gar nicht so schlimm und es steigen – wie 2023 – nur zwei Clubs ab?
Auf so eine Option möchte ich mich nicht verlassen.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Natürlich die Spieler, die uns von der „Ersten“ geschickt werden, aber auch die Fortschritte, die sich bereits eingestellt haben. Ich sehe, was ich den Jungs mitgeben kann und dass es erste Früchte trägt. Deshalb habe ich als Trainer der A-Junioren im Winter aufgehört, um mich voll auf die U23 zu konzentrieren. Wenn wir so weiter arbeiten, können wir das Ziel erreichen.
Und was bereitet Ihnen Sorgen?
Es ist nun mal so, dass eine 2. Mannschaft im Verein immer wie das fünfte Rad am Wagen ist. Jeder muss verstehen, wie wichtig es ist, in der Bezirksliga zu bleiben. Es geht um den Verein und nicht um mich. Deshalb verstehe ich es nicht, dass manche Spieler nur kommen, weil ich der Trainer bin – und nicht wegen des Vereins.
Wie sind die Testspiele gelaufen?
Leider war es immer ein Kampf ums Personal. Oft wusste ich vor dem Treffpunkt noch nicht, wer wirklich zur Verfügung steht. Aber die Spiele liefen ganz gut.
Also reichen Qualität und Quantität im Kader?
Wie gesagt – nur mit Unterstützung von oben.
Welchen Eindruck machen die Neuzugänge?
Leider haben uns Janne Hass, Lamin Kanteh und Mahdy Ababneh verlassen. Neu dabei sind Mihail Mozas und Pius Amon, der allerdings erkrankt ist. Bei ihm habe ich Zweifel, ob er bis Saisonende überhaupt spielen kann.
Wer soll im Abstiegskampf die Tore schießen und die Abwehr zusammen halten?
Meine Hoffnungen in der Offensive setze ich auf Milad Mombeni. Nico Klein wäre auch eine Option. Ein großes Problem hatten wir hinter der Abwehr, bei den Torhütern, nachdem sich Til Lindemann verletzt hat. Deshalb bin ich sehr froh, dass Nicklas Joachim mir fest zugesagt hat, jeden Samstag zur Verfügung zu stehen.
Abschließend bleibt die Frage, ob Sie sich – im Fall der Fälle – als Trainer die Kreisliga A vorstellen können?
Nein, kann ich mir nicht. Meine Zukunft nach dieser Saison ist noch völlig offen.
Fragen: Matthias Scheibengruber
