Fußball-Landesliga: Die Saison biegt auf die Zielgerade ein. An der Tabellenspitze zeichnet sich der Titelgewinn des FC Singen ab, während der FC Überlingen und die Spvgg. F.A.L. Platz zwei unter sich ausmachen werden. Am Tabellenende scheinen, auch mit Blick auf die Abstiegskonstellation in der Ober- und Verbandsliga, die letzten vier Mannschaften im Kampf um den Klassenerhalt chancenlos. Sollte es einen fünften Absteiger geben, müssen noch mindestens fünf Mannschaften zittern.
Planungssicherheit hat der FC Neustadt, der mit dem 2:1-Erfolg gegen die SG Dettingen, nun bei 55 Punkten angekommen ist. „Das Ergebnis lässt einen engen Spielverlauf vermuten, doch so war es nicht. Wir hätten schon nach 15 Minuten mindestens mit 2:0 führen müssen. Wir haben uns nie aus der Ruhe bringen lassen. Auch die 40 Minuten in Unterzahl haben uns nicht zurückgeworfen, so dass die drei Punkte völlig verdient sind“, freut sich Trainer Florian Heitzmann, der nun die 60 Punkte schaffen will. Auf die Neustädter warten nun die zwei Derbys in Löffingen und gegen Bad Dürrheim. Tom Rommler wird nach der roten Karte wohl beide Spiele verpassen.
Wie schon gegen Spitzenreiter Singen (2:2) zeigte der FC Bad Dürrheim auch bei der Spvgg. F.A.L. trotz der 3:4-Niederlage eine starke Vorstellung. Zur Pause führten die Kurstädter sogar mit 2:0. „Wir haben gegen beide Top-Gegner mitgehalten, was einmal mehr zeigt, dass wir mit unserer Mannschaft auf einem guten Weg sind“, freut sich Trainer Enrique Blanco. Allerdings zeigt sich der Trainer mit Blick auf die Partie in Frickingen auch verärgert, denn in Minute 90 bekam F.A.L. einen Elfmeter, der zum 4:3-Siegtreffer führte. „Warum und weshalb der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte, wusste selbst die Gastgeber nicht“, echauffiert sich Blanco, der schon frühzeitig Victor Arance Martins mit einer Knieverletzung ersetzen musste, was zwischenzeitlich für Unruhe und die Gegentreffer sorgte. Auf der anderen Seite liefen die Kurstädter auch zweimal allein auf den Frickinger Schlussmann zu und brachten den Ball nicht im Netz unter.
Vier Treffer des Überlingens Marc Kuczkowski besiegelten die 0:4-Niederlage des FC Löffingen am Bodensee. „Das Ergebnis ist um zwei Tore zu hoch ausgefallen. Am verdienten Sieg von Überlingen gibt es hingegen keine Zweifel“, resümiert FCL-Trainer Jörg Klausmann. Seine Elf hatte neben einem vergebenen Elfmeter beim Stand von 3:0 weitere Möglichkeiten. „Wir waren nicht schlecht. Wenn wir länger die Null halten, hätte es vielleicht zu einem Punkt gelangt. So war Überlingen zu stark“, ergänzt Klausmann. Da auf die Löffinger noch zwei Endspiele gegen Neustadt und in Dettingen um den Klassenerhalt warten, scheute Klausmann bei einigen angeschlagenen Akteuren das Risiko eines Einsatzes.
Der FC Furtwangen spielte über 45 Minuten in Stockach nicht wie ein Abstiegskandidat, ging sogar in Führung und hatte danach weitere Chancen. „Wie unsere Rumpftruppe sich in Halbzeit eins verkauft hat, war ausgezeichnet. Dieser Auftritt hat einmal mehr gezeigt, dass es in der Mannschaft stimmt“, freut sich Trainer Jakob Prezer, dessen Elf noch mit 1:4 Toren unterlag. Die Haare raufte sich Prezer beim Chancenwucher der Bregtäler. „Wir können, ja wir müssen zur Halbzeit mit 3:1 führen. Und da denke ich nur an die besten Möglichkeiten. Es gab drei Eins-zu-eins-Situationen, in denen wie den Ball nicht am Torhüter vorbeibringen“, so Prezer. Er sah in seiner Elf Kampf und Wille. „Wir haben wieder einmal unser Herz für den FC Furtwangen gegeben. Jeder weiß jedoch, wenn du die eigenen Chancen nicht nutzt, nutzt sie der Gegner. So war es in Stockach.“
Für den FV Marbach wurde es im Kellerderby gegen Schonach nichts mit dem angepeilten sechsten Saisonsieg. Bei der 2:2-Punkteteilung hatten die Marbacher sogar Glück, dass die Gäste in der Schlussphase einen Foulelfmeter vergaben. „Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit, das Spiel für uns zu entscheiden. Da haben wir einige gute Möglichkeiten ausgelassen“, resümiert FV-Trainer Michael Schnee. Seine Elf drehte nach dem 0:1-Rückstand das Spiel, doch die 2:1-Führung gab nicht die erhoffte Sicherheit. „Wir haben uns wieder einmal zu viele Fehler geleistet, vor allem defensiv. Die schwache Chancenverwertung ist zudem ein Dauerthema“, ergänzt Schnee, der ein Spiel sah, in dem schnell klar wurde, warum beide Teams am Tabellenende stehen. Primäres Ziel ist es für Marbach nun, am kommenden Spieltag in Konstanz die ersten Auswärtspunkte überhaupt in der Saison zu holen.
Wie Marbach trat auch der FC Schonach ersatzgeschwächt zum Kellerduell an. Dennoch war der erste Auswärtssieg greifbar nah. „Wir messen uns in erster Linie an unserer Leistung, und die war in Ordnung. Diesbezüglich war ich mit der Mannschaft sehr zufrieden“, sagt Sportvorstand Jürgen Schmidt. Dass der Elfmeter nicht genutzt wurde, sei ärgerlich und nahm Schonach die Chance, zumindest die Rote Laterne abzugeben. In den letzten Spielen in Stockach, gegen Walbertsweiler und gegen Singen scheinen die Chancen dazu eher geringer. Schmidt ist dabei, den Kader für die kommende Bezirksliga-Saison zusammenzustellen. Jannis Clemens geht in seine Heimat Minden zurück und Markus Dold plant eine Auszeit. Alle anderen Spieler bleiben. „Zudem möchten wir ein paar externe Jungs holen. Die Gespräche sind bereits fortgeschritten“, ergänzt Schmidt, ohne Namen zu nennen.
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