Jonas, die DJK Donaueschingen hat von den vergangenen vier Spielen drei gewonnen und am Wochenende erstmals seit dem zwölften Spieltag die Rote Laterne abgegeben. Habt Ihr rechtzeitig die Kurve bekommen?
Jonas Schwer: Auf jeden Fall waren die Siege wichtig, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Wir sind noch dabei und haben jetzt drei Gegner, die mit uns auf Augenhöhe sein sollten. Schon die kommende Partie in Neustadt wird extrem wichtig.
Sie sind aktuell verletzt. Wie schwer ist es von außen zuschauen zu müssen und nicht auf dem Platz helfen zu können?
Schwer: Es ist nicht einfach. Ich möchte gerne spielen. Ich wurde im Spiel gegen Konstanz am Außenband verletzt. Der Knöchel ist dick und es ging beim besten Willen nicht. Ich hoffe, die Schwellung geht bald zurück. Ich möchte gerne in Neustadt spielen.
Weht nach den jüngsten Erfolgen ein neuer Geist durch die Mannschaft?
Der Wille, den Ligaerhalt zu schaffen, zeichnet unsere Mannschaft aus. Wir haben jedoch noch zu viele Schwankungen im Spiel.
Sie werden die DJK am Saisonende verlassen und als Cheftrainer zum Ligakonkurrenten FC Pfaffenweiler wechseln. Wie schwer fällt es Ihnen, Allmendshofen zu verlassen?
Schwer: Es ist schon ein weinendes Auge dabei. Ich bin jetzt im vierten Jahr in Donaueschingen und da ist mir der Verein ans Herz gewachsen.
Ihr kommender Verein, der FC Pfaffenweiler, hat am Sonntag vor 800 Zuschauern die Tabellenspitze in der Liga erobert. Waren Sie dabei?
Schwer: Ich habe mir das Spiel angeschaut. Für mich zählt zunächst in erster Linie das Abschneiden der DJK, aber es wäre gelogen, würde ich mich nach der Zusage in Pfaffenweiler nicht mit dem neuen Verein beschäftigen.
Wechseln Sie ausschließlich als Cheftrainer nach Pfaffenweiler?
Schwer: Der Plan ist, dass ich auch spielen werde und Karsten Scheu von außen coacht. Ich habe mit Karsten schon in Bad Dürrheim in einer Mannschaft gespielt. Wir kennen uns und wissen, welche Vorstellungen wir haben.
Welche Schlagzeile wäre Ihnen nach dem 30. Spieltag lieber? Die DJK schafft den Klassenerhalt oder der FC Pfaffenweiler steigt in die Verbandsliga auf?
Schwer: Ich hätte nichts dagegen, beide Schlagzeilen zu lesen. Aktuell würde ich mich riesig freuen, wenn wir in Donaueschingen den Ligaerhalt schaffen. Wir galten ja für viele schon als sicherer Absteiger.
Welche Qualifikation haben Sie als Trainer?
Schwer: Ich habe vor fünf Jahren die B-Lizenz erworben. Neben meiner Assistenztätigkeit in Donaueschingen bin ich auch Stützpunkttrainer im Jugendbereich in Aasen. Ich habe schnell gemerkt, dass mir der Trainerjob viel Spaß bereitet.
Sie sind Defensivspieler. Heißt das, Sie freuen sich als Cheftrainer mehr über einen 1:0-Erfolg als über ein 4:3-Sieg?
Schwer: Nicht unbedingt. Die taktische Ausrichtung liegt immer daran, welche Spielertypen ich zur Verfügung habe. Wenn eine Mannschaft offensiv sehr gut besetzt ist, kann ich ihr keinen defensiven Anzug verpassen. Es geht nicht um die Frage, ob defensiv oder offensiv ausgerichtet zu sein. Es geht darum, mannschaftsdienliche Spieler auf dem Platz zu haben und als Kollektiv aufzutreten.
Noch mal zurück zur DJK Donaueschingen. Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga droht noch immer der Abstieg aus der Landesliga. Warum ist der Verein in diese schlechte Lage gekommen?
Schwer: Wir spielen, gefühlt, an jedem Wochenende mit einer anderen Anfangsformation. Die Personalsituation wurde schon mehrfach angesprochen. Wenn dann noch Leistungsträger ausfallen, lässt sich das nicht kompensieren. Zudem hatten wir in den vergangenen zwei Spielzeiten einen extrem großen personellen Umbruch. Erfahrene Spieler haben uns verlassen und junge Spieler kamen hinzu. Sie machen ihren Job, aber natürlich hätten wir personell gerne mehr Auswahl. Kommen dann kurzfristige Absagen oder Verletzungen hinzu, treffen uns diese sehr hart.