Mit dem ungefährdeten 5:0 (2:0)-Erfolg bei der SG Herdwangen-Großschönach bleibt TuS Immenstaad dem Spitzenreiter FC Kluftern weiter dicht auf den Fersen. „Hinten standen wir sehr souverän und ließen wenig zu. Nach vorne haben wir ein starkes Spiel gemacht“, brachte Manuel Strüver das Geschehen aus Immenstaader Sicht exakt auf den Punkt.

Freistoßtor von Strüver

Mit seinem Freistoßtor aus 25 Metern zum 2:0 sorgte der 28-jährige gelernte linke offensive Mittelfeldmann für noch mehr Angriffsschwung bei den Gästen. Allerdings ist er selbst zur Stabilisierung der Abwehr nach „hinten links“ beordert worden.

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Bei der SpVgg F.A.L. und beim SC Pfullendorf aktiv

Manuel Strüver durchlief bei der SpVgg F.A.L und beim SC Pfullendorf seine Jugendstationen. Als Aktiver schloss er sich wieder seinem Heimatverein F.A.L an, bei dem sein Vater Uwe Strüver als Trainer die Kommandos an der Seitenlinie gab.

Jäger pariert zur Ecke Video: Eugen Fischer

2018/19 ging es dann zur SSG Ulm 99, ehe er 2020 wieder an den Bodensee zurückkehrte. Dabei entschied er sich für den Wohnort Immenstaad und setzte im dortigen Verein die gute Zusammenarbeit mit seinem Vater fort.

Zwei Doppeltorschützen

Uwe Strüver, Trainer des TuS Immenstaad.
Uwe Strüver, Trainer des TuS Immenstaad. | Bild: Fischer, Eugen

TuS-Trainer Uwe Strüver wollte gar nicht so sehr ins persönliche Detail gehen, lobte vor allem das „gute Standing“ seines vortrefflich funktionierenden Kollektivs, das durch die beiden Doppeltorschützen Jonas Heberle und Coissi Ruben Klouvi den Auswärtsdreier perfekt machte. „Der Sieg ist auch in dieser Höhe verdient“, so das Fazit des Immenstaader Coaches.

Das 4:0 für Immenstaad Video: Fischer, Eugen

Herdwanger Coach enttäuscht

Seinen inneren Groll über die deftige Heimschlappe musste SG-Trainer Thomas Wanke erst einmal herunterschlucken. „Wir haben zurecht verloren. Unser Gegner war taktisch, technisch und läuferisch schlicht und ergreifend besser“, so Wankes ernüchternde Erkenntnis.

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Dabei hätten Dominik Knoll und Fabian Fügner in aussichtsreicher Position durchaus gleich zu Spielbeginn für Ungemach der Gäste sorgen können. Dass es bei der SG nicht rund lief, mag auch an einigen Coronafällen vor zwei Wochen gelegen haben, die den Kader dezimierten.

Hier konnte der Herdwanbger Fabian Will (links) den Immenstaader Torjäger Coissi Ruben Klouvi (rechts) stoppen.
Hier konnte der Herdwanbger Fabian Will (links) den Immenstaader Torjäger Coissi Ruben Klouvi (rechts) stoppen. | Bild: Fischer, Eugen

Zwei bittere Winter-Abgänge

Zudem seien die Winter-Abgänge der beiden Spielersäulen Alexander Haug (nach Australien) und Daniel Höfler (Karriereende) nur schwer zu verkraften. So lässt sich das ursprüngliche Ziel, sich unter die ersten Fünf in der Tabelle zu platzieren, nur schwer bewerkstelligen. „Ein Mittelfeldplatz ist realistischer“, sagt Wanke.

Der Herdwanger Manuel Koeber (rechts) im Duell mit dem Immenstaader Torjäger Jonas Heberle
Der Herdwanger Manuel Koeber (rechts) im Duell mit dem Immenstaader Torjäger Jonas Heberle | Bild: Fischer, Eugen

Weigele hoffte auf ein enges Match

Erschwerend nannte Manuel Weigele, der seit zwei Jahren im dreiköpfigen Vorstandsteam der Spielgemeinschaft tätig ist, dass sich das Team aus vielen Studenten und jungen Kräften rekrutiert. „Von einem Aufstieg zu reden, wäre bei der jetzigen Tabellensituation vermessen“, räumt der 35-Jährige ein.

Immenstaader fordern Elfmeter Video: Fischer, Eugen

Weigele hatte vor dem Match gegen den Tabellenzweiten und dessen besten Liga-Sturm (66 Tore) auf eine „engere Kiste“ gehofft und mutig einen knappen Heimsieg auf dem Herdwanger Geläuf getippt.

Fusion nicht auf der Tagesordnung

In jedem Fall war der 2014 vollzogene Schritt, den Herdwanger SV und den SV Großschönach zur Bündelung der Kräfte in eine SG zu vereinigen, für Weigele richtig und konsequent, als sich beide Clubs plötzlich in der Kreisliga A wiederfanden.

SG-Spieler David Huber (links) im Zweikampf mit Eray Erdem
SG-Spieler David Huber (links) im Zweikampf mit Eray Erdem | Bild: Fischer, Eugen

Der „kleine HSV“ war eigenständig nie über diese Ligaschwelle hinausgekommen. Der SV Großschönach feierte 2003 und 2008 die Meisterschaft in der Bezirksliga, erlebte von 2003-07 und von 2009-11 seine sportlichen Glanzzeiten in der Landesliga.

Das Verhältnis zum Großschönacher Ersten Vorsitzenden Michael Rothweiler nennt Weigele „super“. Eine Fusion beider Vereine in der Gemeinde Herdwangen-Schönach stünde aber nicht auf der Tagesordnung, da sie jeweils über gut funktionierende Hallenabteilungen verfügten.

Neues Clubheim

Sehen lassen kann sich das vor fünf Jahren neu gebaute Clubheim nach dem Umzug aus dem Dorfinneren von Herdwangen an den Ortsrand in der sogenannten Prinoth-Arena. Hier und in Kleinschönach werden jeweils im halbjährigen Turnus einer Saison die Heimspiele der SG ausgetragen. „Wir werden stark aufgestellt in die Zukunft gehen,“ ist Manuel Weigele davor nicht bang.