Mit ihrem 2:1-Erfolg beim FC Überlingen II hat die SG Herdwangen/Großschönach beträchtliche Distanz zu den Kellerkindern gewonnen. Sehr zum Behagen ihres Trainers Mario Slawig, der sich nach seinem zwölfjährigen Schaffen als Spielertrainer des SV Großschönach und Trainer der SG zum Saisonende verabschieden wird.
Wechsel zum FC Mengen
Der 52-Jährige sieht die Zeit für einen neu zu setzenden Impuls gekommen, ab Juli ist er Chefcoach des ambitionierten württembergischen Landesligisten FC Mengen. „Ein toller Verein. Da steckt viel Potenzial in der Mannschaft, die eine gute Spielanlage hat“, weiß Slawig die Arbeit des scheidenden Vorgängers Miro Topalusic zu schätzen. „Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe!“ Einen gewissen Reiz, die Landesliga nochmals angehen zu können, habe er dabei schon verspürt. Als sein vordergründiges Ziel will er den FC Mengen wieder in höhere Tabellenregionen hieven, derzeit belegt der Verein den neunten Tabellenrang.
Viele tolle Momente beim SC Pfullendorf
Mario Slawig, der in jungen Jahren aus Sachsen-Anhalt von der BSG Stahl Thale zum SV Illmensee kam, galt als Wunschspieler von SCP-Manager Hans-Hermann Krane. Beim SC Pfullendorf blickt er auf eine fußballerisch erfolgreiche Zeit zurück, als flinker rechter offensiver Mittelfeldspieler war er in der Oberliga- und Regionalligaelf gesetzt. Zu seinen Highlights gehörte die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga im Jahr 2000. „Da wäre für uns mehr drin gewesen“, bedauert Mario Slawig fast ein wenig, dass sie wegen Ladehemmung über ein 1:1 gegen LR Ahlen nicht hinauskamen und bei Union Berlin (1:3) im direkten Blickfeld zur heißblütigen Unioner Fankurve sich zwei Rote Karten einfingen.
Auch das Spektakel bei den Offenbacher Kickers bleibt in lebhafter Erinnerung – 12 500 frenetische Zuschauer brachten den Bieberer Berg spürbar zum Beben. Ein verzwicktes Kapitel bahnte sich für ihn dann 2001 unter Trainer Frank Wormuth an, als dieser um Bündnispartner für seine Kaltstellung des Pfullendorfer Abwehrchefs und Ex-Profis Alois Schwartz warb. Unerhört. „Alu“ war sein dickster Kumpel. Noch heute pflegt er zu Schwartz, der sich als Drittliga-Aufstiegstrainer und Zweitligacoach in Karlsruhe, in Nürnberg und Sandhausen einen Namen machte, engen privaten Kontakt.
Beim FC Hard und SV Oberzell aktiv
Seine Fußballkarriere setzte Mario Slawig beim österreichischen Drittligisten FC Hard (2002-2004) fort, hängte ein weiteres Jahr beim SV Oberzell an. In der wertgeschätzten Rolle des Spielertrainers ging es von 2005 bis 2013 beim Landesligisten SV Großschönach weiter. Wie auf einem Rangierbahnhof beschreibt er die Postenvergabe bei seiner Wiederkehr zum SC Pfullendorf: Erst A-Jugend- und F-Teamtrainer, dann im Oberliga-Abstiegsjahr 2013/14 Trainerassistent von Patrick Hagg.
So wandte er sich abermals der Nachbargemeinde zu, wo sich der Herdwanger SV und der SV Großschönach zur Spielgemeinschaft zusammenrauften. „Irgendwann sind jedoch die Gleise eingefahren“, begründete Mario Slawig seinen Wunsch nach Veränderung. Gefühlte 15 Jahre habe Mario Campregher, der Sportliche Leiter des FC Mengen, darum gebuhlt, ihn in die Fuhrmannsstadt zu lotsen. Jetzt hat es endlich gepasst, schmunzelt Mario Slawig.