Das Herz von Milad Mombeni schlägt schon immer für den Fußball
Interview der Woche: Der 32-Jährige spielt seit Oktober für die U23 des SV 08 Laufenburg in der Bezirksliga. Größter Wunsch des Iraners ist ein Angebot aus der 1. Liga seiner Heimat. Am Mittwoch wird er Hochzeit feiern
Leidenschaft: Milad Mombeni spielt seit zwei Monaten beim SV 08 Laufenburg. Der 32-jährige Iraner hat noch große Träume und Ziele.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Milad, Sie sind in diese besondere Woche mit einem Tor und zwei Assists für die U23 des SV 08 Laufenburg beim 4:4 gegen den FC Erzingen gestartet und nun steht der Höhepunkt für Sie an?
Richtig – ich werde morgen heiraten. Das wird sicher ein ganz besonderer Tag für mich. Und ja, es lief ganz gut, aber man darf nicht vergessen, dass ich 18 Monate lang nicht gespielt habe.
Mit nur fünf Punkten steht ihr am Tabellenende. Haben Sie noch Hoffnung?
Wir sind auf einem guten Weg mit den neuen Trainern Branimir und Amin. Ich denke, dass wir es im Frühjahr schaffen können. Wobei ich offen lassen muss, ob ich dann noch dabei bin.
Milad Mombeni in ActionVideo: Scheibengruber, Matthias
Sie kamen doch erst vor acht Wochen und denken schon wieder an Abschied?
Es ist ein erheblicher Aufwand, zum Training und zu den Spielen nach Laufenburg zu fahren. Ich bin pro Strecke fast immer eine Stunde unterwegs. Ich möchte es mit meiner künftigen Frau besprechen und dann entscheiden.
Milad Mombeni (32) spielt seit zwei Monaten für die U23 des SV 08 Laufenburg. Der Iraner lebt mit seiner Partnerin in Basel. Vor acht Jahren kam Milad Mombeni aus dem Iran nach Deutschland und spielte in der Region Niederrhein auch Fußball. Zunächst beim OSV Meerbusch, dann bei TuRu Düsseldorf und vor seinem Wechsel an den Hochrhein beim Oberligisten FSV Duisburg.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Wir kamen Sie überhaupt zum SV 08 Laufenburg. Zuletzt waren Sie ja beim Oberligisten FSV Duisburg?
Nachdem ich nach Basel gezogen war, lernte ich Ibrahima Camara kennen. Er hat mich mitgenommen. Ich fühle mich wohl im Verein, wurde toll aufgenommen. Zwei Mal habe ich Amin schon bei der Trainingsarbeit unterstützt.
Milad Mombeni trifft per StrafstoßVideo: Ralf Schäuble
Sie sind Vollblut-Fußballer, obwohl Iraner eher als Ringer bekannt sind?
(lacht) Ja, als kleiner Junge schickte mich mein Vater zum Ringen. Der Trainer in meiner Heimatstadt Ramhormoz, das liegt in der Region Ahvaz, war davon überzeugt, dass ich es mit dem nötigen Fleiß und meinem Talent zu Olympischen Spielen schaffen kann.
Gut gemacht: Milad Mombeni freut sich über sein Assist. Er hat im Spiel gegen den FC Erzingen ein Tor für Ibrahima Camara (links) vorbereitet.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Und Sie?
Mein Herz schlägt einfach für den Fußball. Ich liebe diesen Sport sehr. Mein großer Traum ist es, irgendwann einmal in der 1. Liga im Iran zu spielen.
Milad Mombeni bereitet Tor vorVideo: Scheibengruber, Matthias
Milad – Sie werden doch bald 33...
Ja und? Alter ist doch nur eine Zahl. Ich werde alles dafür tun, um mein Ziel zu erreichen. Ich ernähre mich sehr gesund, war nie verletzt, treibe viel Sport. Regelmäßig treffe ich einen Freund zu einem individuellen Training auf der Sportanlage des FC Basel. Ich kann sicher noch kicken, bis ich 37 oder 38 bin.
Kampfgeist: Milad Mombeni (links) beim 4:4 der U23 des SV 08 Laufenburg im Zweikampf mit Dario Pontrandolfo vom FC Erzingen.
| Bild: Scheibengruber, Matthias
Klingt etwas nach Heimweh. Werden Sie eines Tages zurück in die Heimat gehen?
Zunächst einmal besuche ich im Februar endlich meine Familie. Wir haben uns zuletzt vor zehn Jahren gesehen.